In seinem neuesten Kriminalroman „Angonoka“ mit dem pensionierten Hauptkommissar Bernhard Völkel als Protagonisten widmet sich der Kamener Schriftsteller Heinrich Peuckmann dem kriminellen Handel mit von aussterbenden bedrohter Tierarten. „Angonoka“ ist übrigens eine in Madagaskar beheimatete seltene Schnabelbrustschildkröte. In diesem vierten Krimi mit Völkel wird der pensionierte Hauptkommissar genau mit dieser Thematik konfrontiert.
Am Waldrand von Kurl wird ein ein unbekannter Mann erschlagen aufgefunden. In seiner Nähe wird eine seltsame Schildkröte entdeckt und dem ehemaligen Kollegen Völkel übergeben. Der will sich aus der Mordgeschichte heraus halten und fragt nicht nach Hintergründen.
Es stellt sich heraus, dass sich hinter dem Tier ein unglaubliches Geheimnis verbirgt, dessen Spur bis nach Madagaskar reicht. Erst als er auf einer Tiermesse eine Frau kennen lernt, die viele Kenntnisse über geschützte und vom Aussterben bedrohter Tierarten hat, kommt er der Lösung des Geheimnisses auf die Spur.
Schon durch die letzten Kriminalromane ist bekannt, dass Völkel in seinem Privatleben ein Tierfreund ist und und wie der Autor gerne den Dortmunder Zoo besucht. Seine guten Kontakte zu Frank Brandstätter, dem Direktor des Zoos, macht sich Peuckmann für sein neues Buch zunutze. So gibt ihm der Zoodirektor wichtige Informationen über die seltene Schildkrötenart und steht hilfreich zur Seite.
Der Autor zeichnet anschaulich ein Bild von den Machenschaften der Tiermafia sowie der Charaktere derjenigen, die diese Tier als „besonderes Haustier“ kaufen. Dabei spielt Habgier, ein erschreckender Mangel an Empathie und kurzsichtige Gedankenlosigkeit eine Rolle.
Als kleinen Gegenpol baut Autor aber eine zarte Liebesgeschichte in seinen Krimi ein. Wie oft bei Peuckmann dürfen auch einige Hinweise auf seinen Lieblingsverein Borussia Dortmund nicht fehlen. Als kleinen Gag des Autors erzählt Völkel in dem Krimi, wie er gerade den Roman „Die Schattenboxer“ von Peuckmann liest. Darin geht es um die Geschichte einer bekannten Boxer-Familie aus Bergkamen im Ost-West-Konflikt der Nachkriegszeit.
Die 237 Seiten des Kriminalromans lesen sich leicht und spannend. Neben der Unterhaltung gibt es zudem Informationen und Hintergrundwissen zum Thema Tierhandel mit seltenen Tiere.
Bestenfalls regt es einige Menschen hoffentlich auch weiter zum Nachdenken über unser Verhältnis und Umgang mit uns und anderen Lebewesen als Teil der Natur.
„Angonoka“ ist im Lychatz Verlag erschienen und im Buchhandel für 9,95 Euro erhältlich.