Ars tremonia

Dortmunder Deklamationen – Dada in Dortmund lebt (noch)

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Am 23. November 2023 fanden im Theater Fletch Bizzel die zweiten Dortmunder Deklamationen statt. Sie wurden organisiert und von der Dortmunder Dada-Gruppe DADADO. Es gab für die BesucherInnen Wort- und Musikbeiträge der besonderen Art.

Den Beginn machte das Mitch Heinrich Quartett dessen Performance ein wenig an Free Jazz erinnerte.
Hans-Ulrich Heuser war der erste, der mit seinen Wortbeiträgen an die große Dada-Kultur von vor 100 Jahren anknüpfte. Was kaum in Dortmund bekannt ist: auf dem Südwestfriedhof liegt mit Richard Hülsenbeck ein Mitbegründer des Dadaismus begraben.
Ellen Widmaier und Guido Schlösser kombinierten Text und Musik. Die Texte von Widmaier, beeinflusst durch konkrete Poesie, wurden durch die musikalische Begleitung von Schlösser interessant gestaltet.
Calvin Kleemann zeigte mit seinen Beitrag das auch Poetry Slam in Richtung Dada gehen kann.

Danach wurde das Publikum involviert, denn Christiane Köhne alias Adda veranstaltete ein Quiz zum Thema Dada. Es musste erraten werden, von welchem Dadaisten die vorgelesenen Zitate stammten. Selbst für die Experten war das Quiz schon eine harte Nuss.
Nach einem weiteren musikalischen Beitrag präsentierten Thomas Kade und Michael Heinrich wieder dadaistische Wortbeiträge, bis die Dortmunder Deklamationen nach einem weiteren Musikbeitrag feierlich durch Dieter Gawol alias A.Dièga beendet wurden.

Was auffällt: Wenn Dada in Dortmund eine Zukunft haben soll, muss an einer Verjüngungskur (Publikum und AkteurInnen) gearbeitet werden. Mit Calvin Kleemann ist DADADO sicherlich auf einem guten Weg, der aber weiter beschritten werden sollte.