Ars tremonia

Lustvoll-gruseliges Konzert für junge Leute

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Beim zweiten Konzert für junge Leute, „Hollywood Hits Mutprobe: Die Nacht des Horrors“, wurde das Dortmunder Konzerthaus am 28.10.2024 kurz vor Halloween zum „Horrorhaus“ umfunktioniert. Schüler*innen und zwei Lehrer*innen des Mallinckrodt-Gymnasiums Dortmund dekorierten den Saal stimmungsvoll mit gruseligen Elementen wie Skeletten, Särgen, Grabsteinen mit witzigen, ironischen Sprüchen und weiteren unheimlichen Details.

Die Dortmunder Philharmoniker, unter der einfühlsamen Leitung von GMD Gabriel Feltz, zeigten sich bestens aufgelegt und sorgten für eine effektvolle Symbiose von Musik und Bildschirmprojektionen. Die Moderation übernahm humorvoll Peter Saurbier, der auch als Sänger (u. a. mit „Thriller“ von Michael Jackson, arrangiert von Andres Reukauf) beeindruckte. Zudem war Saurbier für Regie und Konzept verantwortlich und produzierte Einspielfilme. Mit ihrer starken Stimme bereicherte Sängerin Sarah Gadinger die Aufführung und bewies eindrucksvoll, wie selbst aus dem friedlichen „Ave Maria“ ein Horrorerlebnis entstehen kann.

Grusel-Hits und schaurige Hollywood-Klänge

Neben einer Vielfalt an Hollywood-Horrorhits, komponiert von renommierten Künstlern wie Jerry Goldsmith („Thema aus Alien“) und Ray Parker Jr. („Ghostbusters Main Title“), erhielt das Publikum spannende Einblicke in die Entwicklung des Genres. Die Programmauswahl enthielt Werke von Hollywood-Größen wie John Williams, Jerry Goldsmith, Howard Shore, Danny Elfman und dem polnischen Komponisten Wojciech Kilar, die sich oft von spätromantischer Musik oder Kirchenmusik inspirieren ließen. Der Philharmonische Chor des Dortmunder Musikvereins, unter der Leitung von Granville Walker, beeindruckte dabei ebenfalls. Besonders eindrucksvoll war Goldsmiths verfremdete Klangwelt gregorianischer Choräle für „Das Omen“. Alfred Hitchcocks Hauptkomponist, Bernard Herrmann, verwendete avantgardistische Psycho-Klänge und Horror-Komödien wie die „Addams Family“ brachten Humor in das Genre, wodurch sich das Konzept „Horror kann auch Spaß machen“ durchsetzte.

Leka Hindenburg von den Dortmunder Philharmonikern macht auch eine gute Figur als Vampir. (Foto: (c) Sophia Hegewald)
Leka Hindenburg von den Dortmunder Philharmonikern macht auch eine gute Figur als Vampir. (Foto: (c) Sophia Hegewald)

Tänzer*innen der „The Michael Jackson Tribute Show“ unterstützten Peter Saurbier tatkräftig beim „Thriller“-Arrangement, während fantasievoll geschminkte und ausgestattete Statist*innen des Stadttheaters mit ihren schaurig-schwarzen Kostümen für wohlige Schauermomente sorgten. Besonders geheimnisvoll wirkte die moderne Musik des 20. Jahrhunderts in „Polymorphia“ von Krzysztof Penderecki, die für eine ungewöhnliche Besetzung mit 48 Streichern komponiert wurde.

Zum Abschluss des gelungenen Konzerts überraschte Sarah Gadinger in der Rolle der Tochter Wednesday aus dem Addams Family Musical mit einer weiteren eindrucksvollen Kostprobe ihres Könnens.