Ars tremonia

Balletterlebnis voll expressiver Dynamik und Emotionen

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Im Dortmunder Opernhaus feierte der Ballettabend „Dips“ anlässlich des zehnten Jubiläums des NRW Juniorballetts am 22. Februar 2025 seine Premiere. Es war zugleich die letzte Premiere, die Ballettintendant Xin Peng Wang seinem Publikum präsentieren durfte. Das NRW Juniorballett wurde von ihm 2014 ins Leben gerufen. Seitdem erhalten jeweils zwölf vielversprechende Ballett-Talente die Chance, ihr professionelles Können weiterzuentwickeln und sich als zukunftsweisende „Tanzbotschafter Dortmunds“ weltweit zu präsentieren.

Bevor die jungen Tänzerinnen und Tänzer an diesem Abend ihr Können zeigten, wurden sie von Dorothee Feller (Ministerin für Schule und Bildung NRW) gebührend gewürdigt, die ihre Vorbildfunktion für junge Menschen betonte. Sie hob hervor, wie wichtig ein geförderter Zugang zu Tanz und Kultur für alle Kinder ist – unabhängig von Herkunft und sozialem Hintergrund. Auch Ute Mais (3. Bürgermeisterin von Dortmund) unterstrich eindringlich die gesellschaftliche Bedeutung kultureller Teilhabe.

In einem kurzen Film berichteten einige aktuelle und ehemalige Mitglieder des NRW Juniorballetts von der prägenden Wirkung dieser zweijährigen „Kaderschmiede“ auf ihre persönliche Entwicklung und die Möglichkeiten für ihre weitere Karriere.

Vielschichtige Choreografien mit emotionaler Tiefe

Als ersten „Dip“ erlebte das Publikum die moderne Uraufführung von „Drama Class“ des israelischen Choreografen Nadav Zelner. Das Stück thematisiert den Umgang mit traumatischen und schmerzhaften Erlebnissen. Oft sind es die kleinsten Alltagsdetails, die uns nach langer Zeit in der Dunkelheit schließlich wieder das Licht finden lassen. Unterschiedliche Musikrichtungen begleiteten das Geschehen und verstärkten die emotionale Wirkung.

Das NRW Juniorballett. Foto: (c) Leszek Januszewski
Das NRW Juniorballett. Foto: (c) Leszek Januszewski

Die Bühne war in düsteres Licht getaucht, und die Tänzerinnen und Tänzer traten in futuristisch schwarzen Kostümen auf. Zelner integrierte zu Beginn des Stücks expressiven Gesang, der die emotionale Intensität noch verstärkte. Mit eindringlicher Körpersprache und geräuschhaften Elementen machten die Tänzerinnen und Tänzer den inneren Schmerz greifbar. Erst am Ende der Choreografie erschien die ersehnte Helligkeit als Symbol der Hoffnung.

Es folgte „Blushing“ unter der Choreografie von Marco Goecke. Inspiriert vom Erröten in unangenehmen Situationen, verleiht diese Arbeit emotionalen Zuständen durch eine moderne Bewegungssprache und vielseitige musikalische Begleitung Ausdruck. Dieser „Dip“ schließt thematisch an den ersten an, wirkt jedoch weniger düster und schafft mit seinen feinsinnigen Bewegungen einen spannenden Kontrast.

Mit „Saturn“ (in Reminiszenz an „Paradiso“) führte das NRW Juniorballett gemeinsam mit Mitgliedern der Hauptcompany das Publikum in die unendlichen Weiten des Universums. Unter der Choreografie von Xin Peng Wang thematisiert das Stück die Sehnsucht nach einem „himmlischen Paradies“ – einem Ort des Schutzes, des Friedens und grenzenloser Möglichkeiten. Die neoklassisch geprägten Bewegungen waren weich und fließend, begleitet von sphärischen Hintergrundprojektionen und dem eindrucksvollen Musiksound des Ensembles 48nord.

Ein hoffnungsvoller Ausblick auf eine Zukunft voller unbegrenzter Möglichkeiten.

Weitere Informationen zu den Aufführungsterminen erhalten Sie unter www.theaterdo.de oder telefonisch unter 0231/50 27 222.