Franz Liszt schickt uns in die Hölle – 5. Philharmonische Konzert

Das 5. Philharmonische Konzert am17. Und 18. Januar 2023 entführte die Zuhörenden im zweiten Teil an einen ungemütlichen Ort, der Hölle wie sie sich Dante in seiner „Göttlichen Komödie“ vorstellte. List vertone zwar nur das „Inferno“ und das „Fegefeuer“, aber das mit musikalischer Wucht. Kein Wunder, dass Richard Wagner von der Tonsprache Liszts angetan war.

Doch beginnen wir am Anfang. Die Leistung der Dortmunder Philharmoniker hatte an den beiden Abenden Josep Caballé Domenech, der sein Dirigat sehr souverän absolvierte.

Vor der Pause war Musik von Dimitri Schostakowitsch an der Reihe. Wer beim Neujahrskonzert dabei war, wird sich bei der „Suite Nr.1 für Jazzorchester“ an die fröhliche, beschwingte Musik erinnern. Musikalisch vergnüglich ging es mit dem „Konzert Nr.1 für Klavier, Streichorchester und Trompete“ weiter. Schostakowitsch verknüpft verschiedene Musikstile wie russische Romantik, mit Neoklassik und Moderne und füllt es mit Parodien und Klamauk auf. Oliver Schnyder am Klavier und Balázs Tóth waren die Solisten an den beiden Abenden.

Danach ging es in die Unterwelt. Liszt führte uns wie in einem abwärts fahrenden Aufzug musikalisch ins „Inferno“ inklusive dem kompletten Chaos in der Tiefe und den Höllenqualen der dort gefangenen Seelen.

Der zweite Teil, das „Fegefeuer“, eigentlich ja „Läuterung“ ist ruhiger, die Seelen warten schließlich nach erlittenen Qualen auf den Aufstieg ins Paradies. Liszt hat aber noch gegen Ende eine Überraschung in Petto: Ein Frauenchor (hier die Damen des Kammerchors der TU Dortmund und die Damen des Bach-Chors Hagen) stimmt engelsgleich das „Magnificat“ an, mit dem die Seelen ins Paradies geleitet werden.  

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