In dem neuen Jugendclubprojekt „Mädchen wie die“ nach einem Text von Evan Placey geht es um gesellschaftliche Rollenklischees, gefährliche Gruppendynamiken, Sexismus und der Angst vor Ausgrenzung. Insbesondere geht es aber um notwendige Solidarität unter Mädchen und Frauen. Dabei ist es wichtig, sich die eigenen sowie männlichen Vorurteilen und gängigen Rollenklischees bewusst zu machen, um sie zu überwinden. Am 20.05.2022 war Premiere im Dortmunder Kinder und Jugendtheater.
Die sieben jungen Nachwuchsschauspieler*innen (darunter ein junger Mann) begaben sich unter der Leitung von Alina Baranowski und Jacqueline Rausch in einer Art Suchbewegung zwischen verschiedenen Zeiten, Orten und Situationen.
Dabei benutzten sie wenige Requisiten und drei verschiebbare multifunktionale beleuchtbare Bankkonstruktionen. Zudem werden daneben Videos (etwa aus dem Jahr 1945) auf einer kleinen Leinwand gezeigt.
Alle waren gleich gekleidet (hellgrau), geschminkt (grüner Lidschatten) und nach hinten gekämmten Haare.
Sie kennen sich seit der Kindergartenzeit und besuchten dann die St. Helens Schule.
Diese ist ein besonderer Ort für Mädchen, die wegen ihres kreativen Potenzials oder unkonventionellem Denkens auserwählt wurden.
Zusammen aufgewachsen, verbinden sie viele gemeinsame Erfahrungen und sie befinden sich in einer klaren hierarchische Ordnung. Man kennt all die kleinen Missgeschicke oder Erfolge jeder einzelnen.
Die Solidarität unter den Mädchen hat seine Grenzen erreicht, als ein Nacktfoto (schnell verbreitet im Netz) der einen (Scarlett), den Ruf aller anderen gefährdet. Darf sich ein Mädchen so benehmen?
Wie sich verhalten? Distanzieren und sich lustig machen, damit man selber nicht „in die Schusslinie“ gerät? Oder sich männlichem „Macho-Gehabe“ und Vorurteilen solidarisch entgegenstellen und sich verantwortungsvoll Position zu beziehen?…
Eine kurzweilige Aufführung zu einem wichtigen Thema, bei dem sich alle Beteiligten auf der Bühne mit viel Engagement einbringen konnten.