In die Falle gegangen?! – Ausstellung „Trap“ im Künstlerhaus zeigt 17 Positionen

Vom 24. Oktober bis zum 29. November präsentiert das Künstlerhaus Dortmund eine besondere Ausstellung. Hier zeigen 17 KünstlerInnen des Kunstmentorats NRW ihre Arbeiten. Neben 13 Mentees waren auch vier Mentoren beteiligt, namentlich Gerd Borkelmann, Elisabeth Brosterhaus, Brigitte Heidtmann und Klaus Schmitt.

Doch die Ausstellung „Trap“, die von den Mentees Jennifer Lubahn, Nadjana Mohr, Anna Schütten und der Mentorin aus dem Künstlerhaus Annett Frontzek kuratiert wurde, hat noch ein weiteres Merkmal. Jeder der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler bekam jeweils eine fremde Position zugeordnet, mit der sie sich auseinandersetzen mussten. Die so entstandene zweite Ebene wird im Katalog zur Ausstellung deutlich.

In der Ausstellung selbst gibt es viele unterschiedliche Materialien und Herangehensweisen. Videos, Objekte, Malerei oder Fotografie – alles ist in den Räumen des Künstlerhauses vorhanden.

Gleich zu Beginn wird der Besucher von der Arbeit „Feine Backware“ von Thomas Kuhn empfangen. Doch Vorsicht, in den Backformen steckt Schwefel und kein Kuchenteig. Schwefel hat eine mystische Komponente, sein Material sieht in der Arbeit verlockend aus, ist aber nicht genießbar, sondern nur als Kunstobjekt. Zudem präsentiert Anna Schütten „on screens II“, bei der sie Sound und projizierte Farben zu einem Kunstwerk verschmilzt.

Im Hintergrund sind die Arbeiten von Gerd Borkelmann, Elisabeth Brosterhaus und Klaus Schmitt zu sehen. Im Vordergrund die Mentees und Kuratorinnen (v.l.n.r.) Jennifer Lubahn, Nadjana Mohr und Anna Schütten.
Im Hintergrund sind die Arbeiten von Gerd Borkelmann, Elisabeth Brosterhaus und Klaus Schmitt zu sehen. Im Vordergrund die Mentees und Kuratorinnen (v.l.n.r.) Jennifer Lubahn, Nadjana Mohr und Anna Schütten.

Im großen Raum haben sich Brigitta Heidtmann, Gerd Brockelmann und Klaus Schmitt gleich drei Mentoren versammelt. Schmitt zeigt mit „O-T. 9.15“ ein großformatiges Objekt aus PVC und Holz und erschafft dabei eine Beziehung zwischen Raum, Objekt und dem Betrachter. Brigitta Heidtmann arbeitet stark konzeptionell. Sie greift in ihrer Arbeit – ähnlich wie Schmitt – die Beziehung zwischen Raum und Objekt auf. Brockelmann hingegen arbeitet mit Papier auf einem kleineren Format. Die Arbeiten enthalten fast immer einfache geometrische Mittel wie Linien, Gitter und Kreise und sind farblich reduziert. In dem Raum hat auch noch Lisa Klinger Platz gefunden. Ihre Arbeit „Infidelity“ (Untreue) ist vor Ort im Künstlerhaus entstanden. Ihre zweidimensionalen Grafiken entwickeln beim Betrachter eine Dreidimensionalität und stellen wie Schmitt und Heidtmann eine Beziehung zum Raum her.

Im Raum nebenan zeigt Roya Noorinezhad ihre Fotoarbeiten aus der Serie „Transformation“. Dadurch, dass sie das Fotopapier unterschiedlich biegt, entsteht ein anderer Eindruck des fotografierten Objektes. Gegenüber zeigt Ale Bachlechner ihre Videoarbeit, in denen sie politische, und gesellschaftliche Themenkomplexe bearbeitet.

Hinter dem Korridor begrüßt uns die Arbeit von Nadjana Mohr. Vereinnahmung von Flächen und Räumen durch den Betrachter ist das Thema ihres malerischen Werks in der Ausstellung. Bei der Videoarbeit „Re Source“ von Melanie Windl stehen biologische Prozesse im Mittelpunkt. Sie greift das Missverhältnis zwischen Mensch und Ozean auf, bei der der Mensch die wichtige Ressource Wasser kapitalisiert. Für die Arbeit von Maurits Boetther „The Presense of Absense“ braucht man ein wenig Geduld, denn der Künstler befasst sich mit dem Thema Zeit als Medium.

Im Keller gibt es weitere Arbeiten. Jennifer Lubahn zeigt uns in „Do o.T.“ quasi die Entstehung und das Ende eines Lichtspaltes, der in einen dunklen Raum dringt. Es entstehen während des Videos viele kleine Spannungsmomente, die den Betrachter zum Weiterschauen verleitet.

In der ehemaligen Waschkaue wird die Videoarbeit „BODY IN SPACE“ gezeigt. Die Künstlerin verarbeitet die alltägliche Realität. Dabei verwendet sie unter anderem Google Maps, um Wege aufzuzeigen, die sie zurückgelegt hat, die für sie eine gewisse Bedeutung haben. Ihr geht es dabei um soziale, politische und ökologische Ebenen aufzudecken.

Alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler: Ale Bachlechner, Maurits Boettger, Gerd Borkelmann, Elisabeth Brosterhus, Stefani Glauber, Brigitta Heidtmann, Alwina Heinz, Lisa Klinger, Thomas Kuhn, Jennifer Lubahn, Tonka Malekovic, Nadjana Mohr, Roya Noorinezhad, Stefanie Pluta, Klaus Schmitt, Anna Schütten und Melanie Windl

Mehr Infos unter www.kuenstlerhaus-dortmund.de

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