AXIS 1.0 – eine Klangbild-Skulptur für Dortmund

Während des Kirchentages erwartet die Besucher nach Einruch der Dämmerung eine besondere Open Air-Darbietung. Auf dem Platz von Amiens hinter dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) inszeniert die Düsseldorfer Künstlergruppe „Aera Composer“ eine Medieninstallation aus Bild und Ton. Als Projektionsfläche verwenden sie die Stahlskulptur „Chip“ von Stefan Sous.

Die Skulptur und das Museum für Kunst und Kulturgeschichte liegen im Mittelpunkt einer von der Stadt geplanten Kulturmeile Dortmund. Deren West-Ost-Achse reicht vom FZW über das U und das Fußballmuseum, die Bibliothek, das MKK zum Orchesterzentrum, dem Konzerthaus und dem neu dazu gekommenen Baukunst Archiv NRW. Diese erste Aktion im Zentrum der Meile lädt die Besucher zum Verweilen ein und möchte ein Ort der Begegnung und Entspannung sein.

Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK sieht in der künstlerischen Nutzung des Platzes eine Verlinkung zwischen Außen und Innen des Museums und des städtischen Umfeldes. Gemeinsam mit Christian Weyers, Leiter der Stabsstelle Kreativquartiere Dortmund freut er sich über die Möglichkeit, während des Kirchentages einen ersten Baustein für die Kulturmeile zu setzen.

Zur Künstlergruppe gehören Ronald Gaube für Komposition und Klang, Peter Hölscher für Komposition und Fotografie und Dorothee Pilavas als Art Projektorin. Die technische Umsetzung liegt in den Händen von Hendrik Wendler, dem Geschäftsführer von device + context aus Berlin. Die Firma hat eine spezielle Mapping Software für diese Art Projektionen entwickelt.

Area Composing beschäftigt sich mit der Beschreibung eines besonderen Ortes und seiner Geschichte. Das kann eine Stadt, eine Landschaft oder auch ein Gebäude sein. Im Zusammenspiel moderner Projektions- und Soundtechnik ergibt sich im besten Fall eine beeindruckende digitale Inszenierung im öffentlichen Raum. Es kann verlassene Plätze zum Leben erwecken, Bauwerke in Szene setzen, Emotionen wecken und so eine neue bereichernde Erfahrung der Besucher zum Spielort erzeugen.

Wochenlang haben die Künstler das Museum und das städtische Umfeld erkundet um ihre Eindrücke in der Video-Klang-Installation umzusetzen. Ausgewählte Exponate, Fassaden der umliegenden Häuser, Plätze und Töne der Stadt und ihrer Menschen sind das Rohmaterial für die Installation. Aus seinen mehr als 5000 Fotos komponierte Fotograf Peter Hölscher ein Liquid Image, das passgenau auf die Skulptur projiziert wird. Die Bilder fließen langsam ineinander und zeigen abstrakte sowie gegenständliche Motive. Lichtstarke Beamer mit je 20.000 ANSI Lumen sorgen für die nötige Leuchtkraft auf dem schwarzen Material des „Chip“.

Mitglieder der Künstlergruppe "Aera Composing" vor dem "Chip". v.li Dorothee Pilavas, Ronald Gaube, Peter Hölscher, Hendrik Wendler und Christian Weyers. (Foto: © Anja Cord)
Mitglieder der Künstlergruppe „Aera Composing“ vor dem „Chip“. v.li Dorothee Pilavas, Ronald Gaube, Peter Hölscher, Hendrik Wendler und Christian Weyers. (Foto: © Anja Cord)

Sechs Akkuboxen, unterhalb der Skulptur installiert, sorgen dafür einen 360-Grad Surround-Sound. Ronald Gaube arrangierte die Musik aus Tondokumenten und elektronischen Klangkompositionen.

Die Installation auf dem Platz von Amiens ist vom 14. Juni bis 22. Juni zwischen 22.30 und 24 Uhr in drei halbstündigen Sequenzen zu sehen. Ausgenommen ist der 19. Juni. Auf Grund der Eröffnungsfeier des Kirchentages und des Abends der Begegnung fällt die Vorführung an diesem Tag aus.

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