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Internationales Ballett auf höchstem Niveau

Die neunzehnte Internationale Ballettgala am 28. und 29. Juni 2014 im Opernhaus Dortmund, konzipiert von Ballettdirektor Xin Peng Wang, stand ganz im Zeichen der großen Choreografen Sie zeigte ihren großen Einfluss sowie ihre Verdienste für die Entwicklung vom (Neo)-klassischen Ballett hin zur modernem, ausdrucksstarken und perfektionistischen Tanz-Performance. Dem neoklassischen Ballett wurde dabei mit einigen Solo-Auftritten und Pas de deux viel Raum gegeben. Durch die Abende führte wie schon so viele Jahre charmant und mit Hochachtung für das Ballett Kammersänger Hannes Brock.

Die Veranstaltung begann traditionell mit Auszügen aus einer Produktion der aktuellen Spielzeit. XIXDie Dortmunder Ballett-Kompanie bot dem Publikum mit der neu bearbeitete Aufführung „Krieg und Frieden“von Xin Peng Wang einen eindrucksvollen Einblick in das moderne Themen-Ballett.

Mit „Stars and Stripes“ des Choreografen George Balanchine entführten Iana Salenco und Rainer Krenstetter vom Staatsballett Berlin die Zuschauer in die Zeit des amerikanischen Revue-Ballett in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit entsprechender Musik, Spitzentanz und Sprungelementen.

Moderner Tanzelement zeigte Alessioo Carbone von der L’Opéra de Paris als „ Teufel im roten Spandex-Trikot“ bei „Arepo“. Hier war sehr schön die Weiterentwicklung im Ballett durch den Choreographen Maurice zu erkennen.

Danach folgte das einfühlsame Pas de deux aus „Krieg und Frieden“, getanzt von Jelena-Ana Stupar und Publikumsliebling Mark Radjapov vom Ballett Dortmund. Ein sehr berührendes Stück, denn eigentlich tanzen beide nicht wirklich miteinander. Die Frau möchte den Mann bei sich behalten, er soll nicht in den Krieg ziehen, doch er hat seine Entscheidung längst getroffen und lässt sie allein.

Einen „sterbenden Schwan“ erster Güte erlebte das Publikum mit Primaballerina Eve Grinsztajn von der L’Opéra de Paris in der Choreografie von Michel Fokine.

Ein besonderes Highlight war der Auftritt von Hyo-Jung Kang (Stuttgarter Ballett) und dem afroamerikanischen Tänzer Brooklyn Mack (The Washington Ballet). Sie tanzten zu „Diana und Acteon“, Choreografie: Agrippina Vaganova. Vor allem Mack bot eine wahnsinnig dynamische Vorstellung. Das er aber nicht nur über eine äußerst starke Sprungkraft verfügt, sondern den modernen Ausdrucks-Tanz beherrscht, bewies er später bei einem Solo-Auftritt.

Eher klassisch kam „Cinderella“ daher. Die Choreografie stammt von niemanden geringerem als Rudolf Nurejew, getanzt wurde es von Eve Grinsztajn und Alessio Carbone.

Ein besonderes Highlight war das Pas de deux aus „Cacti“ mit Risa Tateishi und Arsen Azatyan nach der Choreografie von Alexander Ekman. Denn es verband Humor mit tänzerischer Klasse. Zur Musik von Haydn gab es ein Zwiegespräch vom Band zwischen Mann und Frau, die mit der Choreografie verknüpft wurden.

Auch Marijn Rademaker vom Stuttgarter Ballett konnte bei „Sssst“ gefallen. Das Solo-Stück nach der Choreografie von Edward Klug zeigte zeitgenössischen Tanz in Vollendung.

Zu Live-Musik von Rachmaninov tanzten Lucia Lacarra und Marlon Dino „Three Preludes“ von Ben Stevenson. Besonders der erste Teil, bei dem beide Tänzer zunächst durch eine Ballettstange getrennt wurden, bezauberte durch seine filigranen Elemente.

Nachdem Brooklyn Mack seine hohe Körperbeherrschung unter Beweis gestellt hatte, war es dem Dortmunder Ballettensemble vergönnt, den Abschluss der Ballettgala zu präsentieren. Bei „The Vertigenous Thrill of Exactitude“ von William Forsythe. Fün Tänzerinnen und Tänzer der Kompagnie zeigten den atemberaubenden Nervenkitzel der Exaktheit, so die Übersetzung.

Doch es war nicht vorbei, denn drei Tänzerinnen und Tänzer wurden verabschiedet, darunter der beliebte Mark Radjapov, der vielen Stücken von Xin Peng Wang seinen Stempel aufgedrückt hat. Unvergessen sein „böser Zauberer“ bei Fantasia. Radjapov verabschiedete sich vom Dortmunder Publikum mit einer großartigen Performance beim Stück „Abgeschminkt“.

Interaktion zwischen Tänzern und Musikern

Freuen sich auf die neue Erfahrung: (v.l.n.r.) Alysson de Rocha Alves, Shirley-Cordula Meissner, Gal Mazor Mahzari und Ballettdirektor Xin Peng Wang.
Freuen sich auf die neue Erfahrung: (v.l.n.r.) Alysson de Rocha Alves, Shirley-Cordula Meissner, Gal Mazor Mahzari und Ballettdirektor Xin Peng Wang.

Am Sonntag dem 1. Juni 2014 startet unter dem Titel „Blogspot – Ballett meets Philharmonic“ um 11:00 Uhr im Ballettzentrum Westfalen (Eingang Florianstraße) im Westfalenpark ein spannendes neues Format. In Zusammenarbeit zwischen dem Ballett Dortmund und den hiesigen Philharmonikern gestalten junge Tänzer, Choreographen und Instrumentalisten gemeinsam in einem kreativen Prozess eine interaktive Vorstellung. Das Publikum hat die einmalige Gelegenheit, eventuell bei Kaffee und Kuchen, diesem innovativen Ereignis zu folgen.

Ballettmanager Tobias Ehinger verriet: „Diese Idee stand schon länger im Raum. Bei unseren Tänzern und den Musikern der Philharmoniker schlummert es ein großes kreatives Potenzial. Wir wollen jungen Talenten einen Plattform schaffen, diese zu entwickeln. Das Ballettzentrum als offener, transparenter Raum und der lockere Rahmen einer Art Matinee bietet sich da idealer Weise an. Das Publikum ist da ganz nah am Geschehen und mitten im kreativen Prozess .“

Die Inhalte kommen übrigens von den Beteiligten von den Philharmonikern, Tänzern und Choreographen selbst, neben ihrer alltäglichen Arbeit. Ballettdirektor Xin Peng Wang und Generalmusikdirektor Gabriel Feltz bieten im Ballettzentrum nur den Rahmen.

Diese Projekt ist, so der Ballettdirektor, auf die Zukunft ausgerichtet. Es bietet jungen, talentierten Choreographen die Möglichkeit, sich auszuprobieren und zu entwickeln.

„In dieser Spielzeit sind zwei Termine, am 1. und am 22. Juni, jeweils um 11:00 Uhr vorgesehen. Wie viele Termine es in der neun Spielzeit geben wird, ist noch nicht ganz klar. Da wird je nach Nachfrage entschieden“, erläuterte Ehinger.

Was erwartet das Publikum am 1. Juni? Bei der dreigeteilten Matinee stellen sich drei Choreographie-Talente mit ihrer Arbeit vor. Der 1. Teil steht unter dem Motto „Together – still alone“. Der junge Choreograph Gal Mazor Mahzari aus Israel will mit seinen Mitstreitern, einem Streichquartett der Philharmoniker und vier Tänzern zur Musik von Joseph Haydn die Dynamik im Spannungsfeld zwischen einzelnem Tänzer und der Gruppe zeigen. Ein neues spannendes Abenteuer.

Der 2. Teil steht unter dem Titel „Move on“. Choreographin Shirley-Cordula Meissner aus Dresden verriet, dass sie von Xin Peng Wang zu eigenen Choreographien ermutigt wurde. Es geht bei „Move on“ darum, nicht aufzugeben und sich selbst zu vertrauen. Sie wird neben zwei anderen Kolleginnen neben ihrer Arbeit als Choreographin auch selber tanzen. Ein Streichquintett der Philharmoniker spielt dazu Sergei Prokofjews Quintett Opus 36. Eine besondere Herausforderungen für alle Beteiligte. „Musiker und Tänzer sehen sehen Musik oft anders. Es ist spannend, sich damit auseinander zu setzen und einen anderen Blickwinkel zu erfahren“, so Meissner.

Die Choreographie zum 3. Teil stammt von dem jungen Brasilianer Alysson da Rocha Alves. Er ist durch seine eindrucksvollen Auftritten als „Tod“ in den „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Xin Peng Wang dem Publikum schon in guter Erinnerung. Ein größeres Aufgebot von elf Tänzern und sechs Streichern wird zur Musik von Antonin Dvořák versuchen, die schwierige Aufgabe die Bewegung und Musik zusammenzubringen.

Dabei ist gegenseitiges Verständnis, so der Choreograph, von ganz besondere Bedeutung.

Die Karten für „Blogspot – Ballett meets Philharmonic“ kosten 7.35 Euro, ermäßigt 4,15 Euro.

Dienstag bis Samstag an der Theaterkasse, telefonisch unter 0231-5027222 oder im Internet unter www.theaterdo.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Wie ein Phönix aus der Asche

 

Mit „Phönix“ wurde nach dem Erfolg von „Mittendrin“ im letzten Jahr am 27. Mai 2014 in der Dortmunder Oper ein integratives, generations- und kulturübergreifendes Projekt des Ballett Dortmund und der Dortmunder Philharmoniker unter der Gesamtleitung von Ballettdirektor Xin Peng Wang fortgeführt. Beteiligt als Verbindungsglied der Begegnung der Generationen waren zwei Chöre und zwei Schulen beteiligt.

Der Abend war zweigeteilt. Mit „Mittendrin“ und der „Mass of the children“ setzen sich 150 Laien und Profis in unterschiedlicher Weise mit dem schwierigen Weg der Selbstfindung, mit seinen Zweifeln, Sehnsüchten und Hoffnungen auseinander.

 

Phönix, das sagenumwobene Tier, erhebt sich immer wieder aus seiner Asche und beginnt neu zu leben. Nach dem Zoologen und Historiker Josef H. Reichhoff hat der Phönix ein realen Hintergrund: Der Flamingo wurde von den alten Ägyptern zum Phönix umgedeutet. Im Allgemeinen gilt der mystische Vogel aber als Sinnbild für die Jugend, die immer wieder neu aus dem Alten entsteht. Zunächst unsicher und alles neu entdeckend, bis er die Kraft der Jugend für sich gestalterisch nutzen kann.

 

Die Selbsterfahrung der Jugend wurde besonders im ersten Teil mit dem Titel „Mittendrin“ sehr stark betont. Die Tänze der Schüler und Schülerinnen der Anne-Frank-Gesamtschule beeindruckten mit großer Tanzkunst. Themen wie Ängste (vor der Schule, vor dem Zahnarzt), aber auch die Neugier auf die Zukunft wurden mit dem Choreographen und Tanzpädagogen Justo Moret in poetische Bilder umgesetzt. Sehr gelungen war beispielsweise die „Annäherungsszene“ zwischen einem Junge und einem Mädchen, aus dem ein kleines, aber durchaus anspruchsvolles Pas de Deux wurde. Auch die Szene, in denen zwei Tänzerinnen ihre Einsamkeit und Ausbruchsversuche aus einem mit Licht gestalteten Käfig demonstrierten, war sehr berührend. Zum Schluss gab es noch ein kurzes Video mit Einblicken aus dem Proben für „Mittendrin“.

 

Nach der Pause ging es weiter mit dem zweiten Teil: „Mass for the children“ des englischen Komponisten John Rutter. Seine Musik ist modern, aber nicht atonal, sondern besitzt Anklänge an Musicals. Hier wurde das Projekt „Phönix2 zu einem generationsübergreifenden Projekt. Denn es tanzten Schülerinnen und Schüler des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, des Anne-Frank-Gymnasiums Halver und der Adolf-Reichwein-Gesamtschule Lüdenscheid. Als Chöre traten auf die Kreiskantorei Dortmund und der Mittelstufenchor des Dortmunder Bert Brecht-Gymnasiums. Dazu spielten die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Wolfgang Meier-Barth, dem Chorleiter der Kreiskantorei.

Das Projekt wurde gesanglich professionell von der Sopranistin Meike Albers und dem Bariton Christian Henneberg begleitet.

Naturgemäß stand bei „Mass of the children“ der Tanz eher im Hintergrund. Dennoch zauberten die Schülerinnen und Schüler schöne Bilder, als sie beispielsweise mit Kapuzenpullis und eine kleinen Flamme zum Gesang zum „miserere nobis“ des „Agnus dei“ trugen oder zum Schluss beim „dona nobis pacem“ die Farben der Flagge der internationalen Friedensbewegung auf die Bühne brachten.

 

Es bleibt zu hoffen, dass dies ein Sinnbild dafür ist, auch in Zukunft solche wichtigen Projekte weiter zu führen. Gegenseitiges Verständnis kann nur durch Begegnungen und gemeinsame Aktionen verschiedenen Generationen und Kulturen entstehen.

 

Zyklen des Lebens

Xin Peng Wang hat die Gesamtleitung des Projektes.
Xin Peng Wang hat die Gesamtleitung des Projektes.

Am 27.Mai 2014 um 19.30 Uhr sowie auch am 28. Mai 2914 um 11.00 Uhr steigt der „Phönix“ empor. Der Ort ist das Opernhaus Dortmund und beim „Phönix“ handelt es sich um ein KulturDialog-Projekts des Ballett Dortmund und der hiesigen Philharmoniker.

 

Unter der Gesamtleitung von Ballettdirektor Xin Peng Wang haben sich rund 200 Laien und Profis verschiedenen Alters und Hintergrund zusammengefunden, um mit einem Tanz-Chor-Musik-Projekt die verschiedenen Facetten der Zyklen, die unser Leben bestimmen, darzustellen.

 

Das Projekt besteht aus zwei ineinandergreifenden Teilen. Zum einen „Mittendrin“ und „Mass of the children“, das Werk des englischen Komponisten John Rutten. „Mittendrin“ wurde ja bereits im letzten Jahr erfolgreich aufgeführt und entsteht nun praktisch neu, wie „Phönix aus der Asche“, diesmal als vollgültige szenische Produktion.

 

Beide Teile werden von Schülerinnen und Schülern unterschiedlichster Schulformen aus Dortmund und dem Märkischen Kreis, der Kreiskantorei unter der Leitung von Wolfgang Meier-Barth, und dem Mittelstufenchor des Bert-Brecht-Gymnasiums Dortmund-Kirchlinde sowie Mitgliedern der Dortmunder Philharmoniker präsentiert.

 

Das Tanz-Chor-Musik-Projekt bezieht sich auf die „Mass of the Children“ von Rutter. In dessen Mittelpunkt steht der Ablauf eines Tages, wo mehrere Generationen im Tanz und Gesang zusammen finden.

 

Manuela Küttermann ( von der Ballettschule Küttermann) begleitete die von ihrer Herkunft zumeist benachteiligten Jugendlichen bei dem gemeinsamen Versuch, aus Alltagsgesten des täglichen Lebens ihre Bewegungen zu der (aktuell bearbeiteten) geistlichen Musik zu entwickeln und einen ganz persönlichen, eigenen Zugang zu finden. Ziel dieses neuen und weiterführenden Projektes ist, Schülerinnen und Schülern aus verschiedenen Schulformen und benachteiligten Wohngebieten zusammenzuführen, neue Erfahrungsmöglichkeiten über Bewegung , gemeinsames Singen und vor allem auch der Begegnung mit anderen Schülern, Zugleich ist es eine wunderbare Gelegenheit, dass verschiedene Generation an diesem Projekt gemeinsam arbeiten.

 

Diese unterschiedlichen Menschen und Gruppen müssen sich zusammenfinden und „zusammenraufen“, um einen zunächst nicht allgemeinverständlichen Bezug, nämlich den Text einer katholischen Messe, in einer aktuellen Bearbeitung-mittels der Musik und Bewegung zu interpretieren.

 

Wer „Phönix“ erleben will sollte sich beim Kartenkauf sputen. Die Aufführung am Dienstag, den 27. Mai 2014 ist schon fast ausverkauft.

Mit Theater-Kraft voran

Die Objekte der Begierde (Spielzeithefte 2014/15) sind ab sofort erhältlich.
Die Objekte der Begierde (Spielzeithefte 2014/15) sind ab sofort erhältlich.

Mit Frische und voller Kraft wollen die Intendanten und Direktoren der fünf Sparten des Theater Dortmund in die neue Spielzeit 2014/2015 gehen. „Wir wollen dem Publikum nach der erfolgreichen Spielzeit 2013/2014 ein leistungsstarke neue Spielzeit bieten“,erklärte die Geschäftsführende Direktorin Bettina Pesch. Ars tremonia stellt einige Höhepunkte der kommenden Spielzeit vor.

„Wir wollen im Vergleich zur letzten Spielzeit noch eine Schippe darauf setzen. Wir bieten etwas für Kopf, Herz und Seele“; so Intendant der Oper Jens-Daniel Herzog. Im Opernhaus wird mit der Premiere am Sonntag, den 19.10.2014, der berühmten Musical-Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd-Webber als Highlight ein echter „Superstar“ mitwirken: Alexander Klaws, der erster Sieger von „Deutschland sucht den Superstar“ singt und spielt die Hauptrolle

Davor kommen Fans von Giuseppe Verdi bei „Ein Maskenball (Un ballo in maschera) auf ihre Kosten. Premiere ist am Samstag. den 13.09.2014, mit Generalmusikdirektor Gabriel Feltz als Dirigent.Feltz wird auch den „Rosenkavalier“ von Richard Strauss dirigieren. Die Premiere ist am Sonntag, den 25.01.2015.

Mit der Premiere von Paul Abrahams Vaudeville-Operette „Roxy und ihr Wunderteam“ am 29.11.2014 trägt die Oper dem wachsenden Interesse für diese Operetten aus den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts Rechnung.

Mozart-Fans können sich auf die Premiere von „Don Giovanni“am 08.03.2015 unter der Regie Jens-Daniel Herzog und Gabriel Feltz als Dirigent freuen.

Das Ballett Dortmund bietet mit der Premiere des „Zauberberg“ nach Thomas Mann am Samstag, den 08. 11.2014, unter der Leitung von seinem Direktor Xin Peng Wang eine interessante neue Aufführung . Die zweite Neuaufführung ist „Drei Streifen:Tanz“ mit Choreographien von Benjamin Millepied, DemisVolpi und Jiri Bubenicek. Premiere ist am Samstag, den 14.02.2015.

Die beliebte Internationale Ballettgala XX findet am Samstag und Sonntag, den 27. und 28.09.2014 statt. Die Internationale Ballettgala XXI wird am Samstag und Sonntag, den 13. und 14.06.2015 stattfinden.

In neuen Fassungen wird „Schwanensee“ am Donnerstag, den 04.12.2014 und „Der Traum der roten Kammer“ am Freitag, den 01.05.2015 aufgeführt.

Was gibt es im Schauspiel Interessantes? Mit der Premiere von William Shakespeares „Hamlet“ am Freitag, dem 12.09.2014, will der Regisseur und Intendant des Schauspielhauses Kay Voges zusammen mit dem Videokünstler Daniel Hengst Hamlets Geheimnis auf die Schliche kommen.

Spannend verspricht unter anderem sicherlich die Aufführung von „Nosferatu lebt“im Studio des Schauspielhauses unter der Regie von Jörg Buttgereit nach Stoker, Murnau, Galeen und Schreck. Die Uraufführung findet am Samstag, den 29.11.2014 statt.

Besonders interessant hört sich auch die Verbindung von Punk und Operette bei „Häuptling Abendwind und Die Kassierer“, nach Johann Nestroy und Jacques Offenbach mit Musik der Ruhrgebiets Punk-Band „Die Kassierer“ an. Die Premiere ist am Samstag, den 24.01.2015 zu erleben.

Ein einmaliges Erlebnis wird wohl auch „ The Madhouse of Ypsilantis“, einem Mysery-Crime-Science Fiction-Hospital-Theater und Web-Adventure in sieben Teilen von Alexander Kerlin, Anne-Kathrin Schulz und Kay Voges.

Die Uraufführung im Schauspiel Dortmund und im World Wide Web ist am Samstag, dem 16.05.2015.

Das Kinder-und Jugendtheater startet mit der Premiere von „Ich bin nicht Siegfried-Ein Nibelungenlied“ von Jürgen Függe am Freitag, den 29.08.2014.

In diesem Jahr wird als Weihnachtsmärchen mit „Peters Reise zum Mond“von dem Direktor des KJT, Andreas Gruhn eine moderne Fassung von „Peterchens Mondfahrt“(Gerdt von Bassewitz) aufgeführt.

Mit „Sneewitte“(Schneewittchen) von Sophie Kassies und Jens Joneleit wird es auch wieder eine Koproduktion mit der Jungen Oper geben.

Gespannt dürfen wir auf das Ergebnis eines „Pottcamps“ von Jugendlichen sein. Das Projektergebnis von „pottfiction“ wird am 3.6.2015 zu sehen sein.

Das übergreifende Thema der „Philharmonischen Konzerte“ (im Konzerthaus Dortmund) ist in der neuen Spielzeit „held_innen_leben“. Auch in der neuen Spielzeit wird es wieder Konzerte für junge Leute geben. So zum Beispiel „Groove Symphonie“ mit den Dortmunder Philharmoniker & Super Flu.“ unter dem Titel „Schilder einer Baustelle“. Das Konzert findet am Montag, den 17.11.2014 im Konzerthaus statt.

Es gibt natürlich wieder Kammerkonzerte, Wiener Klassik Konzerte und vieles mehr.

Nach „Nosferatu“ gibt es auch diesmal wieder ein Sonderkonzert „Stummfilm mit Live-Orchester“ zu erleben. Am Mittwoch, 11.03.2015 wird im Konzerthaus Fritz Langs „Metropolis“ aus dem Jahr 1927 in einer restaurierten Fassung (2010) auf der großen Leinwand zu sehen sein und live von den Dortmunder Philharmonikern unter der Leitung von Gabriel Feltz musikalisch begleitet werden.

Ab heute liegt das neue Spielplan-Heft 2014/2015 bei allen Sparten aus. Abonnements sind ab dem 15.05.2014 erhältlich, der Vorkauf für die Spielzeit 2014/15 startet ab dem 16.07. 2014, für Abonnenten bereits ab dem 02.07.2014.

Der Krieg als großer Entscheider

Pierre (Mark Radjapov) ist angesichts der Toten (Alysson da Rocha Alves) und Verwundeten verzweifelt. (Foto: ©Bettina Stöß / Stage Picture)
Pierre (Mark Radjapov) ist angesichts der Toten (Alysson da Rocha Alves) und Verwundeten verzweifelt. (Foto: ©Bettina Stöß / Stage Picture)

Ist es Zufall, dass die Neuauflage des Balletts „Krieg und Frieden“ von Xin Peng Wang gerade zur 100-jährigen Wiederkehr des Beginns des Ersten Weltkrieges aufgeführt wird? Denn genauso wie in Tolstois Meisterwerk waren die Menschen 1914 zunächst euphorisch, bis sie dann die Schrecken des Krieges am eigenen Leib erfahren mussten. Auch bei den vier Protagonisten Natascha, Lisa, Andreji und Pierre wird der Krieg zum Entscheider über ihr weiteres Schicksal. Ars tremonia war bei der Premiere der Neufassung am 04. April im Opernhaus Dortmund dabei.

 

Mit Monica Fotescu-Uta als Natascha und Mark Radjapov als Andreji waren zwei Akteure dabei, die schon vor sechs Jahren mitgetanzt haben. Damals war das Handlungsballett „Krieg und Frieden“ etwas unerhört Neues auf der Dortmunder Ballettbühne und bedeutete gleichzeitig die Eigenständigkeit des Balletts als eigene Sparte.

 

Das Ballett beginnt mit einem Fest und endet mit einem Totentanz. Auch hier sind Parallelen zu 1914 und 1918 erkennbar. Das „Fin de siècle“ endete in Revolutionen und Chaos. Xin Peng Wang zeigt in seinen Choreografien sehr eindrucksvoll die Schrecken des Krieges und die Verzweiflung der zurückgebliebenen Frauen. Gleich zu Beginn des zweiten Teils tanzen Natascha und Lisa (Jelena-Ana Stupar) ein ergreifendes Duo. Beide Verlassene, dadurch sie sind sich doch sehr ähnlich. Das wird in der Choreographie deutlich. Unterstützt wird das Duo durch die Ergreifende Filmmusik zu „Odna“ (Allein) von Dimitri Schostakowitsch.

 

Drastisch erzählt Xin Peng Wang das Schicksal der Soldaten. Militärischer Zwang, Gewalt und am Ende die Schlacht und der Tod. Pierre (Alysson da Rocha Alves) überlebt zwar, aber mit Schäden an Körper und Seele.

 

Da Rocha Alves tanzt einen Pierre mit all seinen Facetten. Von Hurrapatriotismus bis zum verzweifelten Opfer der Kriegsmaschinerie. Mark Radjapov tanzt den zerrissenen Andreji, der zwischen zwei Frauen steht. Einerseits mit Lisa verheiratet, liebt er eigentlich Natascha. Hier nimmt ihm der Krieg die Entscheidung ab, er fällt.

 

Fotescu-Uta tanzte die erst unbeschwerte Natascha mit kecker Fröhlichkeit, doch wird sie schon bald den Ernst des Lebens kennenlernen. Ergreifend die Abschiedsszene, als sie zusammen mit Lisa (Stupar) Pierre und Andreji in eine ungewissen Zukunft verabschieden müssen.

 

Beim Bühnenbild waren das Auffälligste eine Vielzahl von Haken, an denen Körbe befestigt waren. So entstand ab und zu der Eindruck einer Waschkaue. Sehr effektvoll wurden sie beim erwähnten Duo der beiden Frauen eingesetzt. Zunächst schienen sie wie eine Art von Grenzziehung und Distanz, doch mit der Zeit verschwanden die Körbe und Natascha und Lisa tanzten gemeinsam.

Ein weiteres gelungenes Element bei der Aufführung war das Licht. Als das Corps de Ballett als Soldaten aufmarschiert, scheint es durch die Schattenwirkung, als ob hunderte weitere Menschen mitmarschieren.

 

Die Musik zum Ballett stammt von Dimitri Schostakowitsch. Dabei wurde darauf geachtet, nicht nur die populären Stücke des Komponisten zu nehmen wie beispielsweise die 7. Sinfonie, sondern auch eher unbekannte Werke wie die Filmmusik zu „Odna“. Die Dortmunder Philharmoniker unter Philipp Armbruster zeigten ebenso wie die Tänzer ein souveräne Leistung.

 

„Krieg und Frieden“ ist ein Handlungsballett mit starken Emotionen. Für alle Beteiligten gab es vom Publikum Standing Ovations zum Schluss.

 

Weitere Termine: 13.04.14, 19.04.14, 16.05.14, 28.05.14 und 19.06.14

 

Karten sind noch erhältlich unter www.theaterdo.de oder 0231 50 27222.

 

Was macht der Krieg mit Menschen?

Das Dortmunder Corps de ballet. (Foto: ©Enrico Nawrath)
Das Dortmunder Corps de ballet. (Foto: ©Enrico Nawrath)

Am 04. April 2014 hat die Neufassung des Balletts „Krieg und Frieden“ von Xin Peng Wang Premiere. Vor sechs Jahren wurde es zum ersten Mal aufgeführt und sorgte gleich für internationale Aufmerksamkeit. 2008 wurde das Ballett eine eigene Sparte und löste sich von der Oper. Mit dieser Produktion begann Xin Peng Wangs neuer und eigener Weg als Ballettdirektor.

 

Das Werk von Leo Tolstoi kann man getrost einen Klassiker nennen. Seine Kriegsberichterstattung auf rund 1.600 Seiten bahnte den Naturalismus in der russischen Literatur einen Weg. Doch wie kann man diesen Roman mit seinen unzähligen Haupt- und Nebenfiguren überhaupt umsetzen und dann noch als Tanz?

 

„Wir haben bei der Umsetzung auf die Polarisierung geachtet“, erklärte Chefdramaturg Christian Baier. Im Mittelpunkt stehen die vier Personen Natascha, Lisa, Andreij und Pierre. Der napoleonische Feldzug nach Russland 1812 hat eine entscheidende Rolle. „Der Krieg nimmt die Entscheidung ab, er stellt die Weichen“, so Baier und fragt: „Welche Atmosphäre muss herrschen, damit die Menschen den Krieg befürworten.“

 

Ähnlich war die Situation vor 100 Jahren. Die Menschen waren vom Ausbruch des Ersten Weltkrieges begeistert. Männer haben sich freiwillig gemeldet, nicht nur aus Patriotismus, sondern auch „um etwas zu erleben“ oder heraus zu kommen aus dem täglichen Einerlei. Das Motto: Ich will ein Held sein, findet man auch bei Tolstoi.

 

Doch die Protagonisten von „Krieg und Frieden“ müssen auch mit den Folgen leben. Was macht der Krieg aus einem Menschen? „Hoffnung finden wir nur ins uns selber“, erklärte Baier. „Nur wer sein eigenes Gewaltpotential kennt, weiß, was Frieden ist.“

 

Die Musik stammt von Dimitri Schostakowitsch, ein Komponist, der hin- und hergerissen war, zwischen Staatskomponist und seinen eigenen, freieren Werken, die erst nach Stalins Tod aufgeführt werden konnten.

 

Es gab auch einige choreografische Änderungen wie Ballettmanager Tobias Ehinger erzählt. „In der Mitte des ersten Aktes geht es um Kriegstreiberei und Kriegsvorbereitung. War es vor sechs Jahren noch ein Solotänzer, sind es jetzt 40 Tänzer, um zu zeigen, wie die Kriegsbegeisterung wie ein Virus die Masse erfasst.“ Auch gibt es eine Abschiedsszene komplett ohne Musik. „Der Blickwinkel ändert sich beim Menschen. Das Überdenken ist ein sehr wichtiges Element“, so Ehinger.

 

Nach sechs Jahren hat sich auch einiges im Ballettensemble getan. Bei den Hauptfiguren waren Monica Fostecu-Uta (Natascha) und Mark Radjapov (Andreij) schon vor sechs Jahren dabei, neu sind Jelena-Ana Stupar (Lisa) und Alysson de Rocha Alves (Pierre).

 

Die Premiere der Neufasung ist am 04.04.14 um 19:30 Uhr, weitere Termine sind 13.04.14, 19.04.14, 16.05.14, 28.05.14 und 19.06.14

 

Karten sind noch erhältlich unter www.theaterdo.de oder 0231 50 27222.

Getanzte Hommage an die kleinen Leute

Marianne (Monica Fotescu-Uta) tanzt mit einem Skelett. (Foto: ©Thomas M. Jauk / Stage Picture)
Marianne (Monica Fotescu-Uta) tanzt mit einem Skelett. (Foto: ©Thomas M. Jauk / Stage Picture)

Die Uraufführung des neuen Balletts von Xin Peng Wang „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Ödön von Horváth am 22. Februar 2014 im Opernhaus präsentierte das Kleinbürgertum als handelnde Protagonisten. Xin Peng Wang und seine Mitstreiter zauberten herrliche Bilder aus Wien auf die Bühne. Ob der Tod nun ein Wiener ist? Keine Ahnung, aber er kann sehr gut tanzen.

 

Keine Könige und Kaiser, kein Drama an einem Fürstenhof und weltpolitische Entscheidungen werden auch nicht gefällt. Die „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Ödön von Horváth stellt die kleinen Leute in den Mittelpunkt. Sie leben irgendwo in den Vorstädten und erleben dort ihre Komödien, Tragödien und Dramen, von denen in der Regel niemand sonst Notiz nimmt. Von Horváth schreibt sie aus seiner Wiener Sicht, doch die Geschichten können auch in der Dortmunder Nordstadt oder in Scharnhorst passieren und vermutlich tun sie es sogar jeden Tag.

 

Zur Geschichte: Es gibt in Wien eine Legende, dass die Toten, die auf der Erde noch eine Rechnung offen haben, einmal im Jahr die Chance bekommen, etwas zu verändern. An dieser Aufgabe versuchen sich Marianne, Oskar, Alfred und Valerie.

Marianne und der biedere Oskar sind verlobt. Marianne trifft aber den Hallodri Alfred, der mit Valerie zusammen ist. Anton verlässt Valerie um mit Marianne zu leben, die ein Kind von ihm bekommen hat. Es dauert nicht lange, dann hat Alfred Marianne und das Kind satt und er kehrt zu Valerie zurück. Marianne ist allein, arbeitet aus Verzweiflung in einem Nachtclub. Auch die Kirche, an die sie sich in ihrer Verzweiflung wendet, gewährt ihr keine Absolution. Als Oskar schließlich erfährt, dass das Kind, das Marianne in eine Pflegefamilie gegeben hat, tot ist, nimmt er sie wieder auf.

 

Xin Peng Wang hat dieser Geschichte noch zwei wichtige Personen hinzugefügt. Zum einen den „Tod“ als handelnde Figur, der wie ein Dirigent oder ein Marionettenspieler die Toten unter seiner Kontrolle hat und zum anderen „das kleine Mädchen“, die einzige lebende Figur, denn alle anderen sind ja tot. Ob sie nun den Geist oder die Seele des ursprünglich verstorbenen Mädchens verkörpert, die Hoffnung oder das Gewissen, bleibt dem Zuschauer überlassen.

 

Das Corps de Ballet spielt in dem Stück mehrere Rollen. Erst beim zweiten oder dritten Blick erkennt man, dass die Tänzer wie Totenköpfe geschminkt sind. Sie verkörpern einerseits die Natur wie beispielsweise die Wellen der Donau oder die Büsche im Wind, andererseits spielen sie auch das „Volk“. Besonders beeindruckend ist die Szene in der Wiener Vorstadt, als alle weiblichen Mitglieder des Ensembles mit Kinderwagen auf die Bühne kamen. Hier kommt mir das Zitat von Heinrich Böll in den Kopf, der über das ähnliche Milieu in Köln geschrieben hat:

„Mädchen kreuzten meinen Schulweg, balgten sich am Straßenrand, heute – morgen, so schien es mir, waren sie schon junge Frauen, übermorgen Mütter“ (Heinrich Böll, Essayistische Schriften und Reden, Band 1, ©1979 Kiepenheuer & Witsch, Köln.

Kommen wir zu den Solisten: „Der Tod ist pünktlich, er kommt weder zu spät noch zu früh“, sagte Dramaturg Christian Baier bei der Premierenfeier. Hinzu kommt, dass er bei den „Geschichten aus dem Wiener Wald“ noch eine majestätische Bühnenpräsenz und Sprungkraft hat. Das alles verlieh ihm Mark Radjapov, der schon in Fantasia als Dr. Zaponetti glänzte.

Die Primaballerina Monica Fostecu-Uta tanzte die Marianne. Dabei deckte sie das ganze Gefühlsspektrum, was diese junge Frau durchleben muss ab. Erst forsch , als sie sich von Oskar trennt und sich für Alfred entscheidet flatterhaft wie ein Schmetterling.Später zeigt uns Fotescu-Uta eine verletzte, hoffnungslose, immer verzweifelter werdende Marianne, die von allen verlassen scheint.

In dem Stück spielen die Männer eher eine Nebenrolle. Oscar (Howard Quintero Lopez) als verlassener Verlobter, der Marianne am Ende doch wieder zurück nimmt. Dimitry Semionov tanzt einen von sich überzeugten Alfred, der immer wieder Glück bei den Frauen hat und dem auch Valerie letztendlich nicht widerstehen kann.

Valerie (getanzt von Emilie Nguyen) hat einen äußert komischen Auftritt, als sie in einem Liegestuhl dösend, von lästigen Mücken und Fliegen gestört wird.

 

Das kleine Mädchen wird getanzt von Stephanine Ricciardi. Sie ist die einzige lebende Figur in diesem Stück. Ihre berührendste Szene hat sie zusammen mit ihrer Mutter Marianne, die sie aber nicht berühren darf, denn der Tod ist immer dazwischen und achtet darauf, dass diese Linie zwischen den lebenden und den Toten nicht überschritten wird.

 

Trotz dieses Dramas gibt es einige Stellen, die zum Schmunzeln sind wie die erwähnte Badeszene mit den Mücken. So setzt das Corps de Ballet die Klänge der „Trisch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauss das Tratschen herrlich tänzerisch um.

Ein großes Kompliment auch für wunderschönen Kostüme unter Leitung von Ute Werner, wie zum Beispieles die Badeanzüge im Stil des beginnenden 20. Jahrhunderts oder die Mönchskutten in der Szene in der Kirche. Die Beleuchtung wurde von Stefan Schmidt sehr geschickt eingesetzt. Besonders beeindruckend war etwa der einsam in einem Lichtstrahl stehende Kinderwagen. Die Mutter Marianne will von der dunklen rechten Seite zu ihrem Kind, wird aber von Alfred zurückgehalten.

Die Bühne war sparsam, aber effektvoll. Neben typischen Wiener Bildern wie dem Prater, wurden die Handlungsorte rudimentär und skizzenhaft im Hintergrund gezeigt. Beeindruckend waren die Skelette, die schon ziemlich am Anfang von der Decke schwebten und Marianne zum Tanzen animierten.

 

Kommen wir zur Musik. Sie wird live gespielt von den Dortmunder Philharmonikern. Bei der Premiere war Motonori Kobayashi auf dem Dirigentenpult. Neben Johann Strauß, der mit seinen Walzern und Polkas einen wesentlichen Teil der Musik „beisteuerte“, erklangen noch Werke von Alban Berg. Berg steht zwar im Spannungsfeld zwischen Neuromantik und Atonalität, doch zusammen mit den Werken von Strauss verbanden sie sich zu einer Art Gesamtmusik. Neben den gefälligen Melodien, erklangen auch sperrige. Wie im wirklichen Leben.

 

So war es nicht verwunderlich, dass am Ende des Abends die Besucher stehend alle Beteiligten feierten. Dortmund erlebte wieder einen großen Ballettabend.

Weitere Termine: So, 09. März 2014, Sa, 15. März 2014, Fr, 21. März 2014, Mi, 26. März 2014, Sa, 29. März 2014, Mi, 16. April 2014, Sa, 26. April 2014, Sa, 03. Mai 2014, Fr, 09. Mai 2014, So, 25. Mai 2014, Sa, 31. Mai 2014 und Sa, 14. Juni 2014. Infos und Karten unter www.theaterdo.de

Der Kreislauf des Lebens

Am Samstag, den 22. Februar 2014 ist um 19:30 Uhr die Ballett-Uraufführung der „Geschichten aus dem Wiener Wald“ als eine Inszenierung von Ballettdirektor Xin Peng Wang. Die Aufführung basiert auf Motiven des gleichnamigen Volksstücks des Österreich-Ungarn Ödön von Horváth ( 1901 -1938).

 

Musikalisch begleitet wird der Abend von der Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung des ersten Kapellmeisters Motonori Kobayashi. Im Mittelpunkt steht die Musik der Komponisten der „Zweiten Wiener Schule“ Johann Strauß (Sohn) und Alban Berg. Zu hören wird auch die Romanze op. 243, von Johann Strauß in deutscher Erstaufführung sein.

 

Dramaturg Christian Baier erklärte: „ Wir wollen die Geschichte einer Stadt erzählen und was deren Atmosphäre ausmacht. Die „Geschichten aus dem Wiener Wald“ werden zum ersten mal „vertanzt“, oder besser gesagt, auf eine andere Ebene erhoben. Das was wirklich gesagt wird bei Horváth, steht zwischen den Zeilen – in der Stille zwischen den Worten. Daher eignet sich das Stück besonders für das Ballett.“

 

Als Regieanweisung für das Stück steht am Anfang „als verklänge irgendwo immer wieder ein Walzer“. Daher drängt sich diese Musik sofort auf. „Alban Berg zeigt das düstere, gruselige beziehungsweise „entrische“ Wien mit seiner dunklen Schattenseite“, so Baier. „Entrisch“ nennt man auch einige Außenbezirke Wiens.

 

Über seine Inszenierung verriet Xin Peng Wang: „ es werden die vier zentralen Hauptfiguren für das Ballett , Marianne, Valerie, Oskar und Alfred vorkommen. Es geht darum .Was ist Wien unter seiner Oberfläche? Wichtig sind die Menschen, die Gesellschaft. Ballett hat eine eigene Sprache, aber wichtig besonders ist hier die Musik.“

 

Ballettmanager Tobias Ehinger ergänzte: „Wichtig ist uns, die Doppeldeutigkeit von Leben und Tod oder etwa Liebe und Tod zu zeigen. Die Ballett-Kompanie entwickelt eine völlig neue Bewegungssprache zum Walzer, die den allgemeinen Erwartungen nicht entspricht. Als Kontrast wird zum Beispiel auch der Tod im Stück als humorvoll, als Dirigent der Gesellschaft dargestellt. Alle Charaktere sind eigentlich Tote. Das Kind als Hoffnungsträger ist das Einzige das lebt, im Gegensatz zum Volksstück von Horváth.“

 

„Die Geschichten aus dem Wiener Wald“ ist die Geschichte des Lebenskreislaufs von Kleinbürgern mit all seinen Facetten und könnte auch „Geschichten vom Borsigplatz“ heißen, so Ehinger weiter.

 

Zum Bühnenbild erläuterte Frank Fellmann: „ Die Dekoration steht eher im Hintergrund. Die Tänzerinnen und Tänzer der Kompanie stellen mit ihren Bewegungen die Donau, den Wind in den Bäume oder die Gesellschaft dar. So entstehen assoziative Bilder im Kopf des Publikums.“

 

Neben der Premiere am 22. Februar gibt es weitere Termine: So, 09. März 2014, Sa, 15. März 2014, Fr, 21. März 2014, Mi, 26. März 2014, Sa, 29. März 2014, Mi, 16. April 2014, Sa, 26. April 2014, Sa, 03. Mai 2014, Fr, 09. Mai 2014, So, 25. Mai 2014, Sa, 31. Mai 2014 und Sa, 14. Juni 2014

 

Mehr Infos unter www.theaterdo.de

Pariser Leben – Dortmunder Opernball 2014

So werden die Tische am Dortmunder Opernball 2014 aussehen.
So werden die Tische am Dortmunder Opernball 2014 aussehen.

In diesem Jahr laden die Theater- und Konzertfreunde Dortmund zusammen mit dem Theater Dortmund mitten im Karneval am 1. März unter dem Motto „Pariser Leben“ zum Dortmunder Opernball 2014 in das Opernhaus ein.

„Diesmal ist das hochklassige Opernensemble unserer Stadt selbst der „Stargast“. Das ist unsere Anerkennung für deren geleistete, von hoher Qualität geprägten Arbeit. Unsere Sängerinnen und Sänger sind ja auch bei anderen Opernhäusern inzwischen hoch im Kurs. Wir feiern sie und uns sozusagen mit einem großen Fest“, erklärte Prof. Dr. Michael Hoffmann, Vorsitzender der Theater- und Konzertfreunde Dortmund e.V..

 

Das Dortmunder Opernensemble bringt mit ihren Stimmen den Mythos Paris auf die Bühne. Musik aus Opern von von Berlioz, Massenet oder etwa George Bizet wird zu hören sein. Also das Beste aus Grand Opera und Opera comique. Opernintendant Jens-Daniel Herzog erläuterte: „Die Vorbereitungen für dieses gesellschaftliche Ereignis sind auf allen Ebenen sind voll im Gange.“ Begleitet wird das Programm musikalisch von der Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz.

 

Erstmals wird das Ballett Dortmund unter der Choreographie von Direktor Xin Peng Wang in das Hauptprogramm integriert. Ballettmanager Tobias Ehinger verriet: „Alle 18 Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles werden zu sehen sein. Sie bringen Wiener Walzer von Johan Strauss auf eine besondere humorvolle Weise auf das Parkett. Lassen Sie sich überraschen.“

 

Kulinarisch ist für die Ballgäste bestens durch den jungen Sternekoch Michael Dyllong gesorgt. Sein differenziertes Angebot erfüllt alle Ansprüche. Ob als Drei-Gänge-Menu für die Gäste im Parkett oder erstmals auch als Angebot zum Selbstzusammenstellen an Gourmet-Ständen auf der ersten Etage.

 

Eine kleine Auswahl an Köstlichkeiten.
Eine kleine Auswahl an Köstlichkeiten.

Was wäre ein Ball ohne tanzen?

Um die 20 Paare aus der Tanzschule Gödde eröffnen mit dem Debütantinnenball und einer eingeübten Choreographie diesen Teil des Abends. Danach können alle Besucher Walzer und weitere Tänze aufs Parkett legen. Claudia Roth, Vizepräsidentin des Bundestages, hat sich erneut angesagt und wird als ranghöchster Gast den Tanz auf der Bühne eröffnen. Erwartet wird weiterhin Prominenz aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Bei erfreulichen Ausgang beim Heimspiel gegen Augsburg habt sich auch BVB-Kapitän Sebastian Kehl mit einigen Spielern angekündigt.

 

Nach Mitternacht wird die Bühne als exklusiver Night Club zur angesagten „Pariser Bar“. Der Besucher ist eingeladen Varieté, Cabaret und Musik. Winnie Appel und Band spielen mit heißen Rhythmen zum Tanz auf.

 

Bis zum Morgengrauen hat das Publikum vielfältige Unterhaltungsmöglichkeit im ganzen Haus. Tanzen nach Walzerklängen der Dortmunder Philharmoniker auf der Bühne, rhythmisch nach Chart-Titel. Gespielt werden diese von den jungen Dortmunder Musikern Sascha Salvati und Tialda van Slogteren sowie der Band BEATPAKK.

Jazz in Opera mit Cross-over Sound und DJ Nachtfalke sorgen für Partystimmung.

Wer Lust dazu hat, kann zudem sein Glück beim Roulettspiel mit „Spielgeld“ an der Cocktail-Bar im Opernhaus versuchen.

 

Es gibt noch 150 Karten in allen Preislagen. Die Preise für eine Karte hängt davon ab, ob jemand Mitglied bei den Theater- und Konzertfreunden ist

 

Preis (€) NichtmitgliedPreis (€) Mitglied
Parkett Reihe 1-15330250
Parkett Reihe 17-25290220
1. Logenrang180140
2. Logenrang150120
Flanieren120110

 

Vom Erlös jeder Eintrittskarte spendet der Verein der Theater- und Konzertfreunde 100 € für die künstlerische Arbeit des Theaters.