Aus der französischen Barock-Schatzkiste

[fruitful_alert type=“alert-success“]Barocke Schätze wiederentdeckt durch das Ensemble Correspondances. (Foto: © Bülent Kirschbaum)[/fruitful_alert]

In der Bonifatiuskirche gab es am 09. Juni 2017 ein Wiedersehen mit dem Ensemble Correspondances. Spielten sie 2015 noch eine Mischung von italienischen und französischen Barockkomponisten, galt ihr Fokus auf wieder entdeckter Barockmusik aus Frankreich. Zum ersten mal seit 300 Jahren erklang die Musik wieder im öffentlichen Raum.

Eine zweite Änderung zu 2015 gab es auch in der Programmausrichtung. Standen 2015 noch sakrale Lieder im Vordergrund, wurde es dieses Jahr überwiegend weltlich. Gespielt wurde Komponisten wie Françoise de Chancy, Antoine de Boësset, Jacques Champion de Chambonnières, Pierre Guederon oder Louis Couperin. Die meisten Kompositionen stammen aus der Zeit des 30jährigen Krieges und während in Frankreich der Barock zur Blüte getrieben wurde, versank der größte Teil von Deutschland in Schutt und Asche. Die „Klänge der Nacht“ – so der Name des Programms – bezieht sich aber mehr auf die Nymphen, Ungeheuer und anderen mythologischen Gestalten. Wälder waren damals noch gefährlich („Noires Forets“) und verlorene Liebe wurde melancholisch beklagt.

Den ganzen Zauber der barocken Welt brachten die Musiker mit ihren typischen Instrumenten wie Theorbe oder einer barocken Viola musikalisch wunderbar rüber und auch die Sängerinnen und Sänger zeigten ihr großes Können. Dirigent Sébastian Daucé präsentierte ein rundes Programm, das den Geist des Barockes in jeder Sekunde atmete. Leider sorgte die Bonifatiuskirche, als doch eher moderne Kirche, nicht dafür, das barocke Feeling zu verstärken.

Insgesamt war es ein gelungenes Konzert wirklich erstklassiger Musiker und Solisten, die es von der ersten Note an schafften, ihre Zuhörer musikalisch ins Frankreich des 17. Jahrhunderts zu versetzen.

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