Wie kommt ein Armband aus Westafrika aus dem 14. Jahrhundert in eine Ausstellung nach Deutschland? Das ist die Geschichte von „Adas Raum“, das am 27. April 2024 Premiere hatte. Ars tremonia besuchte die zweite Vorstellung am 05. Mai.
Anhand eines mystischen Überbaus schuf die Autorin Sharon Dodua Otoo eine Geschichte über eine Art „ewige Ada“, die in verschiedenen Zeitepochen lebt. Zudem gibt es weitere Gemeinsamkeiten: Ein perlenbesetztes Halsband und das Ende durch eine Pistolenkugel.
Die Geschichte beginnt 1459 in Totope, Westafrika, als der damaligen Ada ihr Armband von einem portugiesischen Seefahrer geraubt wurde und bei dem Versuch es wiederzuerlangen, erschossen.
Ihre nächste Inkarnation führt Ada nach England ins Jahr 1845. Sie ist eine brillante Mathematikerin. Das Vorbild ist erkennbar Ada Lovelace, die als erste Frau Computerprogramme schrieb. Im Gegensatz zur Ada im Stück wurde sie im „wahren Leben“ nicht erschossen, sondern starb mit nur 36 Jahren an Gebärmutterhalskrebs.
Das Armband gelangt 1945 nach Deutschland, wo die nächste Inkarnation von Ada im KZ Buchenwald Sexzwangsarbeit verrichten muss. Sie versucht vor ihrer Exekution zu fliehen und wird erschossen. Das Armband gelangt in die Hand eines SS-Manns, dessen Sohn es einem Museum gibt.
„Adas Raum“ schneidet gleich mehrere Themen an: Raubkunst aus Afrika und Gewalt gegen Frauen durch Männer. Verbunden durch die Existenz der „ewigen“ Ada und durch Gegenstände wie dem Armband wird daraus eine bewegende Reise durch die Zeit.
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