Eduard Wilsing im Kontext seiner musikalischen Vorbilder

Im Hörder Bürgersaal der Stadt Dortmund fand am 19.02.2023 das dritte Konzert in einer kleineren Reihe zum Hörder Komponist Daniel Friedrich Eduard Wilsing (1809 – 1893) statt.

Im Mittelpunkt des Klassik-Konzerts stand dieses Mal die musikalische Verbindung und die Verbundenheit des Komponisten mit seinen musikalischen Vorbildern. Die unermüdliche Recherche von Gerhard Stranz bringt immer wieder interessante „Schätze“ im Zusammenhang mit Wilsing hervor.

In ausdrucksstarker Aktion: Die Mezzosopranistin Pia Viola Buchert wird von der Pianistin  Tatjana Dravenau begleitet. (Foto: (c) Oliver Schaper)
In ausdrucksstarker Aktion: Die Mezzosopranistin Pia Viola Buchert wird von der Pianistin Tatjana Dravenau begleitet. (Foto: (c) Oliver Schaper)

Nach seiner humorvollen Begrüßung und Einführungen, dem Grußwort des Hörder Bürgermeister Michael Depenbrock, gab es noch eine kurze persönliche Einleitung von Dr. Thomas Synofzik (Leiter des Schumann-Hauses, Zwickau).

Als Produkt mit unser Partnerstadt Zwickau ist soeben erst der Erstdruck von Wilsings Jugendsinfonie erschienen, die im Jahr 2024 in Zwickau und Dortmund uraufgeführt werden soll.

Als Künstlerinnen auf der Bühne standen die hervorragende Pianistin und mit Wilsings Werken gut vertraute Tatjana Dravenau sowie die stimmgewaltige Mezzosopranistin Pia Viola Buchert.

Den Anfang machte die vielseitige und musikalisch forschende Fantasie d-moll, KV 397 von Wolfgang Amadeus Mozart. Der vierte Satz aus Wilsings „Fantasie op. 10 wurde als Klammer mit etwas Abstand kurz vor der Pause dargeboten. Der Einfluss von Mozart auf das Werk von Eduard Wilsing war hier spürbar.

Das gleich galt für die Vertonungen der hebräischen Gesänge, die lyrische Jugenddichtung Lord Georg Gordon Byron – 6. Baron Byron (1810 -1856) – (1788–1824). Ihm wurde zum Schluss die „Drei Gesänge op. 95 sowie die hebräischen Gesänge op. 25.15 von Robert Schumann in einem Kontext gestellt.  Ausdrucksstark und mit kraftvoller Stimme von Pia Viola Buchert gesungen, war der Text von viel Pathos und Melancholie getragen.

Auch Komponistinnen hatten durchaus einen prägenden Einfluss, wie die „Drei Lieder op. 1.-1-3“ von Fanny Hensel (geb. Mendelssohn Bartholdy, 1805–1847 verdeutlichen). Sie hatte es schwer, sich als begnadete Pianistin und Komponistin durchzusetzen.

Die frühe Prägung durch Johann Sebastian Bach durch die von seinem Urgroßvater Johann Gottlieb Preller vererbten Sammlung von Bach-Handschriften, zeigt sich im Aufbau der der Fuge E-Dur von Wilsing und Johann Sebastian Bachs (1685 – 1750) Präludium und Fuge E-Dur, BWV 878

Das temperamentvolle und emotionsgeladene „Caprice à la Boléro, op. 5.2 von Clara Wieck (später Clara Schumann) und Eduard Wilsings „Caprice op. 6“ machen eine musikalische Verbundenheit hörbar.

Ein interessantes und unterhaltsames Konzertprogramm ging nach zwei Stunden zu Ende.

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