Emerging Artists zeigt junge Kunstlerinnen und Künstler

„Full house“ hieß es bei der Eröffnung der diesjährigen Gemeinschaftsausstellung der „Emerging Artists Dortmund auf der UZWEI im Dortmunder U. Die Etage platzte vom Besucherandrang fast aus allen Nähten. Zehn Künstler zeigen auf dem Festival der zeitgenössischen Kunst ihre Arbeiten aus den Bereichen, Design, Fotografie, bildende Kunst und Szenografie. Dies sind im einzelnen Julia Batzdorf, Johanna Bielawski, Lea Frensch, Alexander Lange, Anna Levine, Lom-of-LaMa, Katja Mudraya, Laila Schubert, Manuel Sobottka und und Lucrezia Zanardi.

Zur Einführung waren die Vernissagegäste ins Kino im U geladen. Nach Mechthild Eickhoff als Leiterin der UZWEI und Bürgermeisterin Birgit Jörder sprach Evi Hoch von der Wilo Foundation. Die Stiftung ist seit Beginn des Festivals 2015 als Hauptförderer mit an Bord. Evi Hoch bezeichnete die beteiligten Akteure als Dreamteam, das absolut produktiv zusammen arbeitet. Ebenso lobte sie die hervorragende kuratorische Arbeit der internationalen Jury. Den KünstlerInnen wünschte sie, dass diese die ihnen gebotenen Netzwerkmöglichkeiten zur weiteren Professionalisierung zu nutzen vermögen.

Künstlerinnen und Künstler sowie Veranstalterinnen freuen sich auf viele interessierte Besucher auf der UZWEI. (Foto: © Anja Cord)
Künstlerinnen und Künstler sowie Veranstalterinnen freuen sich auf viele interessierte Besucher auf der UZWEI. (Foto: © Anja Cord)

Auf der UZWEI begeisterten die sehr unterschiedlichen Arbeiten der Künstler und Künstlerinnen durch handwerkliches Können und großer Experimentierfreude.

Julia Batzdorf zeigt mit einem Motor versehene kinetische Objekte, die kurze Bewegungen ausführen um dann wider Erwarten in ihre Ausgangsposition zurück zu rutschen. Ein Video zeigt in einer Endlosschleife den vergeblichen Versuch diverse, zollstockgleiche Hölzer in einen Koffer zurückzuzwängen. Sisyfos lässt grüßen.

Das Duo Lom-of-LaMa erforscht in seinen Arbeiten die soziale Interaktion. Zwei Menschen mit weißen Masken hüpfen in einer Mondlandschaft herum, halten sich dabei aneinander fest und wirken durch die auf den Masken angedeuteten Gesichter zu einer Person vereint. Als Objekt haben sie einen Caféhaus-Stuhl gestaltet, dessen zwei Rückenlehnen mit nur einer Sitzfläche verbunden sind.

In der Tradition des Sammelns und der Spurensicherung bewegt sich Lucrezia Zanardi. In großen braunen Schaukästen beleuchtet sie das Leben der in Auschwitz gestorbenen Jüdin Etty Hillesum. Durch die Inszenierung von Tagebuchseiten, Bildern, handschriftlichen Einlassungen und Fotos dringt der Betrachter unwillkürlich in das vergangene Leben einer beeindruckenden Frau ein. Recherchereisen ermöglichten der Künstlerin die Dokumentation dieses zu kurzen Lebens.

Die Objekte von Johanna Bielawski überzeugen mit einer unverkrampften Suche nach einer neuen Form ihres jeweiligen Objektes. Sie nutzt Materialien aus dem Baumarkt, wie Bauschaum, Holz, und Styropor setzt sie frei erfundenen Formen und setzt neonfarbene Akzente um die skulpturale Form des Objektes zu verstärken.

Jeder KünstlerIn hat eine kleine Edition erarbeitet, die zum Kauf angeboten wird.

Flankiert wird das als Biennale ausgerichtete Festival durch verschiedene kostenfreie Workshops, Vorträge und Führungen. Thematisch befassen sie sich mit zahlreichen praktischen Fragen zu Überlebensstrategien als Künstler am Beginn der Karriere. Wie gehe ich mit Urheber- oder Lizenzfragen um? Was macht die VG Bild-Kunst, wie kalkuliere ich meine Preise? Oder wer es grundsätzlicher angehen möchte kann sich am 15. November im Rekorder II mit der Thematik „Künstler sein im Kapitalismus. Zur Selbstpositionierung Kunstschaffender in einer ökonomisierten Lebenswelt“ in die Diskussion einbringen.

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