Ein Teil der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler der Kunstaktion "der himmel ist blau" in der Dortmunder Galerie "der kunstbetrieb".

Neues Projekt „der himmel ist blau“ im kunstbetrieb

Sabine Spieckermann und Anke Droste vom Dortmunder kunstbetrieb haben zum sechsten Mal ein Kunstprojekt initiiert. Unter dem Motto „der himmel ist blau“ haben sich letztendlich 21 Künstlerinnen und Künstler aus Dortmund und darüber hinaus ihre Gedanken zu dem Thema gemacht und auf ihre ganz individuelle Art auf das vorgegebene Format 50 x 50 cm mit ihren Arbeiten bespielt.

Ausgangspunkt für das Motto der Ausstellung, die vom 01.08.2018 bis zum 06.10.2018 im Kunstbetrieb zu sehen ist, war der Vers „empört euch der himmel ist blau“ aus dem Gedicht „Andererseits“ von Alfred Andersch.

Die ausgestellten Werke umfassen den Bereich Malerei, Grafik, Bildhauerei, Fotografie und Film.

Mit der Farbe „Blau“ assoziieren nicht nur die Künstler Freiheit, einen Sehnsuchtsort, Wärme, Lebensfreude und andere positive Dinge. Diese mythologische Seite wird zum Beispiel bei dem Werk des Dortmunder Künstlers Wolfgang Kienast mit dem Titel „der blaue Mond an der blauen Donau unter den blauen Bergen“ deutlich. Der obere Bereich, mit der in blau und weiß gehalten Bergstrukturen, geht zunächst in einen an Novalis und Elvis angelehnten romantischen blauen Mond über. Der untere Bereich stellt mit heraus getrennten Zeitungsschnitzeln die sachliche Ebene der gesellschaftlichen Realität mit seiner auch bedrohlichen Seite dar, die zur Empörung oft genug Anlass gibt.

Ein Teil der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler der Kunstaktion "der himmel ist blau" in der Dortmunder Galerie "der kunstbetrieb".
Ein Teil der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler der Kunstaktion „der himmel ist blau“ in der Dortmunder Galerie „der kunstbetrieb“.

Hier zeigt sich das Spannungsfeld der Ausstellung zwischen Schönheit des Lebens und Hoffnung auf der einen Seite, und der gesellschaftlichen Bedrohungen und Nöte. Ängste vor kriegerischen Konflikten, soziale Spannungen und gesellschaftliche Bedrohungen, die Not und Verzweiflung der Flüchtlinge sowie die bedrohlichen Veränderungen des Klimas mit seinen Folgen für die Umwelt finden ihren künstlerischen Ausdruck.

Mit „Summertime 2018“ hat sich die hiesige Künstlerin Almut Rybarsch-Tarry mit dem außergewöhnlichen Hitzesommer in diesem Jahr auseinander gesetzt. Sie hat aus ihrem Umfeld verdorrte Sträucher und sie mit selbst erstellte kleinen Figuren (zum Beispiel einer Figur mit hängender roter Zunge) sowie Tieren (etwa Wespen) behängt. Die Figuren sind bunt und lustig dargestellt, wobei den Betrachtern eher das Lachen im Halse stecken bleibt. Die Sorgen darüber, was uns an Klimawandel in naher Zukunft erwartet, ist hier klar spürbar.

Anke Droste vom Kunstbetrieb hat mit ihrer besonderen Arbeit einen Reisefilm einer Zugfahrt mit einem Miniformat in ihrem in grauen tristeren Farben gehaltenen 50 x 50 cm gehaltenen Bild wie ein hoffnungsvolles Guckloch für die Schönheiten des Lebens eingefügt.

Der persönliche Blick zum Projekt-Motto der 21 Künstlerinnen und Künstler ist in seiner Vielseitigkeit spannend interessant und von sehr persönlichen Erlebnissen und Biografien geprägt.

Es gibt hier für Besucher viel zu entdecken und Raum für eigene Assoziationen.

Die Eröffnung der Ausstellung „der himmel ist blau“ findet am 01.09.2018 im Rahmen des Hafenspaziergangs um 18:00 Uhr im Kunstbetrieb in der Gneisenaustr. 30, 44 147 Dortmund statt.

Die Kunsthistorikerin Simone Rikeit wird eine Einführung geben.

Print Friendly, PDF & Email