Am 16. Und 17.04.2024 stand beim 8. Philharmonischen Konzert in Dortmund das Thema „Mensch und Maschine“ auf dem Programm. Maschinen verschiedenster Art haben in der Geschichte des Ruhrgebiets ja eine wesentliche Rolle gespielt. Auch viele Komponisten konnten sich der unheimlichen Faszination und Präzision von Maschinen und Technik nicht entziehen.
Am Beispiel von fünf Kompositionen konnte sich das Publikum im Dortmunder Konzerthaus davon überzeugen.
Die Dortmunder Philharmoniker unter der temperamentvollen Leitung von Gabriel Feltz (GMD) meisterte die technisch und temporär höchst anspruchsvolle Aufgabe wie so oft mit scheinbarer Leichtigkeit.
Das rasante Orchesterwerk „Short Ride in a Fast Maschine“ von John Adams (*1947, USA) war nach kurzer „Höllenfahrt“ des Komponisten in einem schnellen Sportwagen entstanden. Für die Zuhörenden ein großer Spaß, für das Orchester eine nervenaufreibende Herausforderung.
Das folgende „Perpetuum mobile“ von Johann Strauß Sohn (1825-1899) erinnert eher an eine gemütliche Droschkenfahrt durch den Wiener Prater. Die „ewigen Bewegungen“ des Perpetuum mobile besteht aus einer elementaren Kadenz Folge, die unabhängig wiederholt und dabei in immer wieder abgewandelten melodischen sowie orchestralen Einkleidungen erscheint. Es ließ sich nur Humorvoll durch eine Megaphon-Ansage stoppen.
Auf eine spannende musikalische Reise ging es dann mit „Ein Amerikaner in Paris“ von George Gershwin (1898-1937). Das Publikum wird mit unterschiedlichen Musikstilen und Rhythmen (Jazz, Blues, und mehr) in die Erlebnis- und Gefühlswelt eines Amerikaners in dieser pulsierenden Stadt Paris emotional hineingezogen.
Ein besonderes Erlebnis war „Mysteries oft the Macabre“ von György Ligeti (1923-2006). Aus der einzigen Oper des ungarischen Komponisten „Le Grand Macabre“ wurde mit Hilfe eines Freundes drei Sopranarien hieraus zu einem durchgehenden Stück für Solotrompete und Koloratursopran und Kammerorchester entwickelt.
Hintergrund der Handlung bildet die drohende Ankündigung einer Katastrophe (Kometeneinschlag) des „Großen Macabren“. Mit humorvoller Ironie entsteht ein Spektakel zwischen „Halb-Nonsens-Text“, Ausdruck tragenden Lauten und starken expressiven Gesten und Bewegungen der Koloratursopranistin. Das Ganze wurde zu einer imaginär- absurde Szene verbunden. Die Koloratursopranistin Gloria Rehm verknüpfte die szenische Komponente sinnfällig mit dem Thema Maschinenwelt und begeisterte mit ihrer starken stimme und Ausdruckskraft.
Nach der Pause kam mit der „Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93“ von Ludwig van Beethoven (1770-1827) die wichtigste Maschine des Musikerlebens zur Geltung. Im zweiten Satz der Sinfonie scheint man das Ticken des Metronoms zu hören. Ein würdiger Abschluss des Konzertes.