Meisterwerk-Miniaturen für das Streichquintett

Im Blickpunkt des 2. Kammerkonzert „Meisterwerk-Miniaturen“ der Dortmunder Philharmoniker im hiesigen Orchesterzentrum stand am 29.11.2021 das Streichquintett.

Das Programm bot mit dem Streichquintett Nr. 3 C-Dur KV 515 von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1790) und dem Streichquintett F-Dur von Anton Bruckner (1821 – 1896) meisterliche Sinfonik zu fünft für das Publikum.

Die Streicher standen im Mittelpunkt des 2. Kammerkonzertes mit Musik von Mozart und Bruckner. (Foto: © Ri_ya / pixabay)
Die Streicher standen im Mittelpunkt des 2. Kammerkonzertes mit Musik von Mozart und Bruckner. (Foto: © Ri_ya / pixabay)

An der Geige (Violine) waren Oleguer Beltran Pallarée und Joowon Park, den Bratschen (Viola) Hindenburg Leka und Juan Ureña Hevia und am Violoncello Emanuel Matz zu hören. Die beiden Bratschen ermöglichen zusätzliche klangliche Möglichkeiten.

Der erste Satz (Allegro) in Mozarts Streichquintett Nr. 3 C-Dur ist zwar in Form eines Sonatensatzes komponiert, ist dabei aber ungewöhnlich strukturiert und vielschichtig mit überraschenden harmonischen Wegrichtungen.

Das tänzerische verspielt anmutende Menuett im zweiten Satz hat seine Gewichtung im Mittelteil. Der dritte Satz Andante bietet ein spannendes Duett zwischen erster Geige und erster Bratsche.

Beim Finale im letzten Satz (Allegro) ist fantasievoll und das heitere Rondo-Motiv wurde vom Komponisten kunstvoll ausgeschlachtet.

Das folgende Streichquintett F-Dur von Bruckner zeigt die Entwicklung um Jahrzehnte später. Kontrapunktisch abenteuerlich hat es im ersten Satz noch am ehesten Kammermusikcharakter. Deutlich sind die Elemente der „Miniatur-Sinfonik“. An – und Abschwellen der Lautstärke, Motiv-Wiederholungen, Steigerungen oder Pausen. Das Violoncello wird öfter als Zupfinstrument benutzt. Das Scherzo ist skurril, mal flott und tänzerische , dann wieder lyrisch und langsamer.

Besonders bewegend der dritte Satz (Adagio). Der vierte Satz entspricht nicht den üblichen Erwartungen an eine Rondo-Heiterkeit. Es kommt abenteuerlich, gelöst und spielerisch-luftig daher. Zum Ende hin wird es aber, wie bei einem wahren Sinfoniker erwartet hymnisch.

Es ist immer wieder interessant, bei einem Kammerkonzert (intimeren ) die Instrumentengruppen und die hervorragenden Solisten der Dortmunder Philharmoniker genauer kennenzulernen.

Print Friendly, PDF & Email