Wildes Festmahl mit Punkmusik

Festmahl oder Schwiegersohn. Häuptling Abendwind (Uwe Rohbeck) in der Mitte kann sich wohl noch nicht entscheiden. Noch auf dem Foto: Ekkehard Freye und Wolfgang Wendland mit Nikolaj Sonnenscheiße, Volker Kampfgarten und Mitch Maestro. (Foto: ©Birgit Hupfeld)
Festmahl oder Schwiegersohn. Häuptling Abendwind (Uwe Rohbeck) in der Mitte kann sich wohl noch nicht entscheiden. Noch auf dem Foto: Ekkehard Freye und Wolfgang Wendland mit Nikolaj Sonnenscheiße, Volker Kampfgarten und Mitch Maestro.
(Foto: ©Birgit Hupfeld)

Am 24. Januar 2015 ist Premiere für die wohl erste Punk-Operette „Häuptling Abendwind“ nach Johann Nestroy. Neben Schauspielern aus dem Dortmunder Ensemble steht die komplette Band der Ruhrpott-Punks „Die Kassierer“ auf der Bühne. Ein Abend ohne Musik von Jacques Offenbach, na ja, fast…

Worum geht es in der „indianischen Faschingsburlesque“? Hauptling Biberhahn kommt auf Besuch zu Häuptling Abendwind. Natürlich gehört zu so einem festlichen Besuch auch ein entsprechendes Festmahl. Da in dieser Gegend der Kannibalismus hoch im Kurs steht, wird nach einem entsprechenden Opfer gesucht. Der wird gefunden in dem gestrandeten Frisör Arthur. Aber ausgerechnet Atala, die Tochter des Häuptlings, und Arthur verlieben sich ineinander. Wird die Liebe siegen oder der Koch?

„Am Anfang war der Punk“, so Dramaturg Thorsten Bihegue. Mit der Band „Die Kassierer“ wurde schnell Kontakt hergestellt und es funkte zwischen Theater- und Musikmachern. „Als Künstler ist man auch eher Anarchist“, vermutet Bihegue eine gewisse Nähe von Punk und Theater. Schnell war klar, es müsste ein „Punk-Operette sein. Experimentiert wurde zunächst mit Stoffen wie „Weißes Rößl“, aber Alexander Kerlin hatte die goldene Idee: Häuptling Abendwind passt besser zu Punk.

Johann Nestroy hatte das Libretto der Operette „Vent du soir ou l’horroble festin“ ins Deutsche übersetzt, zu der Jacques Offenbach die Musik schrieb. 1862 wurde Nestroys Version uraufgeführt. Doch spielen die „Kassierer“ jetzt Offenbachs Musik im Punk-Modus? Nein, bis auf ein kleines, aber sehr bekanntes Stück des Komponisten wird alles live von den „Kassierern“ kommen. Unter anderem Lieder wie „Das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist“ oder „Mein schöner Hodensack“. Daneben werden die „Kassierer“ auch auf der Bühne schauspielern, sie spielen den Stamm der Wilden.

Natürlich sind auch Schauspieler aus dem Ensemble dabei. Häuptling Abendwind wird von Uwe Rohbeck gespielt, während sein „Amtskollege“ Häuptling Biberhahn von Uwe Schmieder gespielt wird. Ekkehard Freye spielt Arthur und Atala wird von Julia Schubert dargestellt. Andreas Beck führt Regie.

Die Premiere ist am 24. Januar um 19:30 Uhr und bereits ausverkauft. Weitere Termine: SA, 31. JANUAR 2015, DO, 12. FEBRUAR 2015, SA, 21. FEBRUAR 2015. FR, 06. MÄRZ 2015, SO, 29. MÄRZ 2015, FR, 10. APRIL 2015, SO, 26. APRIL 2015, SA, 09. MAI 2015 und SO, 24. MAI 2015

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