Alle Beiträge von Michael Lemken

Juicy Beats Festival 19 – das Line-Up füllt sich

Auch die US-Folkrocker von Calexico sind beim kommenden Juicy Beats dabei. (Foto: © Rocky Yosek)
Auch die US-Folkrocker von Calexico sind beim kommenden Juicy Beats dabei. (Foto: © Rocky Yosek)

Am Samstag, dem 26. Juli, versetzt das Juicy Beats Festival erneut den Dortmunder Westfalenpark in ein riesiges Open-Air paradies für elektronische Musik. Nach den bereits bestätigten Boys Noize, Milky Chance, Alligatoah und Frittenbude haben die Veranstalter 25 weitere Bestätigungen bekannt gegeben. Darunter sind sind Calexico, FM Belfast, Weekend, Erobique, Alle Farben, Claptone, Hundreds, Kid Simius Live!, Sierra Kidd, Ebo Taylor, Wallis Bird und Bilderbuch. Insgesamt verwandeln weit über 100 Bands und DJs auf mehr als 20 Bühnen und Dancefloors den Park in eine der schönsten Open Air Locations der Nation. Für das 16-stündige Festivalspektakel von zwölf Uhr mittags bis vier Uhr nachts werden bis zu 30.000 Gäste erwartet. Karten sind bereits erhältlich.

Bereits im Dezember hatte das Juicy Beats Festival mit der Ankündigung des Berliner Djs Boys Noize, Milky Chance, des mehrfach für den Echo nominierten Hip Hop-Barden Alligatoah und der Elektro-Punk-Combo für ein Ausrufezeichen gesorgt. Nun folgt mit der US-Folkrockband Calexico ein weiterer Höhepunkt. Das Quartett aus Arizona stand schon lange auf der Wunschliste der Veranstalter. Aus Island reisen FM Belfast an. Sie mischen Electro- mit Indiesounds und sind für wilde Live-Shows berüchtigt. Der Gelsenkirchener Rapper Weekend! wagt nun den Sprung auf die Hauptbühne. Ein wesentlicher Mitbegründer des Electro-Swing ist Franz Zimmer alias Alle Farben. Nach sieben Jahren Pause kehrt auch der Wahl-Hamburger Erobique zum Juicy Beats zurück. Für wilde Party-Ekzesse steht Kid Simius. Der Tour-DJ von Marteria kombiniert in seiner Live-Show treibende Electro-Beats mit wildem Rock´n´Roll-Appeal. Mit der Wiener Band Bilderbuch, dem Rapper Sierra Kidd und den Rheinländern Antilopen Gang loten drei weitere Acts die Grenzen zwischen Hip Hop, Indie und Electronic mit erhöhtem Spassfaktor aus. Freunde eingängiger Gitarrensounds kommen bei Wallis Bird aus Irland, Say Yes Dog aus Luxemburg, Hundreds aus Hamburg, Kalle Mattson aus Kanada und L.Stadt aus Polen auf ihre Kosten. Mit Ebo Taylor aus Ghana und der Pariser Band La Femme stehen auch die ersten Namen für die Worldbeat Bühne fest.

Das DJ-Aufgebot des Festivals umfasst erneut fast alle aktuellen Spielarten elektronischer Clubmusik. Erste Bestätigungen sind der Londoner Dub-Step DJ ?Z, die Deep House-Größen Claptone und André Lodemann sowie Techno-DJ Gunnar Stiller. Mit Tube und Berger, Larse, Hans Nieswandt und Klaus Fiehe stehen auch wieder einige der erfolgreichsten DJs der Region hinter den Decks.

Fortgesetzt werden sollen insbesondere die vielen Kooperationen und Aktionen mit Partnern aus der Musik- und Kulturszene, die regelmäßig zur Festival-Atmosphäre des Juicy Beats beitragen: So bildet sich in der Zusammenarbeit mit WDR Funkhaus Europa, dem Konzerthaus Dortmund, dem FZW, den Summersounds DJ-Picknicks und nicht zuletzt den vielen beteiligten Clubs- und Partymachern die vielfältige Kulturszene der Region auf einem einzigen Event ab.

Veranstaltet wird Juicy Beats vom UPop e.V. in Kooperation mit der PopModern GmbH und dem Jugendamt der Stadt Dortmund.

Zur 19. Auflage des Festivalspektakels werden bis zu 30.000 Besucher erwartet. Karten sind jetzt bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und Systemen sowie auf der Festival-Homepage erhältlich. Der Vorverkaufspreis beträgt 31 Euro zzgl. Gebühr. Karten an der Tageskasse kosten 39 Euro. Erstmals wird auch für die ermäßigten Tickets für Gäste zwischen 12 und 14 Jahren ein Vorverkauf eingerichtet. Diese Kosten 16,- Euro im VVK und 19,- Euro an der Tageskasse. Die kostenlose An- und Abreise mit Bus und Bahn aus dem gesamten VRR-Gebiet ist bei allen VVK-Karten enthalten.
Weitere Infos unter  www.juicybeats.net .

Torhaus zeigt Retrospektive von Manfred Jockheck

Manfred Jockheck mit seiner Skulptur "Heldentor", die - so der Künstler - auch etwas an die Emscher-Renaturierung erinnert. Im Hintergrund die reale Renaturierung eines Emscher-Nebenflüsschens am Torhaus.
Manfred Jockheck mit seiner Skulptur „Heldentor“, die – so der Künstler – auch etwas an die Emscher-Renaturierung erinnert. Im Hintergrund die reale Renaturierung eines Emscher-Nebenflüsschens am Torhaus.

Objekte, Drucke und Zeichnungen von Manfred Jockheck unter dem Titel „Restrospektive“ zeigt das Torhaus Rombergpark vom 09. bis 30. März 2014. Der Künstler zeigt Werke aus den 90er Jahren bis heute.

 

Unterschiedliche Stile, unterschiedliche Materialien: die Werke von Manfred Jockheck zeigen eine rieseige Bandbreite. Die ersten Werke stammen aus den 90er Jahren und sind Zeichenstudien aus der Zeit, als Jockheck Objekt-Raumdesign an der Fachhochschule Dortmund studiert hat.

 

Einige Objekte haben schon Filmruhm geerntet. Einige seiner Stahlbilder wurden im Film „Gefährliche Spiele“ gezeigt als Jockheck die Kunstwerke für Gudrun Landgrebe fertigte, die eine Künstlerin spielte. Imposant sind auch seine Werke aus Stahllochblech „Tsunami“ und „Aufbruch“.

 

Doch die Zeit des Schwermetalls ist vorbei, da dafür große Maschinen benötigt werden. Jockheck konzentriert sich jetzt seit einigen Jahren auf ein leichteres Material. „Mit Papier arbeite ich am liebsten“, so der Künstler. Seine Spezialität sind Prägedruck. Die Prägeplatten bearbeitet Jockheck mit einem Plasmabrenner. „Mit dem kann ich malen wie mit einem Bleistift“, so der Künstler.

 

Zwei Skulpturen sind ebenfalls im Rombergpark zusehen, obwohl viele seiner skulpturalen Arbeiten im öffentlichen Raum zu sehen sind. So steht beispielsweise in Kamen auf einem Kreisverkehr eine dreiteilige Stahlskulptur und im Eingangsbereich der Städtischen Kliniken ist ebenfalls eine Skulptur von Jockheck zu sehen..

 

Insgesamt gibt diese Ausstellung einen guten Einblick in das umfangreiche Schaffen von Manfred Jockheck.

 

Zeichnungen nicht nur auf Papier

Eine Vase voller Ameisen von Evelyn Bracklow.
Eine Vase voller Ameisen von Evelyn Bracklow.

Acht Künstlerinnen und Künstler präsentieren unter dem Titel „drop me a line „ im Künstlerhaus Dortmund vom 08. März bis 13. April unterschiedliche Positionen zum Thema Zeichnen. Dabei geht es nicht nur um Zeichnen auf Papier, sondern auch auf anderen Materialien wie Porzellan oder Wände. Manche Zeichnungen gehen in die Dreidimensionalität oder knüpfen Netze im Internet.

 

In den Arbeiten „Der Garten zum Quadrat“ beschäftigt sich Juliane Laitzsch mit floralen Mustern der porzellanen Schaustücke der Sammlung der Pfalzgalerie Kaiserslautern. Deren Muster und Ornamente greift sie auf und entwickelt sie weiter.

 

Mit Porzellan beschäftigt sich auf Evelyn Bracklow. Sie bemalt gebrauchtes Geschirr mit winzigen Ameisen. So hat der Betrachter den Eindruck, als sei das Geschirr mit Ameisen übersät. Bracklow benutzt bewusst gebrauchtes Geschirr, das Gebrauchsspuren aufweist, um den Charakter des Benutztwordenseins zu verstärken.

 

Matthias Reinhold wagt in seinen Arbeiten den Sprung vom Realen zum Virtuellen. Seit 2007 arbeitet er an seinem Projekt „Ikonolog“ (www.ikonolog.de) und hat für das Künstlerhaus eine Wandseite „analog“ dargestellt. So kann der Betrachter anhand gespannter Fäden beziehungen zwischen Fotos/Grafiken/Zeichungen des Künstlers ziehen.

 

Eine spannende Bild-Text-Kombination zeigt Barbara Wrede. Sie präsentiert 52 Blätter eines dreimonatigen Aufenthalts in Salzwedel (Sachsen-Anhalt). Ihre Blätter haben ein speziellen und manchmal lakonischen Blick auf das Alltägliche in diesem Städtchen.

 

Wie Pop-Up-Bücher wirken die Werke von Stephanie Brysch. Sie arbeitet mit Papier und faltet und schneidet es. In ihren Arbeiten unter dem Titel „Nimm das Boot“ hat sie Comicbücher bearbeitet und kombiniert die vorhandenen Figuren neu.

 

Bei Karen Scheper hat es die Zeichnung vom Blatt in den dreidimensionalen Raum geschafft. Ihr Werk „kwatsch kwatsch“ verknüpft dreidimensionale Elemente mit Wandzeichnungen. Inspirationen findet die Künstlerin in der Sciencefiction von Philipp K. Dick oder Stanislaw Lem. Daneben beschäftigt sich Scheper mit mathematischen Gebilden wie Fraktalen oder der Mandelbrot-Menge.

 

Mit dem Thema Kolonialismus und Flüchtlingen aus Afrika beschäftigt sich Jürgen Eisenacher. Afrikaner wie Europäer werden in seinen großformatigen Werken als Deformierte gezeigt. So möchte der Künstler auf die Problematik hinweisen und eine Diskussion anregen. Eisenacher beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit dieser Thematik.

 

Die Bilder von John Franzen sind wie eine Meditation zu vergleichen. Franzen konzentriert sich auf das Nichts neben der Linie. Jede Linie ist ein Atemzug.

 

Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler:

Evelyn Bracklow (www.laphilie.com)

Stephanie Brysch (www.stephanie-brysch.de)

Jürgen Eisenacher (www.juergeneisenacher.de)

John Franzen (www.johnfranzen.com)

Juliane Laitzsch (www.juliane-laitzsch.de)

Matthias Reinhold (www.ikonolog.de)

Karen Scheper (www.karenscheper.de)

Barbara Wrede (www.olompia.de)

Die Ausstellung „drop me a line“ wird am 07. März um 20 Uhr eröffnet und geht bis zum 13. April 2014. Die Öffnungszeiten des Küsterhauses Dortmund sind Donnerstag bis Sonntag von 16 bis 19 Uhr).

 

Künstlerhaus Dortmund

Sunderweg 1

44147 Dortmund

www.kh-do.de

Ausgerechnet: FC Schalke 04 gewinnt Preis in Dortmund

Da wird sich der FC Schalke 04 aber freuen: Der "Pannekopp" im zarten Stahl-Rost.
Da wird sich der FC Schalke 04 aber freuen: Der „Pannekopp“ im zarten Stahl-Rost.

Nein, die Meisterschale bleibt den Knappen seit 1958 verwehrt, aber einen Preis haben sie heute in Dortmund bekommen: Den Anti-Orden „Pannekopp des Jahres“. Gewählt wurde er von über 18.000 Zuschauern der bisher ausverkauften 38 Vorstellungen des „Geierabends“.

 

Alle Beteiligten des Geierabends waren auf der Bilanzpressekonferenz glücklich: Regisseur Günter Rückert: „Wir waren bissiger, politischer und schonungsloser denn je“. Da Ars tremonia bei der Premiere dabei war, können wir das nur bestätigen. Thematisiert wurden der Limburger Bischof Tebartz-van Elst wie auch der NSA-Abhörskandal. Sehr scharf, vielleicht für manche zu scharf, wurde das Flüchtlingsdrama von Lampedusa kommentiert: „Refugee watching“ statt „whale watching“.

 

Neues gab es auch: Zum einen das Ensemble-Mitglied Murat Kayı. Der Kabarettist und Musiker soll auch die nächsten Sessionen des Geierabends begleiten. Auch „Kimberlys Mutter“ alias Sandra Schmitz wird wahrscheinlich wieder auftauchen. Dafür soll Kimberlys Mutter auch einen Namen bekommen: Jessica Schmottke.

 

Ein fast wissenschaftlichen Selbstversuch wurde auf der Bühne durchgeführt: Der Steiger (Martin Kaysh) nahm in jeder Vorstellung einen kräftigen Schluck homöopathische Globuli verschiedenster Art mit Bier. Nach fast 40 Vorstellungen das Resümee: Nix passiert.

 

Mit den nackten Zahlen der Session 2014 konnten die Beteiligten des Geierabend hochzufrieden sein: 18.150 Menschen in 38 restlos ausverkaufte Vorstellungen und zwei Zusatzshows.

 

Bleibt noch die Frage, wieso der FC Schalke 04 den „Pannekopp“-Orden überhaupt erhält. Der Verein war in der Verlosung mit dem WDR-Studioleiter Gerald Baars. Baars hatte Bilder der Südtribüne nach den Vorfällen im Derby auf Schalke aus dem Vorspann der Lokalzeit verbannt.

Schalke war deshalb nominiert, weil der Verein beleidigt war, dass das ZDF lieber Dortmunder Champions League-Spiele zeigte. Tja, und als das ZDF mal ein Schalke-Spiel übertrug, gab es eine legendäre 1-6 Heimpleite gegen Real Madrid.

 

Vom 13. bis 15. Juni wird es übrigens Sommer-Geierabende bei Tante Amanda geben.

 

Mehr Infos unter www.geierabend.de

Frauenpower beim Small Beast

Auch das Small Beast am 28. Februar wurde selbstverständlich von Paul Wallfisch eingeleitet.
Auch das Small Beast am 28. Februar wurde selbstverständlich von Paul Wallfisch eingeleitet.

Mit Greta Gertler und Thalia Zedek hatte Gastgeber Paul Wallfisch zwei unterschiedliche, aber überzeugende Musikerinnen für sein Small Beast am 28. Februar eingeladen.

 

Ja, die Erkältungszeit macht auch nicht vor Musikern halt und Paul hatte es ein klein wenig erwischt. Ob sein Lob an ein Schweizer Hustenbonbon geholfen hat? Jedenfalls spielte Paul sein Set ohne allzu große stimmliche Probleme. Gegen Ende bat der Schlagzeuger Adam D. Gold auf die Bühne, um noch ein kleines Lied von Led Zeppelin zum Besten zu geben.

 

Adam D. Gold durfte gleich sitzen bleiben, denn er spielte zusammen mit Greta Gertler. Die beiden gehören zu dem Orchester-Pop Kollektiv „The Universal Thump“. Außergewöhnlich oder in diesen Zeiten vielleicht nicht mehr: Per Fundraising konnte Gertler ihr neues Album „Walking the cat“ finanzieren. Mit einem Schultertuch aus Goldpailletten setzte Gertler sich ans Klavier. Vom Orchester-Pop blieb bei einer zwei Personen-Besetzung natürlich nicht viel übrig, doch Gertlers Stimme verzauberte. Es bleibt zu hoffen, dass „Walking the cat“ ihr den nötigen Schwung gibt, um den nächsten Karriereschritt zu gehen.

 

Nach der Pause wurde es rockig. Thalia Zedek und ihre Band gaben sich dem Alternative/Indie-Rock hin. Klavier, Gitarre (Zedek), Schlagzeug, Bass und Viola brachten das Small Beast zum Schwitzen. Hier stellt sich mir immer die Frage, ob das Institut, das heißt die kleine Bar, ein so geeigneter Raum ist. Für Gertler und Gold ist das Institut absolut in Ordnung, doch für Zedek war der Raum einfach zu klein, um dem Sound auch den nötigen Platz zu geben. Hier wäre vielleicht das Studio besser geeignet. Nichtsdestotrotz: Tolle Leistung von Zedek und Band, die in manchen Liedern auch Einflüsse aus Folk/Americana erklingen ließ.

Rohstoffe und ihre Ökologie

Wem gehören globale Ressourcen und welche Folgen haben deren Anbau/Abbau?
Wem gehören globale Ressourcen und welche Folgen haben deren Anbau/Abbau?

Monokulturen, Bergbau oder Überfischung hinterlassen eine Spur in der Ökologie. Hier im Ruhrgebiet sind die Folgen von über 150 Jahren industriellem Bergbau und Stahlherstellung noch deutlich zu spüren. Die Ausstellung „World of Matter“, die seit dem 01. März im Hartware MedienKunstVerein auf der Ebene 3 des Dortmund U läuft, möchte eine Diskussion über Rohstoffe anregen. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 22. Juni 2014.

 

An der Ausstellung haben sich 11 Künstlerinnen und Künstler beteiligt, die die Orte ihrer künstlerischen Arbeit besucht haben. Lonnie van Brummelen und Siebren de Haan fuhren nach Nigeria und war Ursula Biemann in Ägypten, um sich mit dem Thema „Wasser“ auseinanderzusetzen.

 

Wer die Ebene 3 betritt, wird zunächst über 304 riesige Zuckerblöcke der eben erwähnten beiden Künstler van Brummelen und de Haan stolpern. Die Arbeit der beiden ist eine Kritik an der EU-Handelsschranke, die vor allem Händlern aus Afrika Probleme bereitet. So kauften sie in Nigeria Zucker, um es als Kunstwerk deklariert nach Europa zu verschiffen. Nun liegt der afrikanische Zucker friedlich neben dem aus Frankreich. Passend dazu läuft ein etwa 67 Minuten langer Filmessay.

 

Wie bei den Ausstellungen des HMKV zu erwarten, gibt es vielfältige multimediale Installationen. Allein 10 Videos zeigt Uwe H. Martin in seinem Werk „White Gold“, in dem es um Strukturen der globalen Baumwollproduktion geht.

 

Am 14. Juni um 16 Uhr wird Emily Eliza Scott eine „Expedition durch die Ausstellung“ anbieten. Scott arbeitete vor ihrer akademischen Laufbahn als Parkrangerin in Utah und Alaska. Sie will in ihrer Führung Verbindungen zwischen den Arbeiten schaffen und unterschiedliche Pfade erschließen. Die Expedition dauert 45 Minuten und wird in englischer Sprache sein. Daneben gibt es öffentlich Führungen, die zweimal wöchentlich stattfinden.

 

Die Dortmunder Ausstellung wird im Anschluss auch in New York, Montreal, Minneapolis und Stockholm zu sehen sein. Eine begleitende Publikation ist ebenfalls geplant. Sie erscheint im September 2014 in englischer Sprache anlässlich der Eröffnung von World of Matter in New York. Mehr Informationen zur Ausstellung gibt es unter www.hmkv.de oder www.worldofmatter.net.

World of Matter

01. März bis 22. Juni 2014

 

HMKV im Dortmunder U

Ebene 3

Leonie-Reygers-Terasse

44137 Dortmund

Klaviermusik vor dem Großen Krieg

Rainer Maria Klaas bei seinem Vortrag im Pianohaus van Bremen.
Rainer Maria Klaas bei seinem Vortrag im Pianohaus van Bremen.

1914 – der Ausbruch des Ersten Weltkrieges oder des Großen Krieges, wie er auch genannt wird, jährt sich zum hundertsten Male. Das Pianohaus von Bremen lud zu den Tagen der Klaviermusik am 01. und 02. März den Konzertpianisten und Klavierdozenten Rainer Maria Klaas ein, der am Sonntag, dem 02. März den Vortrag „1914 – Klaviermusik am Vorabend des großen Krieges“ hielt.

 

Kann man die Spannung des Jahres 1914 an der Musik erkennen? Nein, denn das Jahr 1914 begann genauso unspektakulär oder unheilvoll wie die Jahre davor. Der Erste Weltkrieg hätte auch einige Jahre vorher oder einige Jahre später ausbrechen können.

 

Die Musik in diesem Jahr zeigte sich jedenfalls sehr abwechslungsreich. Spätromantiker trafen auch Impressionisten, einige Komponisten begannen erste Schritte Richtung Atonalität zu machen.Strawinskys „Sacre du printemps“ hatte ein Jahr zuvor für ordentlich Furore gesorgt, um es mal vorsichtig auszudrücken.

 

Ahnten die Komponisten etwas? Nein, die Auswahl an Klaviermusik, die Klaas mitbrachte und auch vorspielte, lies nichts von dem Schrecken erahnen, dass das alte Europa in den kommenden vier Jahren in Blut, Schutt und Asche verwandelte. Und die Auswahl von Klaas war groß: Von  Emile Blanchet über Erik Satie oder Lili Boulanger bis hin zu Frank Bridge, Max Reger oder Alexander Skrjabin. Bis auf eine Ausnahme: Claude Debussy komponierte ein „Berceuse héroique“ ein heroisches Wiegenlied an die Belgier. Doch da war natürlich das Kind schon in den Brunnen gefallen und die Deutschen hatten Belgien angegriffen und besetzt.

 

Ähnlich wie bei den bildenden Künstlern, hier ist August Macke oder Franz Marc zu nennen, gab es auch unter den Komponisten Opfer zu beklagen wie beispielsweise Rudi Stephan, der 1915 in Galizien fiel.

 

Die Musikstücke zeugten noch einmal vom Glanz des alten Europa, der „Belle Époche“, der schönen Epoche, deren Schönheit sich auf den Feldern von Verdun und anderswo in Blut und Tod verwandelte.

 

Ars tremonia sprach im Vorfeld des Vortrages mit Rainer Maria Klaas.

Mit dem Tunnelblick in der virtuellen Welt

Im Einsatz: (v.l.n.r.) Götz Vogel von Vogelstein (Ade), Bianka Lammert (Maggie) und Richard Barenberg (Tom) (Foto: ©Birgit Hupfeld)
Im Einsatz: (v.l.n.r.) Götz Vogel von Vogelstein (Ade), Bianka Lammert (Maggie) und Richard Barenberg (Tom) (Foto: ©Birgit Hupfeld)

Kaum ein anderes Theaterstück hat die „Redaktion“ bei Ars tremonia zu solch kontroversen Diskussionen verleitet wie „First Person Shooter“ unter der Regie von Johanna Weissert, das am 28. Februar im KJT Premiere hatte. Dabei ging es nicht um die Qualität von Bühne, Regisseurin oder Schauspieler, sondern um die Frage, inwieweit das Stück in die gut gefüllte Kiste von Klischees über Computerspieler greift.

 

Zur Geschichte: Ade ist ein 17-jähriger Computerspieler, der bei seiner alleinerziehenden Mutter Maggie lebt. Maggie ist Managerin in einem Unternehmen, ihr Arbeitskollege Tom ist selber Computerspieler. Tom hat ein Wärmesensor-Steuersystem entwickelt, das eigentlich für das Schienennetz gedacht ist, aber das Militär hat auch Interesse daran.

 

Fangen wir bei den Schauspielern an., die allesamt überzeugten. Götz Vogel von Vogelstein spielte den 17-jährigen Ade mit Bravour. Von Vogelstein spielt einen Ade mit dicker Brille und leichtem Übergewicht, der König auf dem virtuellen Schlachtfeld ist, aber bei einem 100 Meter Rennen große Schwierigkeiten hätte. Ade versucht den familiären „Modus vivendi“ beizubehalten, das heißt, zu verhindern, dass seine Mutter einen neuen Mann näher kennenlernt.

Bianka Lammert als alleinerziehende und überforderte Mutter ist ebenfalls eine gute Besetzung. Beruflich taff, spielt sie zu Hause bei ihrem Sohn eine eher untergeordnete Rolle.

Bei „First Person Shooter“ spielt ein Gast mit: Richard Barenberg. Er spielt Tom, Maggies Arbeitskollege und selber Computerspieler. Sein Versuch, bei Ade zu landen, geht schief, zumal Ade ihn auch als Konkurrent in der Beziehung zu seiner Mutter sieht. Barenberg spielt seine Rolle als Tom sehr humorvoll.

Rainer Kleinespel spielt eine Doppelrolle: Einerseits die Computerspielfigur Captain Jones, andererseits den Rekrutierungsoffizier der britischen Armee Nugget.

 

Ein großes Lob gehört auch dem Bühnenbild. In der Mitte befand sich eine Art Tunnel, der Ade gegen Ende des Stückes sogar verschlingen wollte. Eine Anspielung auf den Tunnel oder „Flow“, in dem Spieler geraten, die ständig gebannt auf das Geschehen am Bildschirm schauen und ihre Außenwelt nicht mehr wahrnehmen. Dazu ist zu sagen, dass auch andere Menschen, wie Sportler, Musiker etc in einen Flow geraten können, wenn sie sich sehr stark auf etwas konzentrieren müssen.

 

Mit Ade und Tom werden in dem Stück zwei typische Computerspieler vorgestellt. Der eine 17 Jahre alt, Tom vermutlich doppelt so alt. Ade wird konsequent als typischer Gamer dargestellt, dem Essen etc. unwichtig erscheint, der sogar vor einem Geschäft zeltet, um als erster den neuen Shooter zu bekommen. Aberwitzig wird es, wenn Ade versucht in die Armee einzutreten, weil er glaubt, durch seine Fähigkeiten mit der Spielkonsole, ein exzellenter Drohnenpilot zu sein. Was die „besondere Fähigkeit“ als Drohnenpilot angeht, gab es dazu einen Artikel in der „telepolis“.Zitat:

 

„Interessant mag sein, dass die Versuchspersonen, die mindestens einmal in der Woche ein Computerspiel spielen, in den reizarmen, wenig interaktiven Versuchsbedingungen die schlechteste Leistung zeigten. Insofern sind Computerspieler möglicherweise auch nicht die besten Soldaten, wie oft gedacht wurde.“ („Die Langeweile der Drohnenpiloten“, Florian Rötzer, telepolis, 20.11.2012, http://www.heise.de/tp/artikel/38/38010/1.html)

 

Tom, die zweite Figur, die Computerspiele spielt, bekommt keine Sympathiepunkte. Er verrät am Ende des Stückes all seine hochheiligen moralischen Prinzipien und lässt sich vom amerikanischen Militär kaufen.

 

Aber kommen wir wieder zu den positiven Seiten des Stückes. Neben den erwähnten Schauspielern und dem Bühnenbild zeigte das Stück sehr gut die Hilflosigkeit von Ade Mutter Maggie, ihren Sohn zu erreichen. Sehr schön die Szene, als Maggie versucht, zusammen mit Tom und ihrem Sohn zu spielen und dabei grandios scheitert.

 

Auch die Erklärungen zu den Fachbegriffen der Gamerszene wie „pwn“, „n00b“ oder „Respawn“, so konnten auch die Zuschauer, die keinerlei Erfahrungen mit dieser Art von Spielen hatten, besser dem Stück folgen.

 

Gelungen waren auch die Kostüme, insbesondere als sich Ade, Tom und Maggie in das Spiel einklinkten und mit Helm und Gewehr auftauchten. Hier sorgte Lammert mit ihrem herrlichen Spiel als Ego-Shooter-unerfahrene Maggie für Lacher.

 

Eine weitere Frage, die das Stück aufwirft, ist die Verzahnung zwischen Militär und den „Ego Shootern“. Hier versucht vor allem das amerikanische Militär durch Spiele wie „America’s Army“ Rekruten zu gewinnen. Auch Spiele wie „Medal of Honor“ werden co-finanziert.

 

„First Person Shooter“ hat auf jeden Fall das geschafft, was ein gutes, modernes Theaterstück ausmacht: Es soll zur Diskussion anregen. Computer- und Videospiele sind mittlerweile in der Mitte der Gesellschaft angekommen und sind längst nicht mehr ein Phänomen von irgendwelchen Jugendlichen, denn der durchschnittliche Spieler ist 32 Jahre alt. Es wird Zeit, dass in der Debatte über Computer- und Videospiele die Spieler ernst genommen werden. Dazu kann „First Person Shooter“ durchaus als Diskussionsbasis gelten.

 

Wer weiteren Diskussionsstoff über Computer- und Videospiele haben möchte, der kann sich auf den Seiten von „Stigma Videospiele“ informieren. Deren Linkliste führt sowohl Befürworter als als Gegner von Computerspielen auf. http://stigma-videospiele.de/wordpress/links/

 

Weitere Termine: 02. März sowie 01. bis 06. März. Karten unter www.theaterdo.de oder 0231 5027222.

 

Vergangenheit und Gegenwart

Künstler Christian Psyk hatte die Idee zu dieser Ausstellung.
Künstler Christian Psyk hatte die Idee zu dieser Ausstellung.

Im Leben eines Künstlers gibt es sicherlich einiges, das er (oder sie) im Laufe des Künstlerlebens in eine der unteren Schubladen gesteckt hat. Künstlerisch hat man sich vielleicht weiterentwickelt und statt Bleistiftzeichnungen stellt man großformatige Ölgemälde aus. Christian Psyk entschloss sich, auch aus Neugierde, seine Künstlerkolleginnen und -kollegen anzufragen, ob sie nicht Lust hätten unbekannte oder lange nicht gezeigte Werke zu präsentieren. Lust hatten Peter Clouth, Utta Hagen, Wladimir Kallistratow, Dina Nur, Karl E. Wiele und selbstverständlich Christian Psyk selber.

 

Unter dem Titel „long time no see“ zeigt die Galerie Dieter Fischer im Depot Dortmund vom 28. Februar bis zum 16. März 2014 Werke der genannten Künstler, die weitgehend aus den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts stammen. Als Kontrast dazu gibt es eine Gegenüberstellung mit aktuellen oder typischen Arbeit des jeweiligen Künstlers. Diese werden jedoch nicht als Kunstwerk gezeigt, sondern sind in einem weißumrahmten DIN A4 Format dokumentiert.

Der Reiz der Ausstellung ist die große Vielfalt. Zwar haben sich alle Künstler weiterentwickelt, doch manche Elemente scheinen immer wieder eine Rolle zu spielen. Bei der Künstlerin Utta Hagen ist es das Wasser. Ihr Bild „Eifelmaare“ aus dem Jahre 1989 beschäftigt sich ebenso mit dem nassen Element wie ihre neuesten Installationen. Auch Elemente der Zeichnungen von Peter Clouth aus dem Jahre 1984 finden sich in den neueren Werken wieder, auch wenn Clouth jetzt mehr in 3D arbeitet.
„long time no see“
Werke von Peter Clouth, Utta Hagen, Wladimir Kallistratow, Dina Nur, Karl E. Wiele und Christian Psyk
vom 28. Februar bis zum 16. März 2014

Galerie Dieter Fischer im Depot Dortmund
Immermannstraße 29
44149 Dortmund
Öffnungszeiten: donnerstags, 16 bis 20 Uhr und sonntags, 15 bis 18 Uhr.

 

Wochenende im Zeichen des Klaviers

Zwei Vorträge, ein Konzert und ein Kurs für Pianisten: Am 01. und 02. März finden im Pianohaus van Bremen (Hansastr. 7-11) die „Tage der Klaviermusik“ statt.

 

Mit Carl Phillip Emanuel Bach beschäftigt sich der Vortrag von Michael Rische am 01. März um 16:30 Uhr. Dem Komponisten, der Impulse für das Zeitalter der Klassik gesetzt hat, wird auch musikalisch gehuldigt. Um 18 Uhr findet ein Kozert statt. Neben Rische spielt auch Rainer Maria Klaas. Zu hören wird sein C.P.E. Bach: Concerto für Piano solo C-Dur Wq. 112/1, Largo aus dem Concerto F-Dur für zwei Klaviere Wq.46 und . Concerto d-moll Wq.22 für Klavier und Orchester.

 

Am 02. März wird dem Ausbruch der Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren gedacht. Unter dem Titel „1914 — Klaviermusik am Vorabend des großen Krieges“ werden in einem Vortrag um 14 Uhr auch viele Beispiele von Blanchet bis Prokofjew zu hören sein.

 

Wer sein Klavierspiel verbessern will, hat die Möglichkeit am Sonntag 02. März 2014, 10-13 und 15-18 Uhr am Dortmunder Klavierkurs teilzunehmen. Den Unterricht erteilt Rainer Maria Klaas, Konzertpianist und Dozent an der Robert-Schumann-Hochschule.

 

Wer an dem Kurs aktiv teilnehmen möchte, muss sich anmelden. (60,- Euro). Für Zuhörer an beiden Tagen freier Eintritt, vorherige Anmeldung erwünscht.

 

Mehr Informationen unter http://www.vanbremen.de/veranstaltungen/veranstaltungen.htm

Dort können Sie sich auch das Verhaltungsprogramm herunterladen.