Rhythmisch ins neue Jahr

Das Chorwerk „Carmina Burana“ von Carl Orff stand dieses Jahr im Zentrum des Neujahrskonzertes in der Dortmunder Oper. Alle Beteiligten, Musiker, Chormitglieder und Solisten brachten den sehr gut gefüllten Opernsaal mit Orffschen Rhythmen in positive Schwingungen.

Lateinische und mittelhochdeutsche Texte fasste Carl Orff 1937 zu seinem Chorwerk „Carmina Burana“ (zu Deutsch: Lieder aus Benediktbeuren) zusammen. Das bekannteste Stück daraus ist mit absoluter Sicherheit der imposante Chorsatz „O Fortuna“, das den Anfang und den Schluss bildet. Auch Menschen, die überhaupt keine klassische Musik hören, werden dieses Stück höchstwahrscheinlich kennen, denn es ist in unzähligen Werbungen und Filmen benutzt worden.

Doch die „Carmina burana“ ist mehr als „O Fortuna“. Orff hat aus der riesigen Liedersammlung bestimmte Teile benutzt und sie zu einem Zyklus zusammengefasst. Im Mittelpunkt steht das Lebensrad, das von der Schicksalsgöttin Fortuna gedreht wird. In drei Teilen wird über die zentralen Aspekte des Lebens wie die Liebe und das übermäßige Trinken von Alkohol beleuchtet.

Bei den Solisten stach Bariton Jochen Kupfer besonders heraus, der neben seiner ausgezeichneten Stimme auch einen Hauch szenischer Darstellung präsentierte:Er gab überzeugend einen doch sehr angetrunkenen Zecher in einer Kneipe im schönen Stück „In taberna quando sumus“. Die große Stunde von Sopranistin Heather Engebretson kam im dritten Teil „Cour d’amour“. Hier konnte die Preisträgerin des Savonlinna-Opernfestivals mit ihrer Stimme Akzente setzen. Dagegen klang Timothy Fallons hohe Tenorstimme für die Ohren der Zuhörer etwas ungewohnt.

Mit dabei war natürlich der Dortmunder Opernchor, der Unterstützung vom Kinderchor der Chorakademie am Konzerthaus Dortmund bekam. Gabriel Feltz hatte seine Dortmudner Philharmoniker gewohnt gut im Griff.

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