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Eine Italienische Operngala voller Leidenschaft

Nach der coronabedingten Terminverschiebung war es am 20.02.2022 endlich so weit. Im Dortmunder Konzerthaus konnte die Italienische Operngala im Rahmen des hiesigen Klangvokal Musikfestival stattfinden. Es war alles vom feinsten angerichtet.

Die versierte Neue Philharmonie Westfalen unter der temperamentvollen Leitung des Dirigenten Lorenzo Passerini begleitete mit Schwung und Feingefühl die hochklassige Sopranistin Nadine Sierra und den erst 26-jährigen gefragten spanischen Belcanto-Tenor Xabier Anduaga. Auf dem Programm standen Auszüge aus Werken von Gaetano Donizetti (1797 – 1848) und Giuseppe Verdi ((1813 – 1901).

Nadine Sierra, Lorenzo Passerini und Xabier Anduaga mit der Neuen Philharmonie Westfalen begeisterte das Publikum. (Foto: © Bülent Kirschbaum).
Nadine Sierra, Lorenzo Passerini und Xabier Anduaga mit der Neuen Philharmonie Westfalen begeisterte das Publikum. (Foto: © Bülent Kirschbaum).

Schon in der „Don Pasquale Sinfonia“ zu Beginn steckt alles an Leidenschaft und Dramatik und Stereotype der großen Commedia dell‘arte.

Liebesleid, Freiheitssehnsucht und Hoffen, sowie die Abgründe der Charaktere zeigen sich in den Arien aus „Don Pasquale, „Lucia di Lammermoor“ oder etwa „La fille du régiment“ in dessen Paradenummer „Ah! Mes amis“ in der Xabier Anduaga mit seinem kraftvollen und gleichzeitig warmen Tenor schon glänzen konnte. Die neun hohen Cs“ der Arie meisterte er mit Leichtigkeit ohne sichtbare Mühe.

Auch Nadiene Sierra glänzte nicht nur mit ihrem golden schimmernden Festkleid. Mit Natürlichkeit und starker Stimme faszinierte auch sie das Publikum, besonders mit ihren Partien aus „Lucia di Lammermoor“. Keine Schwierigkeiten bei den hohen Koloraturen.

Feinen Humor zeigten die beiden Interpreten bei ihrem Duett aus Donizettis „L‘elisir d‘amore: „La la rà la la -Esulti pur la barbara“. Als schüchterner und naiver Nemorino versucht Anduaga mit einer Sektflasche als „Zaubertrank“ mutig aber vergeblich das Herz von Sierra als Adina zu erobern.

Nach der Pause interpretierten die beiden Sänger*innen mit Schwung und viel Emotionen die bekannten Arien wie „Gualtier Maldé – Caronome“ oder „La donna è mobile“.

Als Zugabe für das begeisterte Publikum boten die beiden Künstler*innen einige Songs aus der „West Side Story“ wie „I Feel Pretty“, „One Hand,One Heart“, „Tonight“ oder „Maria“, die sie wunderschön und sensibel interpretierten.

Zum Schluss gab es noch ein musikalisches „Adieu“.

Eine bewegende Operngala mit Gänsehautmomenten, der mit Standing Ovations vom Publikum belohnt wurde.

Ausklang mit großen Gefühlen

Charles Castronovo und Maria Agresta begeisterten das Publikum an der Seebühne. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Charles Castronovo und Maria Agresta begeisterten das Publikum an der Seebühne. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Das Festival Klangvokal ging am 28. Juni 2015 mit der Italienischen Operngala im Westfalenpark zu Ende. Charles Castronovo und Maria Agresta sangen unter musikalischer Begleitung des WDR Funkorchesters Köln unter der Leitung von Alexander Joel. Moderiert wurde die Veranstaltung von Daniel Finkernagel.

Wenn es um große Gefühle und Oper geht, dann haben die Italiener des 19. Jahrhunderts klar die Nase vorn. Vor allem Verdi und Pucchini haben wundervolle Arien geschrieben, die die Menschen mitreißen oder vor Rührung zum Taschentuch greifen lassen.

Mit Verdis „Macbeth“ fing es an. Die Trauerklage Macduffs „O figli, o figli miei“ um seine toten Kinder und seine tote Frau lässt das Konzert dramatisch beginnen. Etwas freundlicher wirkte die Cavatine der Amelia „Come in quest’ora bruna“ aus Verdis „Simone Boccanegra“.

Agresta konnte ihren dramatischen Sopran bei Verdis „La traviata“ nach dem Roman „Die Kameliendame“ unter Beweis stellen. Vor allem ihr Gesang bei „E strano“ war bewegend.

Nicht so bekannt wie Puccini oder Verdi ist Ruggero Leoncavallo. Aber die Arie der Nedda „Qual fiamma avea nel guardo“ wurde wiederum meisterhaft dargebracht von Maria Agresta. Danach wurde es wieder dramatisch. „La Bohème“ von Puccini stand auf dem Programm. Die tragische Geschichte um Dichter Rodolfo und die Blumenstickerin Mimì gehört zu seinen Meisterwerken. Zu hören waren „D’onde lieta usci“ aus dem 3. Bild und die Geschichte des Kennenlernens der beiden Protogonisten: „Che gelida manina“, „Mi chiamano Mimì“ und „O soave fanciulla“.

Selbstredend gaben Castronovo und Agresta noch Zugaben, wobei Castronovo ein sizilianisches Volkslied sang und sich dabei gekonnt mit der Gitarre begleitete.

Ein furioses Feuerwerk beendete den gelungenen Abend.