Das 3. Philharmonische Konzert am 05. und 06. November 2024 in Dortmund stand unter dem Motto „Go West!“. Im Dortmunder Konzerthaus präsentierten die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Frank Dupree unter anderem die „Billy the Kid“-Ballettsuite von Aaron Copland (1900–1990) und entführten das Publikum in die verklärte Welt des „Wilden Westens“ und der Prärie. Dupree übernahm dabei selbst den Part des Solisten am Klavier und brachte zusammen mit Meinhard „Obi“ Jenne am Schlagzeug und Jacob Krupp am Jazz-Kontrabass zusätzlichen Schwung in die Darbietung.
Die musikalische Reise durch die USA
Das Konzert begann mit der „Ouvertüre zu Strike Up the Band“ aus dem gleichnamigen Musical von George Gershwin (1898–1937), orchestriert von Don Rose. Diese Komposition, die mit einem Augenzwinkern geschrieben wurde, enthält auffallend militärisch anmutende Elemente, die immer wieder durch Jazz-Akkorde und -Rhythmen aufgelockert werden. Zum Verständnis: Die Handlung des Musicals spielt in einer amerikanischen Käsefabrik, deren Besitzer seine Monopolstellung durch hohe Strafzölle auf Schweizer Käse sichern möchte – eine Entscheidung, die letztlich zu einem fiktiven Krieg mit der Schweiz führt. 1930 wurde diese satirische Fassung entschärft, doch das Thema der Einfuhrzölle ist auch heute in politischen Diskussionen aktuell.
Anschließend wurde Gershwins „Concerto in F“ aufgeführt, das Jazz und klassische Tradition kunstvoll verbindet. Der erste Satz erinnert teils an Rachmaninow, angereichert mit Jazzelementen, während der zweite Satz eher an den Blues und der dritte an den Ragtime angelehnt ist.
Nach der Pause folgte Aaron Coplands Western-Ballettsuite, bestehend aus sieben Sätzen. Mit Anklängen an mexikanische Volksmelodien und Cowboy-Lieder sowie Coplands unverwechselbarer Musiksprache wird die dramatische Geschichte des Revolverhelden Billy the Kid bis zu seinem Tod lebendig. Man hört das Trampeln von Pferden und auch das Knallen von Schüssen.
Den Höhepunkt des Konzertabends bildete schließlich der berühmte „Bolero“ von Maurice Ravel (1875–1937), der das Publikum in seinen Bann zog. Obwohl hier der „Wilde Westen“ verlassen wurde, zeigt auch dieses französische Stück subtile Anklänge an den amerikanischen Jazz. Ravel verfolgte dabei eine klare musikalische Idee und inszenierte einen berauschenden Klangteppich, der sich durch eine stetige, langsame Steigerung auszeichnet. Die einzelnen Instrumente konnten sich in dieser eindrucksvollen Darbietung besonders gut entfalten.