Fantasievolles Ballett für die Jugend

Die „Jugendabteilung“ der renommierten niederländischen Ballett-Kompanie „Introdans“ gastierte einmalig in Deutschland während ihrer Tournee am 11. Juni 2014 in Dortmund auf der Ballettbühne unter dem Titel „MIXVANMATS“.

Der Titel bezieht sich auf den Schweden Mats Ek, der die Choreographie dafür entwickelt hat.

Eigentlich nicht speziell für Kinder gemacht, lassen die beiden Teile , „På Norrbotten“ (Hoch im Norden) und „Parken“ (Im Park) mit ihren bunten Kostümen, besonderen Welt und absurden Idee und Unterhaltung viel platz für Imagination. Gerade das macht sie auch für ein junges Publikum interessant.

Der erste Teil entführt das Publikum hoch in den Norden Lapplands. Ein wunderschöner mystischer Hintergrund auf den Vorhang projiziert, beflügelt sofort die Fantasie. Links oben kann man wie in einem glücklichen Traum das Wort „Paradies“ lesen.

Zu traditioneller folkloristischer Musik und der passender farbenfrohen Kleidung. Der Kompanie gelingt mit einer guten Mischung aus traditionellem klassischen Tanz und dem modernem Ausdruckstanz eine besondere Welt, mit allem was ein typisches Dorfleben ausmacht, entstehen zu lassen. Da geht es natürlich um die Beziehung zwischen den Frauen und Männern des Dorfes. Besonders gelungen ist dabei die Darstellung von drei „Balzenden Macho-Männern“, die um die Gunst ihrer Liebsten buhlen. Außerdem kommen der Mann mit einem Schuh, das Frühlings-Mädchen oder der Mann, der nachts lebt und wie eine Art dunkler Fuchs erscheint.

Nach der Pause ging es mit „Parken“ weiter. Wie der Name besagt, spielt dieser Teil in einem Park. Die beteiligten Tänzer brannten ein Feuerwerk von schillernden kurzen Szenen und anspruchsvollen akrobatischen Sprüngen ab. Ein Prinz in glänzend rotem Kostüm sitzt auf dem Baum und warte auf seine Prinzessin. Wunderbar absurd und grotesk wirkte das aus dem Ruder laufende Picknick einer Familie.in bis ins Detail durchdachten Bekleidung,. So zum Beispiel lange Kleider mit Rüschen, Schleifenschürze und großem Hut. Das besondere dabei war, das zum überwiegend Männer in der Frauenkleidung tanzten.

Die Aufführung zeichnete sich aber noch durch einige andere fantasievolle Einfälle und Effekte aus. Zu nennen wäre da beispielsweise der Auftritt von den gemeinsam tanzenden Finger, Mund , Auge und Nase. Besondereoptische Highlights waren die „Disco-Männer“oder der Moment, wo Prinz nur diebeleuchteten Umrisse des Prinzen im dunklen Baumzu sehen waren.

Auch das „Sackhüpfen“ zur Musik von Richard Wagner oder am Ende das zusammentreffen vom Prinzen und Prinzessin mit Eiswaffel-Hut waren ganz spezielle, innovative Ideen.

Es war schon erstaunlich, wie aufmerksam und geduldig das doch recht junge Publikum der immerhin 90- minütigen Vorstellung folgte.

So kann der Nachwuchs für das Ballett begeistert werden.

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