Ars tremonia

INSOMNIA – Was uns schlaflos macht

Das Projekt „BE CONNECTED – Schlaflos in Dortmund“ hat über ein halbes Jahr junge Menschen mit Workshops in ihrer Kreativität und Darstellungsfreude gefördert. Passend dazu hat der Jugendclub 16Plus am Dortmunder Schauspiel unter der Regie von Sarah Jasinszczak ein neues Stück entwickelt.  Für die schöne Choreografie sorgte Birgit Götz.

„INSOMNIA – Wenn meine Gedanken Pyjamaparty machen“ feierte am 28.03.2024 im Studio des hiesigen Schauspiels seine Uraufführung.

Jugendclub 16Plus bei "Insomnia". (Foto: (c) Florian Dürkopp)
Jugendclub 16Plus bei “Insomnia”. (Foto: (c) Florian Dürkopp)

Die zwölf jungen Personen (darunter ein junger Mann) wurden atmosphärisch stimmig mit klassisch-hellen Pyjamas oder Nachthemden ausgestattet. Für den Schutz vor hellem Licht wurden sie mit pastellfarbenen Augenklappen ausgestattet. Jede(r) hatte ein plüschiges Kissen zur Verfügung. Dies wurde auch ausgiebig als multifunktionales Ausdrucksmittel genutzt.

Über ihnen schwebte eine weiße Wolke, auf der die jeweilige Uhrzeit während der Nacht eingeblendet wurde oder sich „Bernd das Brot“ mahnend meldete.

Eindrucksvoll stand auf der rechten Seite eine riesige leuchtende Vollmondkugel sowie auf der anderen ein offenes Hausgestell als Wohnungssymbol.

Das jugendliche Ensemble aus verschiedenen Perspektiven und Formationen auf die Farben der Nacht. Sie setzten sich mit ihren verborgenen Ängsten, dem gesellschaftlichen Druck (Familie, Schule, beruflicher Erfolg usw.), Versagensängsten, eventuell Mobbing u.a. auseinander, die zu Albträumen führen.

Außerdem spielen aber auch Wunschträume und Sehnsüchte eine Rolle, die zu einer Flucht in Träume führen können. Kurz wird auch die Möglichkeit, in seine Träume aktiv einzugreifen, angesprochen. Andere haben Angst vor dem Aufwachen, wenn sich nichts an ihrer prekären Situation ändert oder man wieder scheinbar hilflos den vielen Weltkrisen gegenübersteht.

Musik spielt eine große Rolle bei der gemeinsamen Stückentwicklung.

Patricia Kalde und Ley-Vannah Amani Monthé begeisterten mit ihren starken Stimmen mit einem Song aus der „Eisprinzessin“.

Am Ende steht der Song „Lila Wolken“ (Marteria, Yasha, Miss Platnum) für eine gemeinsame Feier des Lebens, egal wie reich oder klug man ist und woher man kommt.

Es bleibt spannend zu verfolgen, welche Wege die jungen Künstler*innen in der Zukunft beschreiten.

Die gelungene Premiere wurde mit einer ausgelassenen Aftershow-Party gebührend gefeiert.

Weitere Termine: 28.04 (18 Uhr), 9.5. (im Rahmen des Unruhr-Festivals)