Im Rahmen des LesArt.Literaturfestivals Dortmund 2018 gewährt die Schauspielerin Heide Keller, die viele Jahre als Chefhostess Beatricein und gute Seele in der Serie „Traumschiff“ zu sehen war, am 02.11.2018 im Domicil mit ihrem Buch „Traumzeit und andere Tage“ Einblicke in ihr bewegtes Leben.
Moderiert wurde die Lesung von Rundfunkmoderator Matthias Bongard, der mit einigen Fragen aus seiner (männlicher) Sicht schon mal mit der selbstbewussten Schauspielerin aneinander geriet.
Dabei fing sie mit ihrer schwierigen Geburt in Düren an und lieferte mit rheinischem Humor und einem Augenzwinkern Anekdoten aus ihrem Familienleben mit zwei jüngeren Geschwistern (Bruder und Schwester). Starke und selbstsichere Frauen gehörten nicht nur in ihrer Verwandtschaft zu ihren Wegbegleitern. Die Mutter trennte sich nach der Geburt des jüngeren Bruders von ihrem Vater, der dann in Düsseldorf lebte.
Im weiteren Verlauf zeigte sich der schon früh entwickelte unbedingte Wunsch von Heide Keller, Schauspielerin zu werden. Sie zog aus diesem Grund hoffnungsvoll nach Düsseldorf. Nach einem Vorsprechen in der Schauspielschule fing dort ihre Theaterschauspiel-Karriere an. Bei ihrer ersten bedeutende Rolle als Julia in „Romeo und Julia“. Dabei lernte sie auch ihren ersten Mann Thomas kennen, mit dem sie sieben Jahre verheiratet war. Der Weg führte sie bis zum Theater nach Berlin.
Ihren frühen Erfahrungen im Filmgeschäft machte sie etwa bei „Der Meisterboxer“ (Willy Millowitsch) oder dann bei der Comedy-Kultserie „Klimbim“ und diverse andere Rollen. Hochachtung zeigte sie besonders für ihrem Kollegen Jochen Busse mit seiner ganz eigenen Art des Kabaretts und Comedy.
Ihren größten Bekanntheitsgrad erlangte sie jedoch durch die 36 Jahre als Chefhostess Beatrice als ein Sinnbild für Fernweh und menschliche Sehnsüchte. Sie „überlebte“ vier Kapitäne und stand für mehr als 80 Folgen auf fünf Schiffen vor der Kamera. Am 1. Januar 2018 hängte sie dann ihre Uniform an den Nagel. Wie sie bei der der Lesung betonte, solange sie noch „mit Stöckelschuhen die Gangway hinunter spazieren konnte“.
Sie erzählte einige lustige oder bewegende Anekdoten aus dieser Zeit und die stellte (mit ein wenig Wehmut) die herausragende Bedeutung von Fernsehproduzent Wolfgang Rademann für die deutsche Unterhaltungsindustrie heraus.
Es entsteht das Bild einer Frau, die zufrieden und dankbar auf ihr Leben zurück blickt, und dabei immer offensiv ihren eigenen Weg gegangen ist.