Weiterer Meilenstein zur Sicherung des Wilsing-Werkes

Mit der Wiederentdeckung der sich seit dem Jahr 1930 in Besitz des Schuhmann-Hauses Zwickau – Dortmunds Partnerstadt – befindenden Sinfonie D-Dur des Hörder Komponisten Daniel Friedrich Eduard Wilsing (1809-1893) ist ein weiterer verborgener Musikschatz ans Licht gebracht worden.

Der Einsatz von Gerhard Stranz, zusätzlich das große Engagement des Herausgebers Johannes Guido Joerg, des Verlegers Christoph Dohr (Köln) ermöglichten es, dass dieser Beitrag aus Dortmund für die „Musikwelt verfügbar gemacht werden konnten. Für die Realisierung des Gesamtprojekts setzen sich zudem verschiedene Organisationen, Stiftungen und die Stadt Dortmund ein.

Dr. Stefan Mühlhofer erläuterte den musikgeschichtlichen Hintergrund Dortmunds. (Foto: (c) Oliver Schaper)
Dr. Stefan Mühlhofer erläuterte den musikgeschichtlichen Hintergrund Dortmunds. (Foto: (c) Oliver Schaper)

191 Jahre nach der Fertigstellung und 182 Jahre nach der wahrscheinlichen Uraufführung wurde die musikkritische Erstausgabe (Verlag Dohr) im Festsaal der Gesellschaft Casino Dortmund (Betenstraße 18) am 3. März 2023 präsentiert. Per Musiksoftware wurden auch ein erster musikalischer Eindruck gewährt.

Der Ort und das Datum dieser Präsentation wurden nicht zufällig gewählt.

Das Dortmunder „Liebhaber-Concert“ (Vorläufer des Musikvereins) führte am 3. März 1841 genau dort (damals ein Konzertsaal) die Sinfonie des Komponisten auf.

Nach der Begrüßung und einleitenden Worten durch Prof. Dr. Hans J. Sclosser (Gesellschaft Casino Dortmund) und Gerhard Stranz erfuhren die Anwesenden einiges zur musikgeschichtlichen Entwicklung in Dortmund vom Mittelalter bis heute durch Dr. Stefan Mühlhofer (Stadt Dortmund).

Dr. Raphael von Hoensbroech (Intendant und Geschäftsführer Konzerthaus Dortmund) betonte den wichtigen Beitrag zur Sicherung der Musiktradition in unserer Stadt und den Wunsch, Wilsings Sinfonie wieder erlebbar zu machen.

Der Verleger Christoph Dohr gab Einblicke in ausgewählte Abschnitte des Werks in Notenbild (Leinwand) und Klangbeispielen aus den vier Sätzen der Sinfonie D-Dur (1832 fertig gestellt von Wilsing).

Einflüsse durch Komponisten wie etwa Beethoven, besonders im zweiten Satz von der Romantik (Schubert) waren erkennbar, aber durchaus auch eine individuelle jugendliche Kraft.

Guido Johannes Joerg (Herausgeber) verschaffte Überblicke zu Notizen zur Entstehung und Aufführung sowie zum Verbleib der Handschrift (samt einem Einblick in die Arbeit des Herausgebers einer Erstausgabe). Zu besichtigen waren neben der Gesamtpartitur auch die Einzelstimmen.

Geplant ist ja die Wiederaufführung der der Sinfonie im Jahr 2024 (Konzerthaus Dortmund) durch das Jugendorchester Dortmund.

Achim Fiedler (Leiter des Dortmunder Jugendorchesters) berichtete über die Herausforderung und Chance für junge Musizierenden bei einem „neuentdeckten musikalischen Schatz“.

Wir dürfen gespannt auf das Ergebnis sein.

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2 Gedanken zu „Weiterer Meilenstein zur Sicherung des Wilsing-Werkes“

  1. Das haben Sie, Frau Lemken, klasse zusammengefasst!
    Damit haben Sie mit dazu beigetragen, dass das Werk von Eduard Wilsing wahrgenommen und auch weitere Unterstützung erfahren wird..
    DANKE!

  2. Hallo Frau Lemken,

    aich von mir herzlichen Dank. Ich möchte Sie bitten, einen Satz am Anfang Ihres Artikels noch inhaltlich und grammatikalisch richtig zu stellen: Guido Johannes Joerg fungiert als Herausgeber, nicht als Verleger. Danach, bei mir, müsste es Genitiv statt Dativ in dieser Formulierung sein.

    Viele Grüße
    Christoph Dohr

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