Am 08.09.2002 fand im Dortmunder Konzerthaus der „Tag der offenen Tür“, rund 40.000 Besucher*innen wollen das neue Haus in der Brückstraße kennenlernen. In den 20 Jahren hat das Konzerthaus es geschafft, in die Champions League der europäischen Konzerthäuser zu gelangen und Künstler*innen von Weltformat zu engagieren. Das alles ist ein Verdienst der drei Intendanten Ulrich Andreas Vogt, Benedikt Stampa und Raphael von Hoensbroech.
Die damaligen Pläne fand nicht überall positive Resonanz, aber das Konzerthaus hat im Laufe der Zeit das Brückstraßenviertel geprägt und die Weichen gestellt für die Chorakademie und das Orchesterzentrum. Damit ist das Konzerthaus ein Symbol des Wandels wie Kulturdezernent Jörg Stüdemann betonte.
Obwohl der Kartenverkauf das Niveau von 2019, also vor Corona, erreicht hat, gibt es noch einiges zu tun. „Neuen Bevölkerungsschichten haben wir noch nicht erreicht“, gibt von Hoensbroech zu, auch wenn neue Formate wie Community Music das Motto „Musik für alle“ Realität werden lassen soll.
Passend zum 20jährigen Jubiläum gab es natürlich eine festliche Saisoneröffnung mit dem Leipziger Gewandhausorchester unter der Leitung von Andris Nelsons. Das Eröffnungskonzert wurde überschattet von der Nachricht vom Tod der Queen, an die mit einer Schweigeminute gedacht wurde. Dazu passte das erste Stück, die „Kammersinfonie op. 110a“ von Dimitri Schostakowitsch. Denn die „Sinfonie“ wirkte wie ein Requiem, schwermütig und düster. Kein Wunder, ging es um die Opfer des Faschismus, die der Komponist sehr eindrücklich in seinem Werk musikalisch würdigte.
Auch der zweite Teil war Schostakowitsch gewidmet. Sein „Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1“ war voller kleinerer musikalischer Ideen und überraschte beim Hören immer wieder. Die beiden Solisten Gábor Richter (Trompete) und Mao Fujita (Klavier) zeigten mit dem Orchester ein wunderbares Zusammenspiel.
Nach der Pause erklang die 7. Sinfonie von Beethoven. Auch wenn der zweite Satz, das Allegretto, berühmter ist und in vielen Filmen Verwendung fand, so ist für mich der vierte Satz mit seinem energischen Tempo und den Trompeten eines meiner Favoriten.