Surreal wirkende Stillleben

Sandra Opitz vor ihrem Werk "Der Rote Wald".
Sandra Opitz vor ihrem Werk „Der Rote Wald“.

In ihrer zweiten Einzelausstellung in der Galerie Dieter Fischer zeigt Sandra Opitz Malerei, Zeichnungen und Druckgraphik unter dem Titel „Feucht- und Trockenpräparate“. Die Vernissage ist am Freitag, dem 06. März 2015, die Ausstellung ist bis zum 22. März zu sehen. Der Titel bezieht sich auf die naturkundlichen Präparate, die entweder trocken (für Pflanzen) oder feucht (z.B. Schlangen) existieren.

Die Künstlerin ist fasziniert von naturhistorischen Dingen und der Anatomie des Menschen. Im Bild „Graskopf“ beispielsweise ist ein Querschnitt durch einen menschlichen Schädel zu sehen, wie er auch in Anatomiebüchern vorkommt, auf einer Seite der Schädeldecke wächst aber ein Grasbüschel aus dem Kopf. Diese surrealen Elemente können auf den ersten Blick verwirrend für den Betrachter wirken. „Man kann es auch ironisch und humorvoll sehen, statt eines reinen Vanitas-Motives“, so Opitz. Der Betrachter hat somit die Möglichkeit, sich eigene Gedanken zu den Bildern zu machen.

In früheren Zeiten glaubte man an die Existenz von Fabelwesen wie dem Basilisken. Als „Beweis“ wurden Teile unterschiedlicher Tiere zusammengenäht. Opitz setzt diese Idee malerisch um und kreierte einen Basilisken aus Zebra und Taube.

Das großformatige Bild „Der rote Wald“ von ist ein spannendes Werk, das technische Elemente und Natur enthält. Auf der linken Seite ist ein Teil eines Armaturenbrettes eines Autos zu sehen, darunter ein Knopf eines Flippers. Den größten Teil des Gemäldes nehmen die titelgebenden roten Bäume ein sowie ein Bär. Bär und roter Wald stammen aus Reiseerlebnissen der Künstlerin, als sie sich in Russland aufgehalten hat. Bemerkenswert sind auch die Turnschuhe, die Opitz in das Werk integriert hat sowie einen kleinen Schalter. Wie passen die technischen Elemente und die Naturbezüge zusammen? Die Antwort auf diese Frage muss der Betrachter wohl selber finden.

In ihren neuesten Arbeiten wendet sich Opitz stärker der Natur zu. Sie verbindet hier Naturdarstellungen, mit Elementen von Computersimulationen, um das organische mit dem anorganischen zu verbinden. So schafft sie mit der Farbigkeit einen assoziativ erzählerischen Kontext.

Opitz malt gerne mit Öl, weil Ölfarbe langsamer trocknet und sie somit noch in den Prozess der Bildgestaltung eingreifen kann. Teilweise benutzt sie weitere Materialien in ihren Bildern wie Linolstempel oder vor allem Klebebänder, die sie entweder im Bild lässt oder abzieht, so dass die unteren Schichten wieder hervortreten. „Malerei ist für mich ein Experimentiernmedium“, erzählt die Künstlerin.

Sandra Opitz ist seit Herbst 2014 auch als Künstlerin im Depot tätig. „Ich habe mich gut eingelebt“, so die Künstlerin „in meinem Atelier kann ich Großformate malen“.

Die Galerie Dieter Fischer ist Dienstag und Donnerstag von 17:bis 20 Uhr geöffnet sowie Sonntag von 15 bis 18 Uhr und nach Absprache

Galerie Dieter Fischer

Immermannstraße 29

44147 Dortmund

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