MKK zeigt Werke aus der Provenienz Alfred Flechtheims

"Othello" von Anselm Feuerbach. Erwoben 1924 von Alfred Flechtheim.
„Othello“ von Anselm Feuerbach aus dem Jahre 1871 im Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Erwoben 1924 von Alfred Flechtheim.

Der Galerist Alfred Flechtheim (1878-1937) gehörte zu den bedeutendsten Kunstsammlern und -händlern des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts. Vor allem seiner Liebe zu moderner Kunst sorgte für eine breitere Akzeptanz dieser Werke. Durch den Nationalsozialismus verlor Flechtheim, der jüdischer Herkunft war, seine Basis und starb 1937 verarmt in London.

Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) hat in den 1920er Jahren einige Werke von der Galerie Flechtheim erworben, aber Flechtheim hat dem Museum auch einige Kunstwerke geschenkt. Er war Dortmund sehr verbunden, denn nicht nur seine Mutter, sondern auch seine Ehefrau Betty Goldschmidt stammte aus Dortmund. Zudem wollte Flechtheim nicht, das Westfalen in der modernen Kunst hinter der Rheinschiene zurückfiel, vermutete Ulrike Gärtner, die Kunsthistorikerin, die sich seit einigen Jahren mit der Geschichte der Kunstwerke Flechtheims beschäftigt. Denn neben Münster bekam auch Dortmund von Flechtheim Kunstgeschenke. So kam das Städtische Kunst- und Gewerbemuseum, wie das MKK damals hieß, in den Besitz von insgesamt 33 Kunstobjekten (Gemälde, Grafiken, Spuren).

 

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 18 Werke wegen „Entartung“ beschlagnahmt. Ein Werk konnte 1954 wieder in den Dortmunder Besitz gelangen: „Ruhrtal bei Herdecke / Blaue Berge von Christian Rohlfs aus dem Jahre 1902. Ab sofort sind hier im Rahmen des Projekts zehn Werke aus der Galerie Flechtheim zu sehen. Zu den Arbeiten – fünf Gemälde, fünf Skulpturen – gehören unter anderem „Götz von Berlichingen“ (Lovis Corinth, 1917, Öl/Leinwand), „Fußballspieler“ (Renée Sintenis, 1927, Bronzeskulptur) sowie Werke von Julius Bretz, Max Clarenbach, Ernesto de Fiori, Anselm Feuerbach, Georg Kolbe und Christian Rohlfs. Versehen mit ausführlichen Beschriftungen werden sie in der Gemäldegalerie (Dauerausstellung) des Hauses gezeigt.

 

Öffnungszeiten des Museums für Kunst und Kulturgeschichte, Hansastraße 3, Dortmund: Dienstag, Mittwoch, Freitag, Sonntag von 10 bis 17 Uhr, Donnerstag von 10 bis 20 Uhr, Samstag von 12 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet fünf Euro, ermäßigt 2,50 Euro.

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