Im Dortmunder Konzerthaus stand am 17. Juni 2025 erneut ein Abend der Reihe „Junge Wilde“ auf dem Programm. Diesmal gab die französisch-italienische Mezzosopranistin Lea Desandre ihr Debüt – mit einer facettenreichen Reise durch drei Jahrhunderte französischer Liebeslieder. Begleitet wurde sie einfühlsam an der Laute von Thomas Dunford (Frankreich, *1988).
Das Programm spannte den Bogen vom musikalischen Liebesreigen des 17. Jahrhunderts am Hof von Versailles – mit Werken von Honoré d’Ambruys, Michel Lambert, Sébastien Le Camus, Robert de Visée und Marc-Antoine Charpentier – über die Salonlieder der Belle Époque (Ende des 19. Jahrhunderts bis 1914) mit Kompositionen von Erik Satie, Reynaldo Hahn, Claude Debussy und André Messager, bis hin zu Liedern zweier starker französischer Stimmen des 20. Jahrhunderts: der unvergessenen Barbara und Françoise Hardy. Den Abschluss bildete eine Ode an die Liebe aus der Operette „Die schöne Helena“ von Jacques Offenbach.
Alle Facetten der Liebe – Freude, Scherz, Leid, Wehmut und Hoffnung – wurden berührt. Neben heiteren Momenten hatten auch melancholische Klänge ihren Platz. Besonders frech und augenzwinkernd wurde es bei André Messagers „J’ai deux amants“ („Ich habe zwei Liebhaber“).

Die Laute, sensibel gespielt von Thomas Dunford, erhielt viel Raum für träumerische Solopassagen, in die man sich förmlich verlieren konnte.
Lea Desandre überzeugte mit ihrer klaren, ausdrucksstarken Stimme und großer stilistischer Bandbreite. Gemeinsam punkteten die beiden Musiker auch mit charmanten Moderationen und humorvollem Kontakt zum Publikum.
Ein gelungener musikalischer Liederabend mit zwei jungen, charismatischen Interpret*innen, von denen man in Zukunft sicher noch viel hören wird.