Ars tremonia

Emerging Artists – Biennale für zeitgenössische Kunst aus Dortmund

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21. Oktober bis 28. Januar 2024

Emerging Artists präsentiert zum fünften Mal eine Vielzahl künstlerischer Medien und ihre schaffenden: Merve Baran, Lucas Boelter, Calvin Hein, Victoria Jung, David Mergelmeyer, Jamin Pamin + Aron Schmidtke, Nana Seeber und Louisa Stickelbruck, die aus über 50 Bewerbungen, dem „Open Call: Kunst“ von einer Fachjury auserkoren wurden, ihre Kunst im U2 des Dortmunder Us zu präsentieren. Neben diesem Salon nehmen die Künstler an einem Programm teil, das ihnen Tipps für die künstlerische Arbeit in der Zukunft an die Hand gibt. am Ende wird ein Förderpreis in Form einer Einzelausstellung vergeben werden.

Merle Baran bewegt sich mit ihrer Kunst zwischen Kunst und Mode, was man in ihren wie gewebt wirken Bildern sehr leicht erahnen kann. Ihre Bilder korrelieren mit Textilien und zeigen das Mode Kunst ist, so wie sich die Haute Couture versteht. Baran offeriert aber auch andere Sichtweisen an die und für die Bildkunst. So hat Baran mit Overflowing Landscape, einen Baldachin aus Jeansstreifen geschaffen, der eine schwebende Kunstinstallation ist und zugleich unsere Wegwerfmode (Fast Fashion) hinterfragt.

Emerging Artists: Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler. (Foto: (c) Johannes Schriek)
Emerging Artists: Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler. (Foto: (c) Johannes Schriek)

Lucas Bölter. Maler und Illustrator arbeitet gerne an interdisziplinären Projekten, wobei die Malerei/Illustration immer die Basis ist. Seine Arbeiten sind expressiv und farbenfroh, die sich in humorvoller Art der Darstellung der Szenen genüsslich geradezu ergehen. Kernthema dabei ist eine absurde Sicht auf das Alltägliche.

Calvin Klein ist Kunstphotograph, für den die Photographie ein Werkzeug ist um mit der Umwelt zu interagieren. Er zeigt dabei geschickt Zusammenhänge, di die Welt verständlicher machen. Dabei widmet er sich der Identität sowie dem Verhältnis von Mensch, Umwelt und Architektur. Klein versteht sich mit prozessualer und intuitiver Herangehensweise als ein Chronist der Umgebung. Beindruckend ist die Installation Jagd in einem Cubiculum. Betritt man diesen Raum, fühlt man sich direkt in einen Wald versetzt während mit der Taschenlampe leuchtend die erlegte Strecke zu sehen ist … im Bild.

Victoria Jung konzentriert sich mit ihren Projekten auf soziale Besonderheiten in Subkulturen. klingt erst mal sperrig. Jung fokussiert sich auf die Wechselbeziehung der Gruppen mit ihrer Umgebung. Ihre dokumentarischen Photographien zeigen die Situation von New Orleans nach dem verheerenden Hurrikan Katrina, der 80% der Stadt überflutete. Es fand eine Gentrifizierung hin zu einer weißeren (systemischer Rassismus) und monetär reicheren, kulturell ärmeren, aber immer noch völlig schutzlosen Stadt, die durch die photographische Arbeit von Jung erschreckend deutlich wird.

David Mergelmeyer: Formen, Farben und Bezüge unterliegen seinem Spiel in seinen textilen Skulpturen, die ihre Referenzen aus Architektur, Modedesign und Kunstgeschichte ziehen. Er webt daraus Vorstellung von Sicherheit, Funktionalität und Rehabilitation, die zu neuen Körpern werden, die in einer neuen Figürlichkeit eine neue Qualität gewinnen.

Jamin Pamin und Aron Schmidtke interessieren sich als Künstlerduo für Übersetzungsprozesse aus digitalen und analogen Produkten. Zwei unterschiedliche Sichtweisen treffen aufeinander und zeigen sich im Kunstwerk deutlich, um doch zugleich eine Einheit darzustellen, wie die präsentierte Fayencen Arbeit eindrucksvoll beweist.

Nana Seeber bringt in ihrer Photokunst organische und architektonische Elemente zusammen, um sie in Photoserien zu verarbeiten, in denen sie uns mit in ihre Vergangenheit mitnimmt – ihre ersten fünf Lebensjahre in Kamerun. Sie verwebt in ihrer Arbeit Druckgraphiken, Photos, Zeichnungen und führt sie in einer Collage zusammen. Die sich daraus ergebenden Erzählungen, die die Wahrheit hinter den Bildern hinterfragt.

Louisa Stickelbruck präsentiert photographische Essays über gesellschaftlich Themen, indem sie die Themen poetisch wandelt und auf neue Ebenen setzt, um sie erfahrbar zu machen. Sie Visualisiert das im Grunde unsichtbare als zentrales Motiv. Ihre Arbeiten befassen sich mit und spiegeln die menschlichen Ambivalenzen wieder: Mensch und Natur, Medien und Identität – die Verbindung des Seins mit Menschen.