Mit „Lange Rede – kurzes Gesicht“ bot das Theater im Depot einem ungewöhnlichen Ensemble zwei Tage Raum auf der Bühne. Am 7. und 8. Juni 2024 präsentierte „Normal gibt’s schon“ einen musikalischen und literarischen Abend.
„Normal gibt’s schon“ trägt diesen Namen nicht umsonst, denn die meisten ihrer Mitglieder sind psychisch erkrankte Erwachsene. Im Jahr 2017 entstand in der Halte-Stelle in der Blücherstraße in Dortmund auf die Initiative von Regina Schubert und Carmen Krüger die Theatergruppe. Mit Ekkehard Freye konnten sie einen erfahrenen Schauspieler am Theater Dortmund gewinnen, der die Leitung übernahm.
Zu hören waren am Anfang vom gesamten Ensemble kurze Texte, die wie Kalendersprüche oder Redewendungen wirkten. Ein Schwerpunkt schien mir dabei auf Kommunikationsproblemen zu liegen. So gab es eine Nummer, bei der ein ausufernder Streit die Hauptrolle spielte, aber die gesamte Diskussion eigentlich ein Reden um nichts war. Floskelhaft eben.
Bei der zweiten längeren Nummer, die von einem Besitzer eines Pfandhauses handelte, dem vergeblich „singende Blumen“ verkauft werden sollten, entstand ein wortreicher Schlagabtausch.
Die Texte stammten von Autoren wie Ionesco, Charms, Bayer und Wolf sowie von selbst verfassten Texten von Zoé Ritterstern und Heike Jordan.
Bereichernd für diesen Abend war auch eine Live-Band, bestehend aus Robin Krick (Bass), Peter Bollmann (Gitarre) und Lisa Heinrich (Schlagzeug). Mit Songs wie „Ohne Dich“ oder „Stay (Just a Little Bit Longer)“, das lange Zeit das Werbelied für eine Brauerei war.
Zum Ensemble gehörten: Lisa Heinrich, Zoé Ritterstern, Heike Jordan, Saskia Singh, Sevda S., Annette Yüksel, Anna Helmsorig, Ralf Neuhaus, Caro Manthei, Peter Bollmann und Ekkehard Freye.
Ein vergnüglicher Abend ging zu Ende, bei dem man auch spürte, dass alle Beteiligten großen Spaß hatten.