Paul im Pott – Ausstellung im .dott.werk

Migration, Büdchen, Bergbau – Michael Rieger erzählt die Geschichte von Paul im Pott in kurzen Texten mit ausdrucksstarken Illustrationen in seinem Buch „1920 Paul im Pott“. Das .dott.werk zeigt bis zum 13. November 2022 Originalzeichnungen aus dem Band.

Aus dem Osten in den Westen. Die typische Familiengeschichte für den Ruhrpott. Die Vorfahren (bei Michael Rieger ist es der Großvater, bei mir der Urgroßvater) kommen aus dem heutigen Polen ins Ruhrgebiet, meist um dort als Bergmann zu arbeiten. Die Illustrationen aus seinem Buch „1920 Paul im Pott“, in dem er die Geschichte seines Großvaters Paul erzählt – zeigen eine sehr persönliche und zugleich universelle Geschichte. Neben Alltagsgeschichten wird auch auf historische Ereignisse wie den Ruhrkampf Bezug genommen. Die 20er Jahre waren ähnlich krisenhaft wie unsere heutige Zeit findet Rieger.

Der Ruhrpott spielt immer mit in Michael Riegers Arbeiten: Passend zum Thema zeigt die Ausstellung seinen Videofilm „Engelberts Bude“ von 1991 über die Kioskkultur im Ruhrgebiet. Wer tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, kann das Buch im .dott.werk erwerben, ein Teil des Verkaufspreises geht an eine Dortmunder Organisation zur Unterstützung obdachloser Menschen.

Am Freitag (11.11.2022) lädt das .dott.werk im Rahmen der Ausstellung um 18.00 Uhr zum Feierabendbier ein. Interessierte und Menschen aus der Nachbarschaft sind herzlich eingeladen, dem Dialog zweier spannender Künstler zu lauschen und selbst mit ins Gespräch einzusteigen: lllustrator Michael Rieger trifft Schauspieler, Regisseur und Autor Hans-Peter Krüger. Während Rieger, der Illustrator, die Arbeitsmigration seines Großvaters aus Schlesien ins Ruhrgebiet in Bildern und pointierten Geschichten verarbeitet, sucht Krüger, der Schauspieler, nach einem Weg, seine aufwühlende Begegnung mit den vom Faschismus geprägten westfälischen Männern seiner Familie künstlerisch aufzubereiten.

Im Anschluss an das Gespräch werden zwei Originalzeichnungen des Autors versteigert, und ein Teil des Erlöses wird einer Migrantenorganisation gespendet.

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