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Jugendprojekt Pottfiction zum Thema „Utopie // Dystopie“

pottfiction ist ein Städte übergreifendes Kunst- und Theaterprojekt von zur Zeit fünf Kinder- und Jugendtheatern des Ruhrgebiets. Beteiligt ist auch das Dortmunder Kinder- und Jugendtheater (KJT). Die teilnehmenden jungen Leute sind im Alter zwischen 16 und 23 Jahren. Die Werkschau des neuen Jugendclubprojekts im Rahmen von pottfiction steht unter dem Titel „Marmeladenglasmomente – Eine utopische Reise ins Innere“. Der Begriff „Marmeladenglasmomente“ wurde übrigens aus dem bekannten Kinofilm „Die wilden Hühner“ entnommen. Es steht symbolisch für das Festhalten und Schaffen von schönen Momenten.

Das gewählte Thema in dieser sechste Runde von pottfiction lautet „Utopie // Dystopie“. Die 15 TeilnehmerInnen dieses Projekts am KJT stellten sich zusammen mit dem diesjährigen Leitungsteam, bestehend aus Regisseurin/Künstlerin Miriam Michel,Theaterpädagogin Lisa Heigl, Dramaturgin Lioba Sombetzki und Regieassistent Robin Frank in einem langen Prozess verschiedene Fragen.

Sind Utopie und Dystopie nicht zwei Seiten einer Medaille? Je nachdem, von welcher Seite man die Dinge betrachtet?. Wie sehen eigentlich unsere Utopien heute aus und wie gestalten wir einen guten Ort? Kann aus Chaos nicht auch etwas Neues erwachsen? Wie viel Angst vor den Bedrohungen vor Krieg, Rassismus oder Umweltzerstörung verträgt ein Menschenleben?

Was bringt die Zukunft? Dystopie oder Utopie? Die jugendlichen pottfiction-Teilnehmer stellen ihre Sicht der Dinge dar. (Foto: ©Johanna Besseling)
Was bringt die Zukunft? Dystopie oder Utopie? Die jugendlichen pottfiction-Teilnehmer stellen ihre Sicht der Dinge dar. (Foto: ©Johanna Besseling)

Diesen und andere Fragen wird mit verschiedenen performativen Mitteln rund um das Dortmunder KJT nachgegangen. Mit selbst entwickelten oder fremden Texten, tänzerischen und musikalischen Ausdrucksformen soll für das Publikum ein Gedankenraum geschaffen und Wahrnehmungsräume eröffnet werden.

Mit Theaterexperimenten, Choreografien, Texten aus Zeitungen und Bühnenstücken möchten sie unsere Fantasie anregen und unsere Gefühle ansprechen. Unterstützt wird das Ganze musikalisch sowohl mit eingespielter Pop-Musik wie auch live auf dem Platz mit Cello und Bratsche.

Zum Ablauf der Werkschau am 02. Juni 2018 um 20:00 Uhr und am 03. Juni 2018 um 18:00 Uhr am KJT in der Sckellstraße 5-7, verriet das Team: „Wir spielen vor dem KJT als einen spektakulären Ort in seiner Unspielbarkeit“.

Sowohl das Kinder- und Jugendtheater, dass seine Zelte ja in absehbarer Zeit dort abbrechen wird, wie auch dass nun leer stehende Robert-Schumann-Berufskolleg, als „Europaschule“ einst als „Utopie“ gestartet, bilden einen interessanten Rahmen für die Performance.

Am Anfang wird es einen gemeinsamen besonderen Moment mit dem Publikum geben.

Dann wird das Publikum in vier Zuschauer-Gruppen aufgeteilt und zu verschiedenen Szenen geführt. Dort wird zum Beispiel der engagierte Umweltaktivist mit dem Umwelt-Pessimisten konfrontiert.

Die Szenen dauern bis zu zehn Minuten. Alle Gruppen bekommen alles im Wechsel mit.

Anschließend wird es einen Moment der lockeren Gruppenauflösung geben und das Publikum schließlich mit einer kollektiven Tanzperformance und einer „Hipster-Choreografie“ (wie in bekannten Videos) zusammen geführt.

Das große pottfiction-Sommercamp findet in diesem Jahr vom 18. bis 26. August 2018 in Herne statt. Die Ergebnisse aller Gruppen werden dort dann abschließend vorgestellt.

Sehnsucht nach Liebe und Achtsamkeit

[fruitful_alert type=“alert-success“]Den Ängsten ausgeliefert. Assoziative Bilder bei „Achtung, Liebe!“ (Foto: © Carmen Körner)[/fruitful_alert]

Pottfiction wurde als städteübergreifendes Jugendtheaterprojekt der Kulturmetropole Ruhr 2009 ins Leben gerufen. Beteiligt waren die Kinder-und Jugendtheater der Städte Dortmund, Gelsenkirchen, Hamm, Bochum, Herne und Hagen. Es sollte neben der Vernetzung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus den Ruhrgebietsstädten vor allem Raum zum Ausprobieren und für die Entwicklung von Zukunftsvisionen geben. Es werden viele Workshops und ein jährliches Sommercamp angeboten. Dieses Jahr werden zum Sommercamp 90-100 junge Menschen in Hamm erwartet. Seit 2013 findet dieses Jugendtheaterprojekt kontinuierlich statt.

Als Ergebnis aus dem letzten Sommer wird jetzt am 17. Juni 2017 um 20:00Uhr im Dortmunder KJT „Achtung Liebe“ im Rahmen von Pottfiction vorgestellt. Es beschreibt ein Thema, was diesen Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Herzen liegt. Wie können wir Achtsamkeit und Liebe entwickeln in einer Umwelt, die geprägt ist von Hass, Gewaltbereitschaft und Terrorangst und Mangel an Empathie.

Eine Theaterpädagogin (Lisa Maria Heigl) sowie drei Künstler aus unterschiedlichen Kunstsparten haben zusammen mit zehn jungen Leuten im Alter von 17 bis 23 Jahren ein Jahr an dem ausgesuchten Projekt gearbeitet.

Sie entwickelten gemeinsam Textarbeit, Pantomime und Körperarbeit, sowie Tanz und Performance. Die jungen Menschen bekamen von den drei Künstlern viele wichtige Inputs und Impulse. Andreas Gruhn (Direktor KJT und Regie) für den Bereich Schauspiel, Oliver Sproll für die Masken, und Felix Bürkle für den Bereich Tanz und Choreografie.

Es ist kein Theaterstück im herkömmlichen Sinn, sondern eine Theaterperformance. Schauspiel, Masken und Tanz werden von den jungen Akteuren benutzt, um assoziative Bilder auf der leeren Bühne entstehen zu lassen,“ so Gruhn.

Inhaltlich werden vier Kapitel bearbeitet. Fremd sein, Angst, Wut sowie Achtsamkeit und Liebe.

Es ist eine Auseinandersetzung auf persönlichen Ebene mit einem politisch brisanten und aktuellem Thema. Eingespielte und Live-Musik dient dabei als atmosphärischer Hintergrund.

Für die Uraufführung am Samstag, den 17. Juni 2017 um 20:00 Uhr und am Sonntag, den 18. Juni 2017 um 18:00 Uhr gibt es noch Karten.

Weitere Informationen gibt es wie immer unter www.theaterdo.de

An die Grenzen gehen

Was der Suche nach Grenzen. Die Akteure: Patrick Zajac, Leonie Raulf, Felix Fischer, Lars Gemein, Christin Otto, Tabea Stockbrügger, Saskia Rademacher, Lucia Danieleit, Annalena Lipinski, Robin Frank, Jascha Loos (Foto: ©Oliver Look)
Was der Suche nach Grenzen. Die Akteure: Patrick Zajac, Leonie Raulf, Felix Fischer, Lars Gemein, Christin Otto, Tabea Stockbrügger, Saskia Rademacher, Lucia Danieleit, Annalena Lipinski, Robin Frank, Jascha Loos (Foto:
©Oliver Look)

Mit „Hinter dem Dazwischen | Tag 8“ haben sich 15 Jugendliche und junge Erwachsene (16 – 24 Jahre) unter der Regie von Felix Bürkle & Inga Waizenegger in einer eindrucksvollen Performance mit dem Ausloten ihrer persönlichen Grenzen auseinander gesetzt. Uraufführung war am 24.06.2016 im Dortmunder Kinder-und Jugendtheater. Die pottfiction-Gruppe Dortmund ist Teil eines -städteübergreifenden Jugendtheaterprojekts der Kulturmetropole Ruhr.

Wie ist meine Rolle und Position in der Gruppe? Neugier, Ängste, Mut, Hoffnung und Frustration bei der Suche nach dem individuellen Weg und das Stoßen auf die eigenen Grenzen. Diese sind durch die jeweilige Persönlichkeit , aber auch durch äußere Einflüsse, unter anderem die Gruppendynamik bestimmt.

Dabei spielte die Sprache eine untergeordnete Rolle. Es wurden nur einzelne Begriffe in den Raum geworfen. Die Gruppe wählte die Ausdrucksform der Bewegungschoreografie mit unterschiedlicher musikalischer Untermalung und Verstärker. Das Spektrum ging von Vivaldi bis zu Techno-Beats. So wurden die verschiedenen Emotionen auch musikalisch deutlich.

Eine große Rolle spielte bei der Performance viel Sand, den die Akteure als Begrenzungs-und Ausdrucksmittel benutzten. Beeindruckend schon am Anfang, als die Akteure zwei mit Sand gefüllte weiße Becher mit ausgestreckten Armen fest hielten, bis sie nicht mehr konnten und diese zu Boden fielen.

Es war eine Art Konkurrenzkampf zwischen den einzelnen Personen. Man konnte die Anstrengung gut in ihren Gesichtern ablesen. Jeder ging an seine persönliche Grenze. Im Laufe der Aufführung entwickelte sich eine Gruppendynamik. Da gab es die Außenseiter, Rangeleien aber auch Empathie und Suche nach Schutz und Kraft in der Gruppe. Es fielen Begriffe wie Hilfe, Ehrgeiz, Aufgabe oder Provokation. Jeder schrieb seine Wünsche, Wut und andere Emotionen in den Sand.

Gegen Ende gab es als Begleitung Live-Musik von drei der Beteiligten mit Gitarre, Cello und Geige und es bleibt die Suche nach den Spuren im Sand. Die Performance hatte ihre Stärken in dem überzeugenden und ausdrucksvollem Zusammenwirken von Improvisation, Bewegung und Musik.

An seine Grenzen zu gehen und sie immer wieder neu auszuloten ist schwierig und anstrengend.

Es kann zu Enttäuschungen und Scheitern führen, aber auch selbstbewusst und stark machen und einen neuen Horizont und Möglichkeiten eröffnen.

Alle Beteiligten sind an diesem Abend an ihre persönlichen Grenzen gegangen und mit viel Applaus vom Publikum belohnt worden.

Was gibt es hinter der Grenze?

Teile der Gruppe beim "Ausdauertraining" mit Wasserbechern. (Foto: © Oliver Look)
Teile der Gruppe beim „Ausdauertraining“ mit Wasserbechern. (Foto: © Oliver Look)

Die Dortmunder pottfiction-Gruppe entwickelte mit „Hinter dem Dazwischen | Tag 8“ unter der Leitung von Felix Bürkle und Inga Waizenegger eine Performance über Grenzen und deren Überwindung. Premiere hat das Stück am Freitag, dem 24. Juni 2016 um 19 Uhr im Kinder- und Jugendtheater.

Das Stück dreht sich um Themen Barrieren und Inklusion, aber auch um die konkrete Frage: Wo ist meine persönliche Grenze. Das wird mit Mitteln der Choreografie wie bei einem Tanztheater erforscht. Beispielsweise halten die Akteure in einer Szene jeweils ein Glas Wasser in ihren ausgestreckten Händen und versuchen, es solange wie möglich zu halten. Dadurch entsteht auch eine Art Wettbewerb.

Auch sonst sind sehr wenig Texte in dem Stück zu hören, es ist choreografisch aufgebaut und wird mit Improvisationen gefüllt.

Auf der Bühne werden die unterschiedlichen Räume mit Sand markiert. Neben Musik vom Band (u.a Vivaldi, Techno, Prodigy) gibt es Live-Musik mit Cello, Violine und Gitarre.

Das große pottfiction Sommercamp findet vom 09. bis 17. Juli 2016 in Hagen statt. Hier wird es am 09. Juli 2016 um 18 Uhr im LUTZ noch eine weitere Vorstellung geben. Zudem gibt es eine weitere Vorstellung im KJT am 25. Juni um 19 Uhr.

Der ganz normale Wahnsinn in einem Radiosender

Diskussionsbedarf bei der Redaktionssitzung? (v.l.n.r.) Annalena Lipinski, Michael Zabudkin, Lea Degner. Foto: ©Christine Köck
Diskussionsbedarf bei der Redaktionssitzung? (v.l.n.r.) Annalena Lipinski, Michael Zabudkin, Lea Degner.
Foto: ©Christine Köck

Beim Radiosender „Auf die Ohren“ ist mächtig was los. Moderatoren, eine Putzfrau, Reporter und Studiogäste sorgen für Chaos. Nicht genug, ein sprechender Wischmop und singende Putzhandschuhe sind ebenfalls dabei. Die Jugendclubproduktion des Kinder- und Jugendtheaters präsentiert am 03. Juni 2015 „Jetzt gibt’s was auf die Ohren“, eine 60-minütige Reise in ein Hörfunkstudio und die Hierarchien eines Senders.

„Das Stück handelt von einem Radiosender, der politisch arbeitet“, erklärt Theaterpädagogin und Regisseurin Christine Köck. „Es dreht sich um die Themen Anschlag in Paris, Pegida oder AfD. Dabei werden verschiedene Radioformate eingesetzt wie Interviews, Reportage, Musiksendungen.“

Da wir ja beim Theater sind, wird dies kein Hörspiel, sondern die Besucher erleben, was sonst noch im Studio passiert. „Es wird Choreografien geben, die Mitarbeiter tanzen“, so Dramaturgin und Regisseurin Isabel Stahl. Dazu gibt es mit dem sprechenden Wischmop und den singenden Putzhandschuhen Elemente, die an die Fraggles oder die Muppet-Show erinnern.

Dabei geht es auch um Kritik an den Medien. So wird aus der ukrainischen Putzfrau eine Verfolgte. Zudem wird auch einiges durch den satirischen Kakao gezogen. So wird über eine „Messe für Fanatiker“ berichtet oder ein Schädlingsbekämpfer muss zu einem Einsatz nach Dorstfeld, weil eine Bewohnern mit Nazis zu kämpfen hat. Daneben gibt es Musik, nicht nur aus der Konserve, sondern auch live gespielt.

Der Jugendclub besteht aus neun Spielerinnen und Spielern im Alter von 15 bis 23 Jahre. Von von neun sind sieben neu dabei. „Jetzt gibt’s was auf die Ohren“ gibt nicht nur den Startschuss für das Festival Onruhr 2015 vom 03. bis 06. Juni 2015, sondern wird auch im Rahmen des pottfiction-Camps am 28. Juni 2016 vor der Jahrhunderthalle in Bochum gezeigt. Daneben gibt es eine weitere Aufführung am 07. Juni um 18 Uhr im KJT. Die Premiere am 03. Juni ist bereits ausverkauft, für den Termin am 07. Juni gibt es noch Restkarten.

Wer Lust hat, am pottfiction-Camp teilzunehmen, kann sich bis zum 10. Juni 2015 bei Christine Köck unter ckoeck@theaterdo.de melden.

Ein Camp für eine bessere Welt

Hoffen auf rege Teilnahme beim Pottfiction-Camp: Oberbürgermeister Ullrich Sierau mit Teilnehmern aus verschiedenen Jugendtheatern aus dem Ruhrgebiet.
Hoffen auf rege Teilnahme beim Pottfiction-Camp: Oberbürgermeister Ullrich Sierau mit Teilnehmern aus verschiedenen Jugendtheatern aus dem Ruhrgebiet.

Im Genre „Science-fiction“ erschaffen Autorinnen und Autoren Visionen einer zukünftigen Welt. Beim Camp „Pottfiction“ vom 11. bis 17. August am Big Tipi in Dortmund versuchen junge Menschen im Alter zwischen 15 und 23 Jahren mit Hilfe von Kunst und Kultur Visionen für eine bessere Welt zu erarbeiten.
Kurz gesagt: pottfiction ist ein städteübergreifendes Jugendtheaterprojekt, das im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres 2010 entstanden ist. Freie und städtische Theater haben sich zusammengeschlossen: Consol Theater Gelsenkirchen, HELIOS Theater Hamm, das kjt Dortmund, das Junge Schauspiel Bochum, das Schauspiel Essen und das Theater Kohlenpott in Herne. Im Mittelpunkt steht der Netzwerkgedanke.
Das Abschluss-Camp im August wird zeigen, wie sich die kommende Generation eine bessere Welt vorstellt. Dazu bieten verschiedene Workshops die Gelegenheit,sich künstlerisch auszutoben.
Leandro Kees leitet den Tanz-Workshop. Hier können die Teilnehmer eine richtige Choreografie erarbeiten. Die Ägypterin Sondos Shabayek zeigt im Theater-Workshop wie man sich durch Schauspieltraining bereichert. Shabayek hat den arabischen Frühling auf dem Tahir-Platz selbst erlebt.
Aus Holland kommt Krista Burger. Sie zeigt in ihrem Workshop „Szenografie“ wie man neue Welten konstruiert. Eigene Plakate oder Wimpel entwerfen? Beim Street Art Workshop lernen die Teilnehmer unter anderem wie man stylische Barrikaden baut. Deine eigene Mode kreieren? Beim Kostüm Workshop entwerfen die Teilnehmer ihr eigenes Kostüm. Sei der neue Punk. Guaia Guaia und Pastor Leumund leiten das Camping Orchestra. Schreibe deinen eigenen Text und mache deine eigene Musik. Wo kann man besser kommunizieren als bei der gemeinsamen Küchenarbeit? In der Küche von Wam Kat ist das möglich.

Ein Highlight von Pottfiction ist sicherlich das Open Stage vom 12. bis 14. August. Im Big Tipi zeigen die verschiedenen Jugendtheater, was sie sich in einer besseren Zukunft erhoffen. Am Samstag, dem 16. August wird der Nordmarkt zur großen Spielfläche. 80 Jugendliche präsentieren auf dem geschichtsträchtigem Platz, was sie in den Workshops gelernt haben.