Einwanderungsporträts dreizehn türkischer Frauen

Im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) finden vom 28. April bis zum 09. Juli 2023 im frisch und einladend renovierten STADT_RAUM dreizehn (sonst eher „unsichtbaren“) Frauen der ersten Einwanderungsgeneration eine Plattform. Die Ausstellung „Ankommen. 13 Frauen vom Borsigplatz erzählen“ ist eine Kooperation der Planerladen gGmbH und des MKK.

Sie kamen in den 1970er-Jahren nach Dortmund und leben seither rund um den Borsigplatz. Ihr Alter ist zwischen 60 und 90 Jahre.

Die Kooperationspartner in der Ausstellung (v.li.): Fatlinda Bajramaj (Projektteam „Nordstadt to go!), Leopold  Achilles (Fotograf), Claudia Wagner (Co-Kuratorin, MKK), Meryem Fidan (Quartierstreff Concordia), Dr. Jens Stöcker (Direktor MKK), Anne Schlösser (Geschäftsführerin Planerladen) und Benedikt Steffens (Sparbau Stiftung). (Foto: (c) Katrin Pinetzki)
Die Kooperationspartner in der Ausstellung (v.li.): Fatlinda Bajramaj (Projektteam „Nordstadt to go!), Leopold  Achilles (Fotograf), Claudia Wagner (Co-Kuratorin, MKK), Meryem Fidan (Quartierstreff Concordia), Dr. Jens Stöcker (Direktor MKK), Anne Schlösser (Geschäftsführerin Planerladen) und Benedikt Steffens (Sparbau Stiftung). (Foto: (c) Katrin Pinetzki)

Im Quartierstreff Concordia am Borsigplatz fanden die Frauen einen Ort zum Austausch. Ihre Erzählungen, persönliche Zeugnisse wurden in Gesprächen gemeinsam mit Jugendlichen (Ur-Enkelgeneration) und Vermittlung des Projektteams der Planerladen gGmbH im Quartierstreff in deren Muttersprache geführt und aufgezeichnet. Dabei entstanden auch die einfühlsamen fotografischen Porträts des Dortmunder Fotografen Leopold Achilles.

Die Schau stellt die Frauen mit Porträt- und privaten Fotografien, O-Tönen und Texten in den Mittelpunkt. Über einen QR-Code können sich die Besuchenden bei den Fotoporträts einloggen und den persönlichen Erzählungen in deren türkischen Heimatsprache lauschen. (Ein klein wenig das Gefühl, sich mit einer fremden Sprache in einem fremden Land konfrontiert zu sehen).

Aber keine Angst, als Text sind die Geschichten der Frauen in deutscher Sprache an einem Gittergestell zu lesen.

Sie erzählen von den Schwierigkeiten beim Ankommen und die häufige Abhängigkeit vom Mann oder Söhnen. Zunächst waren sie ja nur als vorläufige sogenannte „Gastarbeiter*innen“ in das fremde Land gekommen. Zumeist kümmerten sie sich um Familie und Haushalt und lebten isoliert in ihrer Community. Einige fanden hier den Weg in den Arbeitsmarkt oder Selbstständigkeit. Integration war noch nicht so ein großes Thema. Sie blieben und die Kinder und Enkelkinder sind hier in Deutschland fest verwurzelt.

Die Ausstellung macht diese Zeugnisse einer schweren und ereignisreichen Zeit so allen Interessierten zugänglich. Es ist zudem eine Broschüre zur Schau erstellt worden. Der Eintritt ist frei.

Der STADT_RAUM ist als neuer Denk-, Dialog- und Arbeitsraum für zivilgesellschaftliche Akteur*innen und Communitys konzipiert worden.

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