Ars tremonia

6. Philharmonisches Konzert: Orchestrale Farbenpracht und romantische Sehnsucht

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Im Osten geht die Sonne auf – so lautete der Titel „Sonnenaufgang“ für das 6. Philharmonische Konzert der Dortmunder Philharmoniker am 11. und 12. Februar 2025 im Konzerthaus Dortmund. Zwar war kein Komponist aus dem Land der aufgehenden Sonne zu hören, doch auf dem Programm standen zwei Russen: Peter Tschaikowsky und Nikolai Rimski-Korsakow.

Den Beginn machte das Violinkonzert in D-Dur von Tschaikowsky. Der Violinist Guy Braunstein übernahm den Solopart, Alondra de la Parra dirigierte die Philharmoniker. Die Musik ist voller Energie, leidenschaftlicher Läufe und technischer Brillanz, aber auch von tiefer Melancholie durchzogen. Besonders beeindruckend ist der langsame zweite Satz, der poetisch und zurückhaltend wirkt und einen ruhigen Gegenpol bildet. Wild wurde es wieder im dritten Satz, der mit einem mitreißenden Finale endet. Diese Mischung aus leidenschaftlicher Dramatik und lyrischer Melancholie macht dieses Konzert so hörenswert und bewies die technische Virtuosität von Braunstein.

Alondra de la Parra dirigierte die Dortmunder Philharmoniker. (Foto: (c) Leo Manzo)
Alondra de la Parra dirigierte die Dortmunder Philharmoniker. (Foto: (c) Leo Manzo)

Zwischen Ost und West: Musikalische Brücken

Braunstein spielte noch zwei Zugaben, darunter eine Version von „A Hard Day’s Night“ von den Beatles, die er zusammen mit anderen Songs zu einem Violinkonzert bearbeitet hat – übrigens mit Alondra de la Parra als Dirigentin.

Mit „Scheherazade“ begaben wir uns noch weiter in den Osten, Richtung Persien. Inspiriert von den Geschichten aus Tausendundeine Nacht schuf Rimski-Korsakow einen Klassiker der Orchesterliteratur. Das Werk erzählt in vier Sätzen die Abenteuer aus den berühmten Märchensammlungen. Am bekanntesten ist sicherlich der erste Satz: Er wird mit einem schweren, markanten Thema im tiefen Blech (Symbol für den Sultan) eröffnet, das bald von der sanften, lyrischen Violine (Scheherazade) abgelöst wird. Das Meer wird musikalisch in schwellenden, wellenartigen Bewegungen dargestellt, während Sindbads Abenteuer durch lebendige, dynamische Orchesterpassagen erzählt werden. Eine viersätzige Reise in den Vorderen Orient.