Große Erwartungen und Realität

Das neue Projekt vom Tanztheater des Theaters im Depot und Kobi-Seminare mit dem Titel „Die Scheußlichkeit der schönen Momente“ handelt von hohen und immer höher Erwartungen an unser Leben. Immer mehr und besser sollen die „Highlight“ werden. Die persönlichen individuellen Erwartungen kollidiert natürlich des öfteren mit der Realität. Ars tremonia war bei der Vorstellung am 12.02.2017 anwesend.

Die 14 Tänzer/innen des Tanztheaterprojekts (13 Frauen und 1 Mann) haben zusammen unter der Konzeptleitung und Choreografie von Birgit Götz eine Geschichte um vierzehn Freunden entwickelt, die sich nach längerer Zeit wieder treffen und auf eine gemeinsame Kreuzfahrt gehen. Jeder bringt seine eigene Vorfreude und Erwartungen mit auf diese Reise. Auf engem Raum prallen auch verschieden Charaktere aufeinander.

Die unterschiedlichen Typen wurden gut von den einzelnen Ensemble-Mitgliedern humorvoll und glaubwürdig auf die Bühne gebracht. Da ist die Frau, die ständig von ihrer Familie angerufen wird, die panisch Ängstliche, die mit dem Überblick und den Plan für die Reise, oder diejenige, die eigentlich gar keine Schiffsreise wollte. Natürlich ist auch eine Frau anwesend, die dauernd betont, wie sehr sie sich auf diesen Moment gefreut hat. Eine Sonderstellung hat Holger, der einzige Mann in der Gruppe und schon damals Schwarm der Mädchen auf der Schule. Er spielt mit viel Humor und Ironie den bei den Damen ein wenig Überforderten. Als „Running Gag“ will eine Frau ständig ein Foto der Gruppe machen achtet dabei auf die genaue Positionierung.

Als Einleitung in die Aufführung, noch in Dunkelheit, werfen kleine Gruppen des Tanztheater jeweils verschiedene Worte wie zum Beispiel „Moment“ oder „Moment mal“ in den Raum. Beeindruckend waren die fantasievollen und schönen Gruppen-Tanzchoreografien zu passender rhythmischen Musik.

Ein Podest mit zwei seitlichen Treppenaufgängen mit einer Reling vorn und einem Rettungsring diente als Kreuzfahrtschiff.

Die Erwartungen werden schon am Anfang erheblich gedämpft. Anstatt ins Mittelmeer geht die Fahrt von Köln nach Trier. Also Mosel statt Mittelmeer. Während die Eine an einen festen Ablaufplan festhält, wollen andere „chillen“. Alles wird von den Beteiligten mit Spiel-und Tanzfreude dar gebracht.Den optischen Höhepunkt bildete der Abschlussball und gleichzeitige Geburtstag von Holger. Da war viel Gold und Glitzer zu sehen.

Für das unterhaltsame Tanztheater gab es vom Publikum viel Beifall.

Weitere Vorstellungen finden im Depot noch am 15. und 16.02.2017 um 20:00 Uhr statt.

Kartenreservierung unter: 0231/9822336 oder www.depotdortmund.de

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