Doom – ein nebliger, düsterer Ort

Es war alles angerichtet für ein Metal-Konzert am 13. Mai 2023. Die Fläche des Theaters im Depot war in dichtem Nebel gehüllt. Die Zuschauer konnten es sich aber gemütlich machen, Sitzkissen waren vorbereitet.

Bei „Doom“ denken Gamer natürlich sofort an das legendäre Computerspiel, doch die Schöpfer Layton Lachman und Samuel Hertz verbinden mit dem Titel die gleichnamige Spielart des Heavy Metals „Doom Metal“. „Doom Metal“ zeichnet sich dadurch aus, dass die Akkordwechsel sehr langsam vonstattengehen und die Songs durchaus über 10 Minuten dauern können. Die Abgabe von Ohrstöpsel machte klar: Es wird laut werden.

Insgesamt stand vier Performer:innen auf der Bühne, von denen drei hauptsächlich getanzt haben und ein Gitarrist. Die erste Phase wirkte – so mein Eindruck – als wenn die drei Tänzer:innen typische Rockposen annahmen, die Musiker auf der Bühne performen. In der zweiten Phase wurde es dann laut, denn dann benutzten alle vier Gitarren und Bässe und sorgen dank Rückkopplung dafür, dass die Musik im wahrsten Sinne des Wortes spürbar war.

Aber es gab auch ruhigere Phasen, ein Solotanz mit Fahrradfahrendem Kollegen oder einen eher spirituellen Gesang.  Nicht zu vergessen, ein Stück Orange für das Publikum in einem Setting, das etwas an BDSM erinnerte.

Doom war ein Erlebnis für alle Sinne. (Foto: (c): Carla Schleiffer)
Doom war ein Erlebnis für alle Sinne. (Foto: (c): Carla Schleiffer)

Dass das Stück über Trauer und Verlust handeln soll, wie in dem kleinen Begleitzettel erklärt, wird mit nicht deutlich gemacht. Ich finde es aber auch nicht schlimm, denn ich finde es wichtiger, dass der Betrachter sich selbst seine Gedanken machen muss.

„Doom“ ist kein Produkt für die Masse. Schon allein deshalb, weil „Doom Metal“ selbst eine Nische in der Nische Heavy Metal ist.  Diese Musik wird man im Radio äußerst selten hören.

„Doom“ war ein Erlebnis für alle Sinne, das den Betrachtenden hineinzog in eine düstere, neblige Welt. Es bedarf schon etwas an Unerschrockenheit, um sich dieser Erfahrung zu stellen.

 Die Beteiligten: Layton Lachman, Samuel Hertz, emeka ene, und Caroline Neill Alexander.

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