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Schach ist en vogue

Ralf Schönenberg, Christiane Köhne und der Organisator des Chess Meetings, Gerd Kolbe, bei der Ausstellungseröffnung.
Ralf Schönenberg, Christiane Köhne und der Organisator des Chess Meetings, Gerd Kolbe, bei der Ausstellungseröffnung.

Die Künstlerin Christiane Köhne und Fotograf Ralf Schönenberg zeigen in der Ausstellung „Schach ist mehr“, dass das königliche Spiel durchaus hochglanzfähig ist. Zu sehen sind die großformatigen Bilder bis zum 05. Juli 2015 im Orchesterzentrum NRW im Rahmen des Sparkassen Chess Meetings.

Mittlerweile ist Christiane Köhne Schacherfahren. „Schach ist mehr“ ist ihre dritte Ausstellung, die sie im Rahmen des Chess-Meetings zeigt. Dieses Mal möchte die Künstlerin zeigen, dass Schach nicht nur ein Sport ist, sondern auch durchaus in der Zeitschrift „Vogue“ auftauchen könnte. Köhne hat sich zunächst nach Lektüre des Buches „Schachnovelle“ von Stefan Zweig mit verschiedenen Attributen, die sie mit Schach assoziierte wie beispielsweise Zeitlos auseinandergesetzt. Dabei ist sie auf die Idee gekommen, diese Assoziationen mit Hilfe des ModeLabels „Köhniglich“ in Szene zu setzen.

Fotograf Schönenberg setzte die Motive mit vielen Kontrasten (Licht/ Schatten oder Schärfe / Unschärfe) um. Damit wurde erreicht, dass die Bilder sehr plakativ wirken, so dass sie ohne viele Worte die Botschaft rüberbringen.

Was sind Schachspieler eigentlich für Menschen?

Fotografin Christiane Köhne (ganz rechts) und einige ihrer Fotomodelle.
Fotografin Christiane Köhne (ganz rechts) und einige ihrer Fotomodelle.

Wie sieht eigentlich ein Schachspieler aus? Kann man ihn sofort erkennen? Welche Accessoires haben Schachspieler? Gehört die Brille dazu? Muss man studiert haben? Und gibt es Frauen, die Schauspielen? Die Fotografin Christiane Köhne zeigt in ihrer Ausstellung, die parallel zum Sparkassen Chess-Meeting läuft, Schachspieler an ihren Arbeitsplätzen, Lieblingsorten oder in ihrer Freizeit besucht und fotografiert. Zu sehen sind ihre Arbeiten vom 12. bis 20. Juli im Orchesterzentrum NRW.

 

Für ihre 13 Bilder hat Köhne eine kleine Form von Marktforschung betrieben. Sie hat nämlich am Westenhellweg gefragt: Wie stellen Sie sich einen Schachspieler vor. Um die Antworten, die sie bekommen hat, zu konterkarieren, hat sich sich an ungewöhnliche Plätze begeben, an Stellen, wo Menschen gerne Schach spielen.

Ein ungewöhnlicher Ort kann schon mal ein Gefängnis sein, die Feuerwehr, der Flughafen oder eine Großküche. Für Köhne ist es wichtig, dass immer das gleiche Schachspiel benutzt wird. So schafft sie in den unterschiedlichen Orten eine Komponente von Kontinuität.

Manchmal tragen die Bilder auch einen sicherlich ungewollten Zungenschlag. Wenn beispielsweise in der Großküche alle anderen Köche mit Kochen beschäftigt sind und zwei Personen in aller Seelenruhe Schach spielen, könnte sich der Betrachter schon fragen: „Wieso arbeiten die beiden nicht mit?“

Dennoch schafft es Köhne mit ihren Bildern dem typischen Bild von Schachspielern entgegenzuwirken. Das Ergebnis ist: Alle spielen Schach. Von jung bis alt, Mann und Frau (sowie zwei Fantasy-Gestalten). Es gibt fast nichts was die jeweiligen Spieler gemeinsam haben, außer die Liebe zum Schachspiel.