Im Stück „Nach dem Ende“ von BKM Performance thematisierten die beiden Schauspielerinnen auf der Bühne des Theaters im Depot, was passiert, wenn jemand stirbt. Die Premiere fand am 12. Juni 2025 statt.
Das Theaterkollektiv BKM Performance existiert seit 2018 und steht für ortsspezifische, partizipative und innovative Projekte. Auch in diesem Stück rückten Malin Baßner und Sofie Ruffing ein Thema ins Zentrum, das oft verdrängt wird: den Tod. Doch bei „Nach dem Ende“ ging es nicht um die Seele oder eine mögliche Wiedergeburt, sondern ganz konkret um den Körper – um den toten Körper, die Leiche. Oder wie Malin Baßner bevorzugt sagt: „der Vorstorbene“. Um diesen ranken sich Mythen, falsche Vorstellungen und gesellschaftliche Tabus.
Zwischen Leichenwaschung und letzten Wünschen
Auf der Bühne standen drei grasbewachsene Hügel, die eine friedliche, fast symbolische Atmosphäre erzeugten. Die Performance selbst war reduziert, aber eindrücklich – und im Mittelteil besonders dokumentarisch, fast wie ein sachliches Lehrvideo.

Malin Baßner und Sofie Ruffing haben beide Erfahrung im Bestattungswesen; Malin Baßner arbeitet sogar heute noch in Teilzeit bei einem Bestattungsunternehmen. So war es nicht verwunderlich, dass im Mittelteil des Stücks plötzlich ein Sarg hereingerollt wurde und Sofie Ruffing darin Platz nahm. Zwei Zuschauer*innen wurden gebeten zu assistieren und halfen beim symbolischen Waschen und Ankleiden des Körpers. Dabei erklärte Malin Baßner ruhig und anschaulich, wie eine Versorgung Verstorbener abläuft – samt der kleinen Tricks, die dabei zur Anwendung kommen.
Danach erklärte Sofie Ruffing ebenso klar, welche Prozesse beim Verwesen eines Körpers ablaufen. Nicht ganz angenehme, wenn man darüber nachdenkt, aber es hat schon etwas, zur „Schnapspraline“ zu werden. Außen hart, innen flüssig.
Durch das Stück regten die beiden Schauspielerinnen das Publikum dazu an, sich bewusst mit der Frage auseinanderzusetzen, was nach dem eigenen Tod passiert – und wie der letzte Abschied gestaltet sein sollte.
Eigentlich ist das ein Thema, das eher in den dunklen November gehört – doch mit dieser Idee und Spielfreude schafften es Malin Baßner und Sofie Ruffing, dass auch im heißen Juni über den eigenen Tod nachgedacht werden konnte.
Nach dem Ende – und vor dem Nachdenken
„Nach dem Ende“ ist ein stilles, eindringliches Stück, das sich einem Thema widmet, das im Alltag oft verdrängt wird. Gerade deshalb ist es wichtig, dass es auch auf einer Dortmunder Bühne sichtbar wird – mit Respekt, Mut und einer Prise schwarzem Humor.