Die Zauberflöte oder die Macht der Liebe

Ars tremonia war am Sonntag, den 30.10.2022 bei der Aufführung der „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 -1791) mit dem Libretto von Emanuel Schikaneder in der Oper Dortmund anwesend.

Eine so bekannte und oft gespielte Oper ist es nicht nur eine technische Herausforderung für das Orchester, sondern auch für den Regisseur. Es geht darum, seine eigenen Akzente zu setzen.

Da Nikolaus Habjan sowohl Regisseur als auch Puppenspieler ist, hat er zwei eindrucksvolle Klappmaulpuppen für die Königin der Nacht und den Gegenspieler Fürst Sarastro eingebaut. Zwei Puppenspieler*innen (Manuela Linshalm, Bruno Belil) standen dabei geschickt und ausdrucksstark führend an ihrer Seite. Antonia Vesenina und Denis Velev gaben ihnen ihre starken Stimmen.

Eine Drehbühnenkonstruktion sorgte jeweils für ein imposantes Hintergrund-Panorama.

Musikalisch mit viel Feingefühl begleitet wurde das Geschehen von der Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Motonori Kobayashi.

Die Zauberflöte vereinigt gleich mehrere Musiken und Theaterstile, der Opera seria, der Opera buffa oder der lyrischen Tragödie. Mal witzig humorvoll leicht, mal wehmütig oder je nach Lage aufbrausend.

Wer der oder die „Gute“ und „Böse“ lässt sich nicht so leicht auf anhieb erkennen. Alles hat seine zwei Seiten. Es geht vor allem um gegensätzliche Mächte, Rache, Patriachat und Emanzipation. Sarastro ist der Herrscher eines elitären Männerordens mit seinen Priestern, gleichzeitig gilt in seinen “heiligen Hallen“ Vergebung. Tamino, mit großartiger Stimme gesungen von Sungho Kim, ist eigentlich nicht der Held. Er schickt gerne seinen Begleiter, den lustigen Vogelfänger Papageno vor, wenn es brenzlig wird. Die Rolle des Papageno ist Morgan Moody wie auf den Leib geschnitten. Hier kann er seinen Spaß am Spiel und Gesang voll ausleben. Ähnliches gilt für Wendy Krikken als Papagena.

Sie sind eigentlich neben der mutigen Pamina, mit klarer Stimme gesungen von Tanja Christine Kuhn. Sie ist die „starke Frau“.

Für eine weitere humorvolle Komponente sorgten die schützenden Begleitungen in Form der drei Damen von der Königin der Nacht (Heejin Kim, Hyona Kim, Maria Hiefinger) auf der einen, und die 3 Knaben (Solisten des Knabenchors der Chorakademie Dortmund). Gefallen konnten auch die Priester (Mario Ahlborn, Carl kaiser) sowie Fritz Steinbacher in der Rolle des Aufsehers Monostatos.

Die bedeutende Rolle hatte das hilfreiche Glockenspiel und die „Zauberflöte“ als Symbol für die Kraft der Liebe.

Die Macht von der Königin der Nacht und Sarastro konnte in Form der Puppen effektvoll auf den Boden abgeworfen werden.

Die gelungene Inszenierung und alle Beteiligten wurden mit viel Applaus und Standig Ovations vom Publikum belohnt.

Infos zu weiteren Aufführungsterminen erhalten Sie unter www.theaterdo.de oder Tel: 02321/50 27 222

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