Ein Trispoke bezeichnet ein aerodynamisches dreispeichiges Laufrad. Ist die Kunst im Torhaus, die vom 27. August bis zum 17. September 2023 zu sehen ist, besonders aerodynamisch? Nun, es gibt ein windkinetisches Objekt von Lutz Kemper, aber der Begriff führt uns auch die falsche Fährte.
Es geht eher darum, dass die drei Künstlerinnen und Künstler mit einem besonderen Blick auf Alltagsmotive und Alltagsgegenstände, gemeinsam die Realität umdeuten und damit etwas Neues entsteht.

Bleiben wir doch bei Lutz Kemper. Der Großteil seiner ausgestellten Arbeiten sind Collagen. Im Mittelpunkt stehen Autofriedhöfe, die einen Endpunkt der Mobilität darstellen, wenn das geliebte Auto in die Schrottpresse kommt. Sein Material bekommt Kemper von alten Plakaten.
Dinge, deren versteckte Schönheit andere vielleicht nicht erkennen oder übersehen, stehen im Fokus der Malerei von Rosa Fehr-von Ilten. Eine angeschwemmte, schon zerstörte Europalette wird zur Hauptfigur in einem Bild, genauso wie ein leerer Schaukasten, der bar seiner Funktionalität sein Dasein fristet.
Birgit Feike arbeitet mit Materialien, die für viele Menschen keinen Wert haben wie beispielsweise Absperrbänder. Durch das Flechten dieser Bänder entstehen wieder neue Dinge, die vertraut sind oder auch fremd bleiben. Generell gelt – nicht nur für die Arbeiten von Feike – wie wichtig ein aktives Auseinandersetzen mit der gezeigten zeitgenössischen Kunst ist. In den meisten Fällen werden die Betrachter mit neuen Blickwinkeln und Sichtweisen belohnt.
Die Öffnungszeiten des Torhaus Rombergpark sind dienstags bis samstags von 14-18 Uhr, sonn- und feiertags von 10 bis 18 Uhr.