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Eine Nymphe, ein Gott und Barockmusik

Der 2. Juni 2023 stand im Zeichen der Barockmusik. Georg Philip Telemann, Carl Heinrich Graun und Georg Friedrich Händel ließen die Zeit des 18. Jahrhunderts wiederaufleben. Für das Konzert im Reinoldisaal im Rahmen des Festivals Klangvokal gaben sich Sopranistin Sophie Junker und Bariton Tomáš Král die Ehre, unterstützt vom {oh!} Orkiestra unter der Leitung von Martyna Pastuszka.

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Sophie Junker – Entführung in die Barockzeit

Es gibt doch Orte, mit denen man in die Zeit zurückreisen kann. Dieser Ort war am 21. November 2021 der Reinoldisaal in Dortmund. An diesem Ort entführte uns Sophie Junker und das Ensemble „Le concert de L’hostel dieu“ im Rahmen des Festivals Klangvokal nach London in die Mitte des 18. Jahrhunderts. Dort feierte Georg Friedrich Händel seine Erfolge und der Komponist hatte mit Élisabeth Duparc eine großartige Sängerin an seiner Seite. Sophie Junker erweckte sie wieder zum Leben.

Bereits die erste Arie „Nasconde l’usignol‘ in altui rami Il Nido“ aus „Deidamia“ zeigte die Fähigkeiten von Junker. Glasklar und mit kraftvoller Dynamik ließ sie die Nachtigall erklingen. Der Funke zum Publikum sprang sofort über.

Danach wurde es etwas sentimental, gar klagend und melancholisch. Anscheinend war Junker und dem Ensemble bewusst, dass der 21.11. 2021 der Totensonntag war. In „My father! Ah!“ aus dem Oratorium „Hercules“ trauert Iolo um ihren Vater, in „In sweetest harmony they lived“ trauert das Volk Israel um Saul und Jonathan.

Hymnischer und fröhlicher ging es in „What passion cannot music raise and quell“ aus der „Ode to St. Cecilia’s day“. Auch in den beiden abschließenden Stücken „Endless pleasures“ („Semele“) und „Và perfido! Quel cor MI tradirà“ („Deidamia“ zeigte Junker ihr ganzes Können.

Selbstverständlich konnte auch das zehnköpfige Ensemble „Le concert de l’hostel dieu“ glänzen. Beinahe abwechselnd Instrumentalmusik und Arien, trugen die Musiker ebenfalls dazu bei, sich wie in der Barockzeit zu fühlen. Neben Musik von Händel spielten sie auch Händels Zeitgenossen Charles Avison.

Nach der Zugabe „Mi parto lieta sulla Tua fede“ aus der Oper „Faramondo“ entließen uns die Musiker in die kalte Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts. Ein außergewöhnlicher Abend mit einer außergewöhnlichen Stimme und ausgezeichneten Musikern.

Sophie Junker brachte den Zauber von Händels Barockmusik nach Dortmund. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Sophie Junker brachte den Zauber von Händels Barockmusik nach Dortmund. (Foto: © Bülent Kirschbaum)