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Die Chimären des Rombergparks

Susanne Schütz stellt derzeit, vom 6. bis 27. Februar im Torhaus aus

Susanne Schütz, eine junge Dortmunder Künstlerin mit einem Atelier im Depot, stellt ihre Gemälde im Torhaus der ehemaligen Burg Haus Romberg unter dem Titel: Die Chimären des Rombergparks.

Das Sujet wirkt im ersten Moment etwas befremdlich, denn alle menschlichen Formen sind insektenhaft dargestellt. Es hat etwas von Science Fiction. So als seien Außerirdische gelandet.

Im Gespräch mit Susanne Schütz, der Künstlerin, wird deutlicher, wie es zu diesen ungewöhnlichen Bildern kam. Einmal das Ausstellungsgelände, bzw. der Ort. Das ehemalige Torhaus des Schlosses Romberg am Haupteingang zum Botanischen Garten Rombergpark. Einem der größten botanischen Gärten der Welt und schon von einem der ehemaligen Schlossherren im 18. Jahrhundert angelegt.

Torhaus mit Biene: Susanne Schütz stellt in der dortigen Galierie aus.
Torhaus mit Biene: Susanne Schütz stellt in der dortigen Galierie aus.

Und dann ist da noch Georg Samsa aus „Die Verwandlung“ von Kafka. Das Sujet ist in der Tat kafkaesk. Wer  Peterchens Mondfahrt kennt und Herrn Sumsemann, könnte auch hier Entsprechungen finden, wobei das ein persönlicher Eindruck ist, vielleicht wegen der Unvoreingenommenheit von Peterchen, als er Herrn Sumsemann trifft …

Auch der barocke Kaffeetisch ist „insektiziert“, wie man sich auch selbst in Spiegelbildern betrachten mit mehr oder weniger „insektiziden“ äußeren Eigenschaften. Metamorphosen eben, ganz wie bei Herrn Samsa. Befremdlich? Ja! Aber bewusst, denn durch unser Handeln, Glyphosat, etc. im Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, nehmen wir keine Rücksicht auf unsere Umwelt im ewigen Mehr einer pervertierten Bronzezeitwirtschaft, in der die Schwächsten verlieren Insekten, Vögel, auch Menschen. Die Bronzezeit endete mit den „Seevölkern“ … eigentlich kamen die Zusammenbrüche der damaligen Imperien von innen heraus … jetzt wie viele Autoren in ihren Romanen beschreiben von Insekten?

Faszinierend sind die Bilder alle, besonders beeindruckend aber das elegant wirkende androgyne Mensch-Käfer Wesen, das mit einem Eichhörnchen interagiert. Oder auch der verdammt wütende Beau, der zu einem Schmetterling mutierte, man möchte ihm gerade nicht wirklich begegnen, denn Schmetterling werden, war nicht auf seiner Agenda.

Bei einigen Bildern wirkt es als seien sie „autobiografisch“, da sie eine Ähnlichkeit mit der Künstlerin Susanne Schulz aufweisen. Aber das kann auch ein Einbildung sein, denn Frau Schulz ist alles andere als eines der Wesen, die sie Porträtiert hatte …

Sollte einem Besucher eines der Bilder gefallen, so kann er es auch käuflich erwerben.

Mit einander umgehen

boxes
Sandra Wiesner (links) und Susanne Schütz treten mit den Besuchern in eine stille Interaktion.

Die Performance „Boxes“ des Künstlerduos „Echonea“, bestehend aus Susanne Schütz und Sandra Wiesner, sucht am 08. August 2015 um 19 Uhr im Depot in der Dortmunder Nordstadt das Positive in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Zwei Stunden lang haben die Besucher die Gelegenheit durch fünf verschiedene Boxen einen anderen Blick auf die Mitmenschen zu bekommen.

Zuerst wird es schlimm. Denn die erste Box zeigt ein Video von einigen Minuten Länge. Hier wird das Schlechte im Menschen präsentiert. „Von der Schulhofschlägerei bis hin zur Folter im Nahen Osten wird gezeigt, wozu der Mensch fähig ist“, so Wiesner. Nach diesem Tiefschlag kann die Katharsis beginnen. Denn in der zweiten Box kann der Besucher auf die Fragen „Welche guten Eigenschaften besitzt der Mensch?“ versuchen eine Antwort zu finden.

Die Box Nummer 3 und 4 sind besondere Stationen: Denn in Box 3 wird Susanne Schütz den Besucher auffordern, für die Dauer von drei Minuten Blickkontakt zu halten. Dabei wird nicht gesprochen. In Box 4 wird der Kontakt intensiviert. Denn bei Sandra Wiesners Box soll der Besucher mit der Künstlerin nonverbalen Körperkontakt halten. Sei es per Händedruck, sei es per Umarmung.

In der fünften Box, der „Ruhe-Box“, kann der Besucher ein wenig reflektieren. Hier sind wiederum Karten mit Fragen vorhanden wie „Was macht dich glücklich?“. Die Antworten der Karten werden am Ende der Performance von den Künstlerinnen vorgelesen.

Die Boxen 2 bis 5 werden doppelt vorhanden sein, auch die beiden persönlichen Boxen. Zwei „Aushilfskräfte“, unter anderem der Dortmunder Künstler Garrett Williams, werden Schütz und Wiesner unterstützen.

Somit sollen rund 100 Leute innerhalb der zwei Stunden durch die Performance geführt werden, deren Absolvieren rund 15 Minuten dauert. Ein Gong soll anzeigen, wenn die drei Minuten pro Box um sind.

„Es wird eine Herausforderung sein, ruhig zu bleiben“, so Schütz über die zwei Stunden in der Box. „Wir brauchen Stärke, zumal wir auch mit Emotionen rechnen müssen, was aber auch eine gute Sache ist.“

Nach der Performance gibt es eine Aftershowparty mit DJ und Getränken.

Künstlerische Vorstellung in der Nordstadt

Was tun, wenn man als Künstler in der Nordstadt neu ist? Man stellt sich vor, am besten durch eine Ausstellung. Das haben Susanne Schütz und Viktor Sternemann getan und präsentieren ihre Portraits im 103, einem ehemaligen Ladenlokal an der Oesterholzstraße 103.

Schütz hat im Depot ihr Atelier, während Sternemann in der Nähe des Borsigplatzes arbeitet. Beide stellen das menschliche Portrait in den Mittelpunkt. Schütz arbeitet sehr realistisch, während Sternemann eher expressiv und skizzenhaft malt.

Beide haben sich gegenseitig in ihrem Stil gemalt, was einen künstlerischen Vergleich möglich macht.

Die Ausstellung läuft nach bis zum 24. Juli 2015. Die Öffnungszeiten des Lokals „103“ sind werktags von 14 bis 18 Uhr.

Menschen und Tiere im Mittelpunkt

Das Bild von Susanne Schütz zeigt kein Fabelwesen, sondern symbolisiert eine bockige Frau.
Das Bild von Susanne Schütz zeigt kein Fabelwesen, sondern symbolisiert eine bockige Frau.

Vom 27. März bis zum 19. April 2015 präsentiert die Galerie Dieter Fischer im Depot Dortmund die erste Einzelausstellung der Depot-Künstlerin Susanne Schütz. Neben ihren Öl- und Acrylbilder zeigt sie auch noch vier Plastiken. Die Vernissage ist am 27. März von 19 bis 21 Uhr.

„Ich lade in meinen Kopf ein“, erklärt Susanne Schütz und ergänzt, „es ist eine intime und persönliche Ausstellung.“ Ihre Bilder zeigen teils Alltagsszenen, teils haben die Bilder eine allegorische oder symbolische Bedeutung. Eine Wand ist Tier- und Menschenkindern gewidmet.

Die alten Meister bewundert Susanne Schütz. „Darüber hinaus bin ich Fan vom Symbolismus und vom Fin de siècle“, erklärt sie. Beides waren Kunstrichtungen, die zwischen 1880 und 1910 ihren Höhepunkt hatten.

In manchen Bildern finden sich Elemente wieder, die durchaus im Fantasy-Genre spielen könnten. So zeigt ein Bild eine Frau mit einem Bockshorn. Doch es steht nicht für eine Fantasy-Figur, sondern für eine Visualisierung des Begriffes „bockig“.

Ihre Bilder sind in unterschiedlichen Formaten. Ebenfalls eine bewusste Entscheidung der Künstlerin. „Ich spiele mit den Formaten.“

Neben den Bildern und den Plastiken bespielt Susanne Schütz den gesamten Ausstellungsraum. Dazu gehört ein Blumenarrangement, wie es niederländische Meister als Motiv für ihre Bilder benutzt haben sowie der Herzschlag der Künstlerin als akustische Begleitung.

Galerie Dieter Fischer

Immermannstraße 29

44147 Dortmund

Geöffnet Mittwoch, Freitag und Sonntag 12 bis 18 Uhr.