Ars tremonia

Wichtige Seniorenarbeit in der Stadt- und Landesbibliothek

Karola Garling mit einem Erinnerungskoffer für Männer.

Der demografische Wandel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Die Dortmunder Stadt- und Landesbibliothek hat die besonderen Bedürfnisse der Senioren und Seniorinnen (Generation 60+) früh erkannt. Karola Garling, Bibliotheksmitarbeiterin im Bereich „Senioren und Bibliothek“ hat sich dem Thema schon ab 2008 angenommen und im Mai diesen Jahres mit der Veranstaltungsreihe „Literaturtreff für Senioren“ begonnen. Dabei gab es viel zu beachten. „Die Ansprüche an die Vorleser waren besondere. Sie müssen langsam, laut und mit Betonung lesen,“ so Garling.

Es stellte sich außerdem die Frage: Welche Lektüre eignet sich für dieses Publikum?  Wie umgehen mit Menschen, die in verschiedenen Stadien an Demenz erkrankt sind?

Der Bedarf an einem speziellen Literaturtreff für die Senioren scheint groß zu sein und stetig zu wachsen. Kamen bei der Premiere 17 Besucherinnen, sind es inzwischen regelmäßig zwischen 40 und 50 Teilnehmer. Sie lauschen nicht nur den ehrenamtlichen Vorlesern, sondern diskutieren auch mit ihnen.

Eine andere erfolgreiche Reihe heißt „Am Samstag vorgelesen“. Junge Unternehmer und Führungskräfte lesen Seniorinnen und Senioren in einem gemütlichen Rahmen Geschichten und Texte vor. Es gibt auch Angebote für Senioren, die sich mit dem „E-Reader“ vertraut machen wollen.

Der Erinnerungskoffer“ ist ein spezielles Angebote für an Demenz erkrankte Menschen. Den gibt es extra für Männer und Frauen. Männer haben andere Erinnerungen als Frauen. Da spielen zum Beispiel Fußball oder Autos eine größere Rolle.

Für die Senioren in den Heim, oder diejenigen, die nicht mehr aus ihrer Wohnung kommen, gibt es einen „mobilen Bibliotheksdienst“. Die Mitarbeiter wählen Bücher, Spiele und CDs aus und fahren damit zu den Kunden. Übrigens: Die Spiele sind, wie zum Beispiel „Mensch ärgere dich nicht“ mit besonders großen Feldern, Würfeln und Spielfiguren versehen. Das Angebot ist den Bedürfnissen der älteren Kunden angepasst.

Senioren sind eine wichtige Zielgruppe, die besondere Angebote brauchen. Noch wichtiger ist dabei aber der soziale Ansatz. Die Verbindung von inhaltlichem Angebot und sozialer Kontaktmöglichkeit ist wesentlich,“ erklärte Dr. Johannes Borbach-Jaene, Direktor der Stadt- und Landesbibliothek.

Karola Garling geht nun ab Februar in den verdienten Ruhestand, oder sollte man lieber „Un-Ruhestand“ sagen? Aber keine Sorge. Die Seniorenarbeit geht kontinuierlich weiter. Ihr Nachfolger wird diese wichtige Aufgabe sicherlich mit viel Engagement fortsetzen. Denn das ist es , was die Senioren brauchen. Kontinuität und Verlässlichkeit.