Ars tremonia

Im Zwiegespräch mit der Musik

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Es ist zunächst ungewöhnlich, denn im Stück „Duett“ beginnen die drei Tänzer:innen Chris Leuenberger,  Jenny Beyer und Chihiro Araki ohne einen Tanzpartner oder Tanzpartnerin. Warum also „Duett“?

Jenny Beyer studierte an der Ballettschule des Hamburg Ballett und bei Codarts/Rotterdam. Ihre vorwiegend auf Kampnagel und bei K3 Tanzplan Hamburg verankerte Arbeit steht für die Einbeziehung und Bindung von Zuschauer*innen durch regelmäßige offene Proben. Sie konzipierte „Duett“ vor zehn Jahren als ein Tanzstück, dass die enge Beziehung des Tanzenden mit der Musik beschreibt. Drei Klavierstücke von Chopin waren die „Begleitung“ der einzelnen Akteure auf dem Tanzparkett.

Jenny Beyer, Chris Leuenberger und Chihiro Araki – Duett (Foto: (c) Thies Rätzke

Am 16. September 2023 im Theater im Depot begann Chris Leuenberger, der „mit“ der Prelude, Op.28, Nr. 4 tanzte. Bekannt geworden ist das Stück auch weil die Band „Radiohead“ die Musik von Chopin für ihren Song „Exit Music for a film“ benutzten. Die anderen Stücke waren Prelude Nr 15, Op. 28 und die Ballade Op. 23.

Es war spannend zu sehen, wie sich die Musik durch die Tanzenden in eine imaginäre Partnerin verwandelte, die durchaus nicht immer wohlgesonnen war, sondern von ihrem menschlichen Counterpart geformt werden musste.  Im letzten Teil sind alle drei Tänzer:innen auf der Bühne, die sich gleichzeitig mit der Musik auseinandersetzen.  

Das rund eine Stunde dauernde Stück war auch ein Einladung an die Besucher:Innen sich mit dem zeitgenössischen Tanz auseinanderzusetzen. Chris Leuenberger,  Jenny Beyer und Chihiro Araki zeigten an diesem Abend die wichtige Beziehung zwischen Tänzer und der Musik.