Ars tremonia

Chiffre 23 – Ausstellung der Dortmunder Gruppe um eine geheimnisvolle Zahl

Was hat der Ausstellungsname „Chiffre 23“ wohl zu bedeuten? Ich habe mal ChatGPT gefragt, der in der Ausstellung auch thematisiert wird, und folgende Antowrten bekommen:  In der Numerologie wird die Zahl 23 als eine Kombination der Energien der Zahlen 2 und 3 betrachtet. In der jüdischen mystischen Tradition der Kabbala wird die Zahl 23 mit dem hebräischen Buchstaben „Mem“ in Verbindung gebracht, der mit Wasser assoziiert wird. Die Zahl 23 wird daher oft mit dem Zugang zu tiefer Weisheit und spirituellem Wachstum in Verbindung gebracht. Der Diskordianismus besagt, dass die Zahl 23 eine geheime Bedeutung und eine mysteriöse Kraft hat, die in allen Aspekten des Lebens auftaucht.

Da ich aber eher zum „Team Science“ gehöre, ist meine Interpretation, dass die Zahl „23“ für das Jahr 2023 steht. So ist das in der modernen Kunst, es gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“, es liegt im Auge des Betrachtenden.

Die Künstler*innen: Gudrun Kattke, Jan Bormann, Mariana González Alberti und Alexander Pohl von der Künstlervereinigung: Dortmunder Gruppe e.V. Foto: © (Copyright) Michael Lemken
Die Künstler*innen: Gudrun Kattke, Jan Bormann, Mariana González Alberti und Alexander Pohl von der Künstlervereinigung: Dortmunder Gruppe e.V. Foto: © (Copyright) Michael Lemken

Aber kommen wir zu den Fakten_: Die Ausstellung läuft vom 07.  bis zum 28. Mai in der Städtischen Galerie Torhaus Rombergpark. 20 Künstlerinnen und Künstler stellen Werke aus unterschiedlichen Bereichen aus.

Ein beeindruckendes Werk ist „Illusion und Schöpferkraft“ von Roul Schneider. Wie ein riesiger Computer-Chip aus Kohle wirkt die Arbeit, mit Verbindungen aus Metall, die sich in die Erde bohren.

Gegenüber ist eine weitere großformatige Arbeit. Der Künstler Martin Becker hat einen riesigen Feuersturm ins Torhausgebracht. Vielleicht ein Ergebnis des Ukraine-Krieges oder anderer blutiger Konflikte.

Mit dem Thema Krieg beschäftigt sich auch Alexander Pohl. Die beiden Werke „Happyness is a warm gun“ und “Wir werden irgendwann dahin gehen wo die meisten von uns schon sind“ kritisiert die Gewinne der Waffenindustrie und die Folgen des Ukraine-Krieg.

Jan Bormann stellt zwei Plastiken aus. „Gesicherte Energie“ nimmt Bezug auf die Kohle im Ruhrgebiet und die Frage, wieso im Ruhrgebiet die Erdwärme nicht genutzt wird. Beim „Kraft-Rad“ will das Rad seine Freiheit gewinnen.

Mit „Golem23“ verbindet Era Freidzon den alten Mythos vom Golem mit der Künstlichen Intelligenz. Das Erschaffen eins künstlichen Wesens aus Schlamm (Golem) einerseits und Daten (KI) andererseits zeigt, dass beide eine gewisse Eigenständigkeit und Identität entwickeln könn(t)en.

Die Zahl 23 ist eine Primzahl. Periodischen Zikaden oder 17-Jahres-Zikaden (Magicicada), haben einen bemerkenswerten Fortpflanzungszyklus, der in Primzahlen ausgedrückt werden kann. Daher hat Mariana González Alberti einige Larven ausgestellt. Aus der Ferne sehen sie aus, als wären sie aus Metall, sind aber aus Pappe.

Eine zarte Landschaft, aus Faden gebildet, zeigt Sabine Held. Gudrun Kattke verarbeitet den Verlust eines engen Freundes mit der mehrteiligen Installation „VIP*RIP“.  Darüber hinaus gibt es Arbeiten zu sehen von Marlies Blauth, Teresa Crawford Cabral, Birgit Feike, Rosa Fehr von Ilten, Lutz Kemper, Erwin Löhr, Dina Nur, Monika Pfeiffer, Christian Psyk, Erika A. Schäfer, Wolfgang Schmidt und Claudia Terlunen.

Der Eintritt zu der sehenswerten Ausstellung ist frei.  Die Öffnungszeiten des Torhauses sind dienstags bis samstags 14-18 Uhr und sonn- und feiertags 10 bis 18 Uhr.