Anke Droste zeigt eine Retrospektive in Lütgendortmund
Es war wie eine kleine Zeitreise: Über Jahre hinweg haben wir die Galerie „der kunstbetrieb“ in der Gneisenaustraße und ihre Ausstellungen journalistisch begleitet. Nun zeigt Anke Droste im Laden 1a in der Wernerstraße 2 in Lütgendortmund noch bis zum 3. Mai 2025 eine Art Retrospektive ihres künstlerischen Schaffens. Der Titel der Ausstellung: Kein Ort. Nirgends. Anke Droste war – gemeinsam mit Sabine Spieckermann – das prägende Gesicht von „der kunstbetrieb“.
Freiheit, Fremdheit – und die Suche nach Zugehörigkeit
In der Ausstellung sind Werke aus Malerei, Fotografie, Grafik und Installation zu sehen. Droste setzt sich darin intensiv mit dem Begriff der Freiheit auseinander. Sie beschreibt Freiheit als ein Ideal, das nur in der Vorstellung existiert:
„Freiheit ist ein Ideal und existiert nur als Idee. Die Autonomie des Subjekts, des Einzelnen ist ebenso eine Kopfgeburt wie die einer Gruppe oder die einer Nation. Das, was wir als Freiheiten erleben, muss immer neu erkämpft werden.“

Der Ausstellungstitel no place. nowhere bezieht sich auf Christa Wolfs Erzählung Kein Ort. Nirgends, in der sich die Dichter*innen Kleist und Günderode begegnen – ein literarisches Sinnbild für Heimatlosigkeit und Fremdsein in der Welt. Der ergänzende Satz There has to be a place somewhere hingegen verweist auf das menschliche Bedürfnis nach Hoffnung und Zugehörigkeit.
Zur Vernissage kam das alte kunstbetrieb-Gefühl wieder auf: Jazzmusik aus den Lautsprechern, Süßigkeiten auf dem Tisch und neben Anke und Sabine einige Künstler*innen, die früher in der Galerie ausgestellt hatten. Ein Hauch von Wehmut lag in der Luft – vielleicht gibt es bald wieder einen Ort, der zur künstlerischen Heimat werden kann.