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Drei Tage klassische russische Moderne

Dirigent Valery Gergiev dirigierte das Orchester des Mariinsky-Theaters über die drei TAge der Zeitinsel Prokofiew. (Foto: © Petra Coddington)
Dirigent Valery Gergiev dirigierte das Orchester des Mariinsky-Theaters über die drei TAge der Zeitinsel Prokofiew. (Foto: © Petra Coddington)

Die erste Zeitinsel des Konzerthauses Dortmund in der Spielzeit 14/15 vom 30.Oktober bis zum 01. November war dem russischen Komponisten Sergej Prokofiew gewidmet. Unter der Leitung von Valery Gergiev ließ das Orchester des Mariinsky-Theaters in St. Petersburg an den drei Tagen völlig unterschiedliche Facetten des russischen Komponisten erklingen. Ob Klavierkonzerte, Oper oder als Oratorium umgearbeitete Filmmusik, die Qualität stimmte an allen Tagen.

Am Donnerstag, dem 30. Oktober standen die fünf Klavierkonzerte von Prokofiew im Mittelpunkt. Gleich vier Pianisten konnten die Besucher des Konzerthauses erleben. Alexei Volodin, Denis Kozhukin, Behzod Abduraimov und Sergei Babayan brachten nicht nur die musikalisch völlig unterschiedlich angelegten Werk zu Gehör, sondern brachten auch ihre Interpretation mit ein. Prokofiews Klavierkonzerte polarisierten seine Zeitgenossen, vor allem das zweite Klavierkonzert wurde als „rhythmischer Haufen von Tönen“ kritisiert. Denis Kozhukin zaubert aber aus dem futuristischen Meisterwerk ein besonderen Hochgenuss. Das gleiche gilt für Alexei Volodin, der das vierte Klavierkonzert in B-Dur aufführte. In Auftrag gegeben von Paul Wittgenstein, der im Ersten Weltkrieg seinen rechten Arm verlor. Wittgenstein spielte das Klavierkonzert aber nicht, schade, denn Volodin zeigte die Feinheiten in der recht anspruchsvollen Partitur.

Ich muss gestehen, ich bin kein Freund von konzertanten Opern. Solisten, die für ihre Arie vom Stuhl aufstehen und danach sich wieder hinsetzen, ist nicht wirklich mein Ding. Es ist so wie ins Kino gehen, der Film fängt an, aber die Leinwand bleibt schwarz. Doch bei „Der Verlobung im Kloster“ am zweiten Tag der Prokofiew-Zeitinsel nutzten die Solisten die beschränkten Möglichkeiten, die ein Konzerthaus nun mal hat, voll aus und legten so eine große Spiellaune an den Tag, dass der Funke trot der fremden russischen Sprache auf das Publikum übersprang . Ein ganz großes Lob gehört Evgeny Akimov als „Don Jeronimo“ und Sergei Aleksashkin als Fischhändler „Mendoza“. Die Handlung spielt in Sevilla und ist schnell erklärt: Mit List und Tücke finden drei Paare zusammen, denen vorher andere Pläne bestimmt waren. Dieses klassische Thema der Oper hat offensichtlich auch Prokofiew fasziniert. Obwohl 1941 entstanden, ist nichts von irgendeinem sozialistischen Realismus zu spüren, ganz im Gegenteil, die Musik ist leicht und lyrisch. Sehr gut aufgelegte Solisten, ein erstklassiges Orchester und ein engagierter Dirigent sorgten für einen gelungenen Abend.

Patriotisch ging die Zeitinsel Prokofiew im Konzerthaus Dortmund zu Ende. Am 01. November wurde die Musik zum Film „Iwan der Schreckliche“ als Oratorium aufgeführt.Als Art Appetithappen erklang die Ballettmusik zu „Cinderella“.

Prokofiews Musik stellt den zwiespältigen Charakter von Iwan in den Mittelpunkt. Seine Großmannssucht, seien Zweifel, seine Siege, seine Niederlagen, alles wird in Noten gepackt.

Einen großen Anteil an diesem Abend hatte diesmal der Chor des Mariinsky-Theaters St. Petersburg, der eine unglaubliche Kraft entwickelte.

Es ist schade, dass Prokofiews Opern wie „Die Verlobung im Kloster“ nicht öfter szenisch gespielt werden, ich könnte sie mir sehr gut im Opernhaus Dortmund vorstellen, die mit „Boris Godunov“ ja schon Erfahrung mit russsichen Opern sammeln konnten.

Die drei Tage haben den Dortmundern den wohl berühmtesten Komponisten der russischen Moderne näher gebracht. Ein entscheidender Faktor ist die Qualität. Mit dem Chor und dem Orchester des Mariinsky-Theaters St. Petersburg mit Dirigenten Valery Gergiev und den Solisten hat das Konzerthaus eine sehr gute Wahl getroffen.

Zeitinsel Prokofiew im Konzerthaus

Vom 30.Oktober bis zum 01. November 2014 widmet das Konzerthaus Dortmund seine erste Zeitinsel in dieser Spielzeit dem russischen Komponisten Sergej Prokofiew. Seine Biografie ist spannend: Ausgewachsen im Zarenreich, danach eine Zeitlang im Exil gelebt, ging Prokofiew 1936 zurück in die damalige Sowjetunion.

Ars tremonia sprach mit dem Musikwissenschaftler Professor Michael Stegemann über den Komponisten und die Werke, die an den drei Tagen zu hören sind.

Alles muss einen Sinn haben

Am 03. und 04. Juni 2014 findet das 10. Philharmonische Konzert statt. Zweimal Brahms steht auf dem Programm. Neben seinem Klavierkonzert Nr.1 ist auch seine Sinfonie Nr.2 in D-Dur im Konzerthaus Dortmund zu hören. Der Solist beim Klavierkonzert ist Lars Vogt, dirigieren wird Muhai Tang. Tang ist seit 2006 Dirigent und Musikdirektor des Zürcher Kammerorchesters, hat aber bereits in Australien, Asien und den USA Orchester geleitet. Eine besondere Ehrung erhielt er 2002: Er wurde für seine Einspielung von Christopher Rouses Concert de Gaudí for Guitar and Orchestra mit den „Grammy Award for Best Classical Contemporary Composition“ ausgezeichnet. Ars tremonia sprach mit Muhai Tang.

 

Wie sind Sie zur Musik gekommen?

 

Das kommt aus der Kindheit. Ich bin in Shanghai geboren. Mein Vater [Tang Xiaodan, d. Red.] war einer der bekanntesten Filmregisseure in China. Er liebte als Regisseur natürlich jede Musik, und als ich ganz klein war, habe ich sehr viel Musik von Schallplatte gehört wie die Klavierkonzerte von Chopin,sein Lieblingsstücke, oder Tschaikowskis Schwanensee. Daneben habe ich auch Theater, Malerei und alles was möglich war, kennengelernt. Aber ich habe festgestellt: Ich liebe Musik. Das ist das einzige, das ich meinem Leben widme.

Meine Mutter hatte ein Klavier für mich gekauft, darauf habe ich gelernt und habe auch sehr früh angefangen zu komponieren. Als ich ganz jung war, habe ich bereits in einem professionellen Tanz- und Musiktheater gearbeitet. Während der Kulturrevolution, eine furchtbare Zeit, habe ich durch Glück am Shanghai-Konservatorium begonnen, Komposition und Dirigieren zu studieren. Später habe ich ein Stipendium in Deutschland bekommen und in München an der Hochschule für Musik die Meisterklasse absolviert.

 

Wie sind Sie zum Dirigieren gekommen?

 

Der Grund war die Kulturrevolution. Für viele Leute eine furchtbare Zeit, aber ich habe Glück gehabt. Ich habe zunächst angefangen mit dem Studium der Komposition. Aber ich wurde gefragt, ob ich dirigieren lernen kann, weil ein Orchester wartet auf einen Dirigenten, nur es gab keinen. Denn viele hatten während der Kulturrevolution keine Erlaubnis zum Dirigieren. Dann habe ich gedacht, ich kann dirigieren und Instrumentierung lernen über praktische Arbeit. Daher habe ich zugesagt. Ich habe gelernt und gleich mit der Orchesterprobe angefangen.

 

Was ist Ihnen beim Dirigieren wichtig?

 

Dirigieren hängt mit dem Komponieren ganz eng zusammen. Weil jede Note, die man macht, hat einen Sinn. Ob man Konzert, Sinfonie oder Oper macht: Alles muss zuerst einen Sinn haben. Natürlich muss man erst das Technische beherrschen, also alle Noten im richtigen Tempo und Ausdruck spielen können.

 

Sie haben auf vielen Kontinenten gearbeitet. Was gibt es für Unterschiede?

 

Es gibt riesiger Unterschiede, nicht nur beim Klima, Sprache oder so, sondern allein die Kultur. Die Mentalität ist ganz verschieden. Selbst innerhalb Europa gibt es Unterschiede. Man muss in einem neuen Land, einer neuen Kultur seine Position finden. Eigentlich sollte man gar nicht reden, man dirigiert einfach. Das wäre das beste eigentlich. Aber wenn man die Sprache beherrscht, dann ist man den Kollegen näher.

Die Begeisterung bei den Musikfans ist überall gleich. Man merkt während des Konzertes jeden Moment, zum Beispiel die Japaner, wenn die Publikum sind, man hat sogar ein bisschen Angst. Die sind so still, da ist eine so große Konzentration beim Hören. Es gibt natürlich lockeres und ziemlich lautes Publikum wie in China zum Beispiel. Dann ärgert man sich. Manches Publikum geht nach dem Konzert sofort weg, aber manche bleiben sehr lange und bedanken sich mit großem Applaus und wollen sogar eine Unterschrift haben, manche kommen sogar mit der Partitur.

 

Kommen wir zum 10. Philharmonischen Konzert. Zu Beginn steht ja das 1. Klavierkonzert von Brahms. Was ist das für ein Werk in ihren Augen?

 

Eigentlich ist für mich Brahms Violin- oder Klavierkonzert ein sinfonisches Stück. Er nutzt zwar ein Soloinstrument, aber es „gehört“ dem ganzen Orchester. Der musikalische Gedanke wird durch den Solisten und dem Orchester gemeinsam gebildet. Ich dirigiere es auch als Sinfonie. Es hat natürlich wie die traditionellen Solo-Konzerte drei Sätze und nicht wie die Sinfonie vier Sätze. Ich glaube, das Publikum soll merken, dass es ein sinfonisches Werk ist, dass man musikalische Gedanken nicht nur durch den sogenannten „Virtuoso“ wie bei Liszt oder Rachmaninow erkennen kann. Das Technische ist bei Brahms schon schwer.

 

Das zweite Werk, die 2. Sinfonie von Brahms?

 

Das Stück habe ich gehört als ich jung war und die Boston Sinfoniker mit Seiji Ozawa in China aufgetreten sind. Da habe ich mich in dieses Stück verliebt. Es ist in D-Dur, was für mich die schönste Tonart ist. Ich habe auch Violine gespielt, D-Dur für einen Violinisten ist eigentlich die schönste Tonart. Die Sinfonie ist so lyrisch, man erlebt sie wie ein Traum. Erst kommt der lyrische Anfang und danach ein ganz ernsthafter zweiter Satz („Adagio“). Für mich wirkt es, wenn das Adagio zu Ende ist, als wenn jemand stirbt. Und dann kommt plötzlich der dritte Satz, ganz leichte Folklore, mit einem Scherzo, dass man wie bei Mahler an Kinderlieder denkt. Im vierten Satz gibt es einen brillanten Effekt des Orchesters. Kurz vor der Reprise ist es so, als ob sich der Himmel öffnet und Gott spricht. Das ist alles meine eigene Interpretation. Ich lese nicht sehr viel Literatur. Ich versuche direkt über die Musik, von den Noten zu sehen, was im Stück steht, was Brahms wollte.

 

Wie ist die Zusammenarbeit mit den Dortmunder Philharmonikern?

 

Die Musiker sind sehr ernsthaft und sehr aktiv. Sie haben, wie ich gesehen habe, sehr viel zu arbeiten . Aber bei der Probe sind sie jede Minute so konzentriert und versuchen, das Beste zu geben.

Wiener Klassik mit Schwung und Elan

 

Das 3. Wiener Klassik Konzert am 19. Mai im Konzerthaus Dortmund führte wieder die Großmeister der Wiener Klassik Mozart und Haydn zusammen. Den Beginn machte Haydns Sinfonie Nr. 82, danach folgte Mozarts Konzert für Flöte, Harfe und Orchester und nach der Pause erklang Haydns letzte Sinfonie Nr.104.

 

Es war das letzte Wiener Klassik Konzert in dieser Spielzeit und Dirigent Motonori Kobayashi gelang es, das Konzert sehr schwungvoll in Szene zu setzen. Dafür war Haydns Sinfonie Nr. 82 sehr gut geeignet, angefangen von der brausenden Eröffnungsfanfare im ersten Satz bis hin zum vierten Satz, dessen Klänge an einen Dudelsack erinnern.

 

Ein Instrument, das sehr selten im Vordergrund steht, ist die Harfe. Meist steht es im Hintergrund, um beispielsweise Wellenbewegungen zu untermalen. Dennoch ist es bereits das zweite Mal in dieser Spielzeit, dass dieses Instrument in den Mittelpunkt gerückt wird. Schon beim 4. Philharmonischen Konzert wurde das Konzert für Harfe und Orchester in C-Dur von Reinhold Glière (1874-1956) aufgeführt. Doch zurück zur Wiener Klassik: Mozart hat dem Instrument aber ein Konzert gewidmet und ihm noch die Flöte zur Seite gestellt.

An der Harfe saß Remy van Kersteren und die Flöte spielte Hanna Mangold. Hier fällt einem sofort das „Problem“ der Harfe auf: Sie geht im Orchesterklang sehr leicht unter. In den Solopassagen zeigte van Kesteren aber, was mit der Harfe möglich ist, wenn man ihr den nötigen Platz einräumt. Hanna Mangold spielte mit Bravour den Solo-Flötenpart.

 

Nach der Pause stand Haydns letzte Sinfonie, die Nr. 104 „Salomon“ auf dem Programm. Die Sinfonie, die zu den „Londoner Sinfonien“ gezählt werden, ist es typisches Spätwerk. Pauken, Trompeten und Rhythmen bestimmen ihren Charakter. Es macht einfach Spaß ihr zuzuhören und dem Dirigenten Kobayashi geht es ähnlich. Er hüpft, bewegt sich hin und her , als ob er versucht, seine Energie auf das Orchester zu übertragen. Die Dortmunder Philharmoniker, die in Kammerbesetzung gespielt haben, nahmen das Angebot gerne an.

 

Beeindruckender Abschluss der Zeitinsel Dvořák

Am vierten Tag der „Zeitinsel Dvořák“ stand mit dem Konzert für Violoncello und Orchester h-moll op. 104 ein weiterer musikalischer Höhepunkt ins Konzerthaus. Hier wurde einmal mehr deutlich, welch Einfallsreichtum Dvořák besaß.Mit Daniel Müller-Schott war ein Solist zu Gast, der Dvořáks Melodienreichtum auf seinem Cello zum Hörgenuss werden ließ.

 

Wie beim Klavierkonzert am Samstag, ist das Violinkonzert für den Solisten fordernd, aber diese Anforderungen sind nie reiner Selbstzweck. Für Dvořák war das Zusammenspiel zwischen dem Solist und dem Orchester wichtiger als irgendwelche Fingerübungen.

Der erste Satz, das „Allegro“ ist um zwei Hauptthemen aufgebaut. Wobei vor allem das lyrische zweite Thema mit dem Horn-Solo im Gedächtnis bleibt.

 

Im zweiten Satz verarbeitet der tschechische Komponist sein Lied „Lass mich allein in meinen Träumen gehen“, eine Reminiszenz an seine Schwägerin Josefa Kaunitzová.

 

Der dritte Satz, das „Finale“ fasst in schwungvoller Art und Weise die Themen des ersten und zweiten Satzes zusammen.

 

Zusammenfassend kann man durchaus sagen: Mit dem Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Iván Fischer konnten die Besucher eine eindrucksvolle Zeitinsel erleben. Dvořák wurde in den vier Tagen in vielen Facetten präsentiert, mit Musik, die aus der slawischen Folklore entlehnt ist wie bei „Rusalka“, tiefgründig und ernst beim „Requiem“ oder als eine Art Mentor der aufkommenden amerikanischen Musik mit seiner 9. Sinfonie.

Eine gute Wahl traf man auch bei der Auswahl der Solokünstler Stephen Hough und Daniel Müller-Schott wurden vom Publikum des Konzerthauses zu Recht begeistert gefeiert. Ebenso wie der Tschechische Philharmonische Chor Brünn beim „Requiem“.

Romantischer Ausflug in die neue Welt

Nach den beiden Tagen der „Zeitinsel Dvořák“, bei denen Dvořáks Vokalschaffen im Mittelpunkt stand, drehte sich gestern alles um sein Klavierkonzert und die berühmte 9. Sinfonie. War der erste Tag mit der Oper „Rusalka“ sehr slawisch geprägt, sein Requiem einen Tag später eine Melange von verschiedenen musikalischen Stilen mit einer großen Portion gregorianischer Vokalmusik, erlebten die Zuhörer am Samstag, dem 17. Mai im Konzerthaus einen Dvořák, der mit seiner 9. Sinfonie Musik „aus der neuen Welt“ in sein kompositorisches Schaffen integriert. Vor der Pause brillierte Stephen Hough für den erkrankten Garrick Ohlsson als Solokünstler beim Klavierkonzert op. 33.

Dvořáks Klavierkonzert g-moll op.33 aus dem Jahre 1876 ist ein klar durchstrukturiertes romantisches Werk, aber der tschechische Komponist macht etwas besonderes: Er integriert das Klavier in den orchestralen Zusammenhang und verlässt damit die Wege, die durch Liszt oder Chopin en vogue wurden: Den Pianist ist Teil des Orchesters und nicht irgendetwas, was über allem schwebt. Dennoch ist der Klavierpart sehr anspruchsvoll und Stephen Hough zeigt eindrucksvoll sein Können. Hough gab noch eine Zugabe in Form eines kurzen Stückes von (natürlich!) Dvořák.

Nach der Pause stand dann Dvořáks berühmte 9. Sinfonie auf dem Programm. Es ist mit Fug und Recht sein bekanntestes Werk und kombiniert amerikanische und slawische Folklore-Elemente. Das Hauptthema mit ihren Fanfarenstößen im ersten Satz nach der Einleitung weckt Bilder von der großen amerikanischen Weite und hat mit Sicherheit einige Komponisten von Western-Filmen inspiriert. Im zweiten Satz, dem „Largo“ steht eine andere, sehnsuchtsvolle und träumerische Melodie im Mittelpunkt. Der dritte Satz, das „Scherzo“ nimmt wieder die rhythmischen Synkopen aus dem ersten Satz auf, während das „Finale“ alle Themen der Sinfonie in furioser Weise verarbeitet.

War das alles? Nein, zu Beginn des Konzertes erklangen zwei Slawische Tänze (Nr.1 und Nr.2) und direkt nach der Pause „Legendy“ op. 59 Nr.6.

Zur Qualität und zum Können des Budapest Festival Orchestra habe ich mich bereits in den vergangenen Rezensionen zu „Rusalka“ und dem Requiem positiv geäußert. Auch beim dritte Tag der „Zeitinsel Dvořák“ zeigten weder Dirigent Iván Fischer noch das Orchester irgendeine Form der Müdigkeit. Im Gegenteil: Das „Finale“ der 9. Sinfonie brach wie eine Urgewalt über das Publikum herein. Tosender Applaus war der verdiente Lohn für alle Beteiligten.

Kein Happy-End für Rusalka

Da hat sich das Töchterchen Rusalka (Pavla Vykopalová) etwas in den Kopf gesetzt, trotz der Warnungen von Papa Wassermann (Peter Mikuláš). Am Dirigentenpult ist Iván Fischer zu sehen. (Foto: © Pascal Amos Rest)
Da hat sich das Töchterchen Rusalka (Pavla Vykopalová) etwas in den Kopf gesetzt trotz der Warnungen von Papa Wassermann (Peter Mikuláš). Am Dirigentenpult ist Iván Fischer zu sehen. (Foto: © Pascal Amos Rest)

Das Leben ist kein Disney-Film und tschechische Märchen gehen auch nicht immer gut aus. Anders als bei Arielle ist Rusalka und dem Prinzen keine gemeinsame Zukunft beschieden. Die gleichnamige Oper von Antonín Dvořák stand am Anfang der vierteiligen „Zeitinsel Dvořák“ und setzte Maßstäbe. Die Aufführung am 15. Mai 2014 im Konzerthaus in tschechischer Sprache mit dem Budapest Festival Orchestra unter der Leitung von Iván Fischer erntete verdientermaßen Beifallsstürme.

 

Ein ziemlicher Wermutstropfen gleich vorweg: Die Aufführung von „Rusalka“ war natürlich eine konzertante Oper. Etwas anderes ist im Konzerthaus Dortmund kaum möglich, damit verschenkt man aber durch die fehlende schauspielerische Interaktion der Sängerinnen und Sänger mindestens eine Ebene, vom Bühnenbild oder einer besonderen Inszenierung ganz zu schweigen. Als Ausgleich dazu konnten sich die Zuhörer auf die Musik und den Gesang konzentrieren.

 

Zur Geschichte: Rusalka, ein Wasserwesen, möchte menschlich werden, um ihren geliebten Prinz näherzukommen. Trotz der Warnungen ihres Vaters, dem Wassermann wird sie der Hilfe der Hexe Ježibaba ein Mensch, unter der Bedingung, dass sie fortan stumm ist. Sollte sie die Liebe des Prinzen nicht bekommen, muss sie ins Wasserreich zurückkehren und ihrem Prinz den Tod bringen. Rusalka lässt sich auf den Handel ein und muss feststellen, dass sich ihr Prinz nach den Anfangstagen in eine andere Frau verliebt hat und Rusalka als ehemaligem Wasserwesen menschliche Gefühle fremd sind. Ihr Vater, der Wassermann, nimmt Rusalka wieder mit ins Wasser, wo sie als Irrlicht den Menschen Tod und Verderben bringen muss. Sie steht zwischen der mystischen Welt der Elementarwesen und der Menschenwelt. Der Prinz kehrt reumütig zurück nachdem ihm die andere Frau verlassen hat und bittet Rusalka um Vergebung. Rusalka, die in der Wasserwelt wieder ihre Stimme wiedergefunden hat, warnt den Prinz, dass sie ihm den Tod bringt, aber der Prinz besteht auf den tödlichen Kuss, da er in der Menschenwelt nicht mehr leben will.

 

Dvořák präsentiert uns mit seiner intensiven Musik die slawische Seele. Vor uns liegt ein spätromantisches Werk, dass einige expressionistische Züge trägt, wenn beispielsweise der See musikalisch beschrieben wird und die Wellenbewegungen von der Harfe imitiert werden. Eine weitere Besonderheit ist die „Erkennungsmelodie“ der Hauptfiguren mittels eines bestimmten musikalischen Themas ist jeder Charakter bereits akustisch identifizierbar. Seine 1900 entstandene Oper nimmt den Titel „lyrisches Märchen“ wörtlich. Folkloristisch, romantisch, manche Arien sind gar zum Mitsingen geeignet und die erste Arie von Rusalka an den Mond hat es über die Oper hinaus geschafft.

 

Am besten gefallen hat bei beim Sängerensemble Aleš Briscein als Prinz. Seine Stimme wechselte vom Verlangen nach Rusalka über die Verwirrung über ihr merkwürdiges Verhalten bis hin zur reumütigen Rückkehr und seinem sehnsuchtsvolle Todeswunsch. Gut war auch Jolana Fogašová in der Doppelrolle als Hexe Ježibaba und fremde Fürstin, die dem Prinz den Kopf verdreht. Sie ist das Gegenteil von Rusalka, Hitze statt Kälte, Leidenschaft statt Gleichgültigkeit. Fogašová brachte eine Prise Erotik in die Oper, gut zu hören bei ihrer Arie beim Kochen des Zaubermittels.

Pavla Vykopalová als Rusalka zeigt ebenfalls eine sehr gute gesangliche Leistung. Neben der Mond-Arie im ersten Satz wird sie ja vom Librettisten durch ihre Unfähigkeit zu sprechen außer Gefecht gesetzt, bekommt aber gegen ende des zweiten und vor allem im dritten Satz die Möglichkeit, ihr Können zu zeigen. Peter Mikuláš sang seine Rolle als Wassermann warm und routiniert.

 

Iván Fischer und seinem Budapest Festival Orchestra merkte man von der ersten bis zur letzten Note an, dass sie große Lust auf diese Oper hatten.

Konzerthaus lässt das Nashorn los

Die Zeitinsel mit Nils Landgren wird im März 2015 stattfinden. (Foto: © Sebastian Schmidt)
Die Zeitinsel mit Nils Landgren wird im März 2015 stattfinden. (Foto: © Sebastian Schmidt)

Schluss mit der Botschaft Klassik sei leicht. Konzerthaus-Intendant Benedikt Stampa steht zu seiner Meinung, dass Klassik ein komplexes Produkt sei und sagt: „Man muss sich ihr stellen“. Das neue Programm für die kommende Spielzeit bietet in jedem Fall genug Möglichkeiten für Mutproben.

 

Obwohl das Konzerthaus seit zwölf Spielzeiten schon viele hochkarätige Gäste begrüßen konnte, gibt es immer noch Künstler und Orchester, die ihre Premiere feiern. So werden das Chamber Orchestra of Europe und das Philadelphia Orchestra genauso ihre Debüts feiern wie Tenor Jonas Kaufmann oder Bassist René Pape.

 

Zwei neue Abos bieten neue Einblicke in die klassische Musik jenseits von Mozart oder Beethoven. Die Reihe „Musik für Freaks“ ist eine Spielwiese für verschiedenste Arten von Musik. Neue Musik, alte Musik, auf ausgefallenen Instrumenten oder aus fremden Kulturen. „Stell dich der Klassik“ ist für all diejenigen gedacht, die klassische Musik als Herausforderung ansehen. Quasi für Klassik-Abenteurer.

 

Zwei Zeitinseln stellen wieder Komponisten oder Musiker in den Blickpunkt. In der Spielzeit 14/15 wird es zunächst Sergej Prokofjew sein, der vom 30. Oktober bis zum 01. November vorgestellt wird. Mit Nils Landgren wird ein Jazz-Posaunist in den Fokus gerückt. Seine Zeitinsel geht vom 06. bis zum 08. März.

 

Eine kleine Beruhigung für alle, die vielleicht nicht so mutig sind: Natürlich stehen Mozart und Beethoven weiterhin auf dem Spielplan des Konzerthauses. Selbst für Menschen, die nicht so sehr auf Klassik stehen, bietet das Konzerthaus mit World Music, JazzNights und dem Pop-Abo einige musikalische Alternativen an.

 

Das neue Spielzeitheft liegt ab sofort im Konzerthaus aus.

Bruch – aus der Zeit gefallen

Guy Braunstein wird die Solo-Violine bei Bruchs Violinkonzert spielen. (Foto: © Ofer Plesser)
Guy Braunstein wird die Solo-Violine bei Bruchs Violinkonzert spielen. (Foto: © Ofer Plesser)

Beim 9. Philharmonischen Konzert am 06. und 07. Mai um 20 Uhr im Konzerthaus Dortmund steht das berühmte Violinkonzert Nr.1 von Max Bruch auf dem Programm. Bruch wird sicherlich zu Unrecht auf dieses Werk reduziert. Nicht nur Soloviolinist Guy Braunstein findet, dass Bruch weitere schöne Sachen komponiert hat. Nach dem Interview mit dem Dirigenten Marco Comin, sprach Ars tremonia mit Guy Braunstein.

 

 

Ars tremonia: Wie sind Sie zu Ihrem Instrument – der Violine – gekommen?

 

Braunstein: Ich bin aufgewachsen in der Nähe von Tel Aviv und damals in den 70er Jahren hat fast jedes Kind ein Instrument gespielt. Die meisten haben zwar nach ein paar Jahren ein neues Spielzeug gefunden und haben aufgehört, aber manche sind dabei geblieben. In dem kleinen Dorf bei Tel Aviv gab es immer Kinderkonzerte und ich bin mit fünf oder sechs Jahren mit meinen Eltern dorthin gekommen und habe einen Nachbarn gehört, der Geige gespielt hat. Meine Eltern haben mir später erzählt, wie furchtbar er gespielt hat. In meinen Ohren klang es aber so wunderschön, dass ich gesagt habe, das möchte ich spielen.

 

Ars tremonia: Sie haben eine lange Zeit bei den Berliner Philharmonikern gespielt und sind jetzt freier Solist. Was sind die Unterschiede?

 

Braunstein: Das Leben ist viel einfacher im Orchester. Ich habe die Jahre in Berlin sehr genossen und bin sehr dankbar für diese Jahre. Wie fast immer im Leben, irgendwann muss man sagen: Jetzt kommt der Zweite Satz. Ich möchte auch andere Sachen auch. Jetzt spiele ich so ungefähr 12-13 Wochen im Jahr mehr solistisch oder ich dirigiere. Zudem gebe ich noch Kammerkonzerte.

 

Ars teremonia: Stichwort Dirigieren. Was ist der Unterschied zwischen Solist und Dirigent?

 

Braunstein: Es sind zwei unterschiedliche Seiten einer Medaille. Ich kann die Vorteile nach den vielen Jahren im Orchester mitnehmen. Ich weiß genau, was man braucht, weil ich die Dirigenten von sehr nah gesehen habe mit jeder kleinen Bewegung. Was hilft der Musik und was nicht? Diese Erfahrung nehme ich mit.

 

Ars tremonia: Sie spielen ja die Solovioline bei Bruchs Violinkonzert Nr. 1. Wie würden Sie das Stück charakterisieren?

 

Braunstein: Bruch ist zu Unrecht ein „Ein-Stück-Komponist“ geworden. Das erste Violinkonzert ist das einzige Repertoirestück von ihm geblieben. Ich spiele auch gerne die „Schottische Fantasie“ von ihm. Sie ist genauso gut, wenn nicht sogar besser. Es war für ihn als Komponist einfach „schlechtes Glück“. Er war in der falschen Zeit. Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts hat sich alles bewegt nach Wagners Tod, nur Bruch ist bei seinen schönen Themen geblieben.

Sehnsuchtsvolle Romantik

Gastdirigent Marco Comin sprach mit Ars tremonia über das Programm des 9. Philharmonischen Konzertes.
Gastdirigent Marco Comin sprach mit Ars tremonia über das Programm des 9. Philharmonischen Konzertes.

Das 9. Philharmonische Konzert am 06. und 07. Mai im Konzerthaus (jeweils 20 Uhr) steht unter den Begriffen Sehnsucht und unerfülltes Verlangen. Werke von Beethoven, Bruch und Mendelssohn-Bartholdy. (Foto: © Theater Dortmund)

 

Den Beginn macht Liederkreis „An die ferne Geliebte“ von Alois Jeitteles für Singstimme und Klavier op. 98 von Ludwig van Beethoven. Singen wird Gerardo Garciacano vom Ensemble der Dortmunder Oper und das Klavier spielt Michael Gees Danach folgt Bruchs wohl bekanntestes Werk: Sein Violinkonzert Nr.1, der Solist ist Guy Braunstein. Zum Schluss erklingt die 3. Sinfonie von Mendelssohn-Bartholdy, die sogenannte „Schottische“. Die Werke von Bruch und Mendelssohn-Bartholdy wird der italienische Dirigent Marco Comin leiten, der momentan Chefdirigent des Münchner Gärtnerplatztheaters ist. Ars tremonia sprach mit Comin.

 

Ars tremonia: Sie sind in Venedig geboren, der Stadt vieler berühmter Komponisten. Hat Sie das musikalisch beeinflusst?

 

Comin: Indirekterweise. Ich finde es ganz lustig, wenn die Leute denken, weil ich aus Venedig komme, habe ich einen besonderen Zugang zur Barockmusik. Was auch stimmt. Aber ich weiß nicht, ob es an der venezianischen Tradition liegt. Ich glaube vielmehr, dass mich die Stadt mit ihrer Ästhetik und mit ihrem Aussehen sicherlich geprägt hat.

 

Ars tremonia: Wie sind Sie zum Dirigieren gekommen.

 

Comin: Ich habe zwar Klavier und Komposition in Venedig studiert, aber später kam die Entscheidung, Dirigent zu werden. Es war für mich unerträglich, allein zu musizieren. Das war so trist. Deshalb habe ich als Pianist lieber Kammermusik gespielt als Klavierabende zu geben. Irgendwann habe ich den Chor an der Uni dirigiert als Aushilfe und dann kam die Idee, wenn ich nicht im Orchester spielen kann, dann wenigstens leiten.

 

Ars tremonia: Sie sind das erste Mal in Dortmund. Wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Orchester?

 

Comin: Heute war die erste Probe mit dem Orchester und ich muss sagen, es macht Spaß. Man muss sich natürlich erst einmal kennenlernen, das kann man nicht in 2 ½ Stunden machen. Ich kann aber herausfinden, ob es eine gemeinsame Sprache gibt, und in welche Richtung ich gehen soll, damit man sich besser versteht. Ich versuche, die Stärken und Schwächen eines Orchesters herauszufinden und das Orchester soll die Stärken und Schwächen des Dirigenten kennenlernen. Ich bin sehr optimistisch, so wie die Proben gelaufen sind. Es macht wirklich Spaß.

 

Ars tremonia: Das Programm steht unter dem Begriff „ferne_geliebte“. Werden es denn so sehnsuchtsvolle Abende?

 

Comin: Ich denke schon. Nehmen wir zum Beispiel die „Schottische“. Mendelssohn hat sich immer geweigert, Programmmusik zu schreiben. Er hat fest an absolute Musik geglaubt und selbst ein Stück wie die „Schottische“ bleibt immer noch eine Sinfonie, die natürlich wegen des Titels mit einer bestimmten Situation zu tun hat, die Mendelssohn inspiriert hat, dieses Stück zu schreiben. Aber es ist schon sehr berührend, wenn man den Brief an seine Schwester liest, in dem steht: ‚Wir sind jetzt gerade in Schottland und besuchen das alte Schloss, wo Queen Mary gelebt und geliebt hat und wo sie auch ermordet wurde‘. Diese Sehnsucht spürt man schon in der Einleitung.

 

Ars tremonia: Aber in der „Schottischen“ ist nicht folkloristisches.

 

Comin: Es ist natürlich nicht nationale Musik, wie beispielsweise Tschaikowsky. Die Atmosphäre und der Ursprung der Komposition ist zu spüren, mehr nicht. Sogar im letzten Satz hat Mendessohn die kleinsten Spuren von Programm weggestrichen. Der letzte Satz hieß ursprünglich „allegro guerriero“ also kriegerisches Allegro. Er hatte Angst gehabt, es könnte zu programmatisch klingen. Jetzt heißt es „allegro vivacissimo“.

 

Ars tremonia: Max Bruch gilt ja als konservativer Komponist. Zudem wurde er auf seine erstes Violinkonzert, das ein großer Erfolg war, reduziert.

 

Comin: Wenn der Ausgangspunkt Wagner und Liszt war, glaube ich nicht, dass Bruch konservativer war als Brahms. Bruch war sehr mit der Tradition verbunden, was die Kompositionstechnik oder was die Harmonik angeht. Das Violinkonzert Nr.1 ist eine sehr gute Mischung zwischen Rhapsodie und Form. Es gibt natürlich eine Form, wie sie bei Bruch ziemlich typisch ist. Der erste Satz zum Beispiel heißt „Vorspiel“. Als ob der zweite Satz, das „Adagio“ der Hauptpunkt ist. Es hat schon diesen rhapsodischen Charakter durch die Kadenz am Anfang mit der Sologeige. Die Form ist nicht eine Sonatenform. Der erste Satz geht nahtlos in den zweiten Satz über, es ist eine wunderbare Cantilene, ein Lied wenn man will. Der dritte Satz ist eine Art Tanz, bei dem der Solist seine Virtuosität zeigen kann. Es ist schon eine sehr interessante Form.

Und obwohl Bruch konservativ war, ist das Violinkonzert nicht die typische Form – strukturell meine ich – eines klassischen Solokonzertes.

 

Ars tremonia: Worauf achten Sie beim Dirigieren besonders?

 

Comin: Es ist wichtig, dass man die Sprache und vor allem die Aussprache eines Stückes oder eines Komponisten versteht und dass man dementsprechend phrasiert. Das Phrasieren ist unheimlich wichtig, denn mit Phrasen gestaltet man. Oft vergleicht man das Spielen eines Orchesters mit dem Singen. Was auch richtig ist. Ich glaube aber, genauso wichtig ist das Sprechen oder die Rhetorik. Wenn man Musik macht, darf man das nicht vergessen. Wenn wir eine Geschichte erzählen oder vorlesen, geben wir unser Bestes, damit die Leute interessiert sind oder die Spannung bleibt. Dabei ist die Aussprache sehr wichtig. So wie die Aussprache von Italienisch und Deutsch sich unterschiedet, ist die Aussprache von Verdi oder Wagner ebenfalls unterschiedlich.