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Internationale Gruppenausstellung über Rechtsextremismus im Netz

Auf der Ebene 3 des Dortmunder U zeigt der Hardware MedienKunstVerein (HMKV) vom 29.03.2019 bis zum 22.09.2019 die internationale Gruppenausstellung „Der Alt-Right Komplex – Über Rechtspopulismus im Netz“. „Alt Right“(Alternative Rechte) ist übrigens eine eher verharmlosende Bezeichnung.

In zwölf unterschiedlichen Projekten setzen sich 16 Personen aus zwölf europäischen Ländern (Deutschland bis Ungarn) mit den bedrohlichen Entwicklungen rechtspopulistischer Plattformen wie zum Beispiel Breitbart News, Cambridge Papers oder Online–Foren wie 4chan in verschiedener weise und künstlerischen Mitteln auseinander. Sie beschäftigen sich mit Memes (z.b. Pepe der Frosch, dem wohl bekanntesten Symbol der Trump-Anhänger*innen), oder Figuren wie etwa Steve Bennon (bis 2016 Chef der 2012 gegründeten rechtspopulistischen Plattform Breitbart News), oder rechts-religiöser Flaggen-Verehrung (USA) im Netz. Beschäftigt wird sich auch mit der sogenannten Prepper-Szene. Das sind „besorgte“ Menschen in West-Europa und vor allem in den USA, die sich akribisch auf den von ihnen erwarteten Kollaps der Zivilisation (Katastrophe) vorbereiten und Lebensmittelvorräte bunkern, Waffenübungen durchführen und mehr.

Verbreitet werden übers Netz aber auch sogenannte „White Supremacists“ (Rassistische Ideologien, die von der Überlegenheit der „weißen Rasse“ ausgehen) oder reaktionäres „Dark Enlightment“.

„Man weiß nicht, wo es beginnt und aufhört“, erläuterte Dr. Inke Arns (Kuratorin). Klar ist, dass sie einen subtilen Einfluss auf „unzufriedene“ User nehmen. In der „Netz-Blase“ arbeiten sie geschickt mit Symbolen, wiederholen von rechten Bedrohungs-Szenarien. Das kann im schlimmsten Fall zu einem eskalierenden Gewaltausbruch wie zum Beispiel bei Anders Breivik (2011) in Norwegen oder aktuell bei einem Exzess wie im neuseeländischem Christchurch.

 DISNOVATION.ORG, „Online Culture Wars“, 2018-2019 © the artist. Im Rahmen der Ausstellung „Der Alt-Right-Komplex - Über Rechtspopulismus im Netz“, HMKV im Dortmunder U, 30.3. - 22.9.2019
DISNOVATION.ORG, „Online Culture Wars“, 2018-2019 © the artist. Im Rahmen der Ausstellung „Der Alt-Right-Komplex – Über Rechtspopulismus im Netz“, HMKV im Dortmunder U, 30.3. – 22.9.2019

Einen interessanten Bezug zu den NSU-Morden und speziell auch den an dem Dortmunder Bürger Mehmet Kubaşik hat der Beitrag der beiden aus Künstlerinnen Paula Bulling und Anne König aus Deutschland. Unter dem Titel „Bruchlinien. Drei Episoden zum „NSU“ gestalteten sie ein großes Comic-Wandbild in drei Kapiteln.

Die Zeichnungen, die Fakten und Imagination verbinden, zeigen drei Akteurinnen, die gewollt oder ungewollt eine wichtige Nebenrolle in der Geschichte des NSU einnehmen.

Zum einen ist da Susann Eminger, engste Freundin und aktive Unterstützerin von Beate Zschäpe, dann auch die Verwaltungsbeamtin im Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz Frau N. Sie wollte zunächst wichtige Akten nicht schreddern, tat es dann aber doch. Was wurde unter den Teppich gekehrt?

Die dritte Episode mit den Erlebnissen von Gamze Kubaşik (Tochter des am 4. April in Dortmund ermordeten Mehmet Kubaşik) wird in dieser Ausstellung erstmals gezeigt. Ihrer Vermutung, dass der Täter aus dem rechtsextremen Umfeld stammen könnte, gingen die deutschen Sicherheitsbehörden nicht nach.

Ein eindrucksvolles großes Comic-Bild von der Demonstration in Kassel (2006 nach dem neunten Mord) steht im Mittelpunkt. Worum blieben die Stimmen der migrantischen Communities in der hiesigen Öffentlichkeit über Jahre ungehört?

In verschiedenster Form, mit Texten, Videos, Filmausschnitten, performativen Installationen und mehr beschäftigen sich die Arbeiten der europäischen Künstler*innen sowohl mit dem amerikanischen Kontext wie auch mit speziell deutschen Phänomenen.

Die Ausstellung wird in einem sich verengendem Gang von einem kritischen Glossar begleitet, das die wichtigsten Begriffe kurz erklärt.

Auch die Verwicklung von wirtschaftlichen und politischen Machtinteressen, (zum Beispiel die Unterstützung der US-amerikanische Investor deutscher Herkunft Peter Andreas Thiel im Wahlkampf von Donald Trump) werden deutlich.

Die Ausstellungseröffnung findet am 29. März um 19 Uhr statt. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wird auch der Justus Bier Preis 2018 verliehen. Am 30. März um 15 Uhr haben die Besucher die Gelegenheit eine Kuratorinnenführung mitzumachen.

Zudem gibt es eine Vortragsreihe „The Kids Are Alt-Right“. Hier wirden die unterschiedlichen Aspekte der Alt-Right-Bewegung beleuchtet. Bisher stehen zwei Termine fest (23. Mai 18 Uhr und 05. September 18 Uhr). Mehr Informationen auf hmkv.de

Die serbische Künstlerin Vanja Smiljanić zeigt mit „Waves of Worship“ den letzten Teil einer dreiteiligen Untersuchung zum Verhältnis von neuen religiösen Bewegungen und Nationalismus. Sie setzt sich am Samstag, den 30.03.2019 um 17:00 Uhr in Form einer Lecture-Performance mit der Internet-basierten, religiösen UFO-Bewegungen der Cosmic People sowie der Flag Nation Society (die ihre Gläubigkeit durch ihre Flaggen-Verehrung zeigen) auseinander.

Mehr Informationen vor allem über Sonderveranstaltungen gibt es unter hmkv.de

Ausstellung als Link zum Verhältnis zwischen Frauen und Technologie

Auf der Ebene 3 des Dortmunder U, dem Sitz des Hardware-Medien-Kunstvereins (HMKV) wird vom 27.10.2018 bis zum 24.02.2018 die Ausstellung „Computer Grrrls“ zu sehen sein. Es handelt sich um eine Koproduktion mit La Gaîté Lyrique (Paris). Diese Ausstellung wird auch im Anschluss in Paris (La Gaîté Lyrique) und danach in Eindhoven (MU) in den Niederlanden gezeigt werden.

Die Direktorin des HMKV und Kuratorin Dr. Inke Arns und Ko-Kuratorin Marie Lechner (La Gaîté Lyrique) informierten über die Ausstellung und gaben einen ersten Einblick bei einem Presserundgang.

„Computer Grrrls“ (in Anspielung auf die Schreibweise der technofeministischen Bewegung) versammelt 23 Arbeiten und Positionen von 26 Künstlerinnen und einem Künstler aus 16 verschiedenen Ländern von Australien bis zum Iran, die das Verhältnis von Geschlecht und Technologie in Geschichte und Gegenwart verhandeln und künstlerisch darstellen.

Die Direktorin des HMKV und Kuratorin Dr. Inke Arns und Ko-Kuratorin Marie Lechner (La Gaîté Lyrique) informierten über die Ausstellung.
Die Direktorin des HMKV und Kuratorin Dr. Inke Arns und Ko-Kuratorin Marie Lechner (La Gaîté Lyrique) informierten über die Ausstellung.

Dazu muss man wissen, bis in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts haben die Frauen eine wesentliche Rolle in der technologischen Entwicklung gespielt. Sie waren als Telegrafinnen, Telefonistinnen oder später auch als Programmiererinnen tätig. Rechnen galt als weibliche Tätigkeit und Frauen berechneten astronomische Daten, knackten den Verschlüsselungscode der Nazis und vieles mehr. Mit der Einführung des PC (Personal Computer) und dem Beruf des Informatik- Ingenieurs um 1985 fand eine „Vermännlichung“ statt.

Mit einer großangelegten Timeline an der Wand wird diese Entwicklung von dem 18. Jahrhundert bis heute eindrucksvoll dokumentiert.

Erst in den 1990iger Jahren kam es dann zur Entstehung der ersten cyberfeministischen Bewegungen, die die Frauen ermutigten, sich die modernen Technologien (wieder) anzueignen und sich als handelnde kreative Personen zu nutzen.

Die Ausstellung zeigt diese Kreativität der jungen Künstlerinnen in der Vielfalt der Medien und der selbstironischen offenen weiblichen Herangehensweise an den versteckten Optimierungs-Druck, Rassismus und dem Aufzeigen der Möglichkeiten der sich rasch entwickelnden Technologien.

Die verwendeten Medien reichen von 3D-Drucken, Videoinstallationen, Filmtutorials und analoge Skulpturen, Algorithmen, Poster, sezierte analoge Rhythmusgeräte, einen Dokumentarfilm, eine stereoskopische 3D-Projektion, Fotografien, aufblasbare Figuren sowie Zeichnungen und Aquarelle. Hier trifft Lowtech auf die sogenannte Künstliche Intelligenz (KI), Hightech auf Lötkolben und ein Friseursalon auf ein Virtual Reality Set.

Besonders interessant ist die Postion der afroamerikanischen Frauen innerhalb der Ausstellung. Hier treffen esoterisch-mythologische Einflüsse auf moderne Technik.

Die Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, eine spannende Virtual Reality-Reise in eine andere (am Ende freiheitliche ?) Welt zu unternehmen.

Die Kuratorinnen haben ein große und Auswahl und Bandbreite von technofeministischen Manifesten zusammengestellt, die zum größten Teil zwischen den 1990iger Jahren und heute veröffentlicht wurden.

Es gibt viel zu entdecken. Also viel Zeit einplanen! Ein Begleitheft gibt es natürlich auch.

„Computer Grrrls“ wird am Freitag, den 26.10.2018 um 19:00 Uhr auf der Ebene 3 (HMKV) eröffnet.

Weiter Informationen erhalten Sie unter www.hmkv.de

Ausstellung des Künstlerduos Korpys / Löffler im Dortmunder U

Unter dem Titel „Korpys/Löffler – Personen, Institutionen, Objekte, Sachen“ zeigt der Hartware Medien Kunst Verein (HMKV) in seinen Räumlichkeiten auf der 3. Etage des Dortmunder U vom 26. Mai 2018 bis zum 23. September 2018 elf Installationen und Werkserien der beiden Medienkünstler aus den letzten zwei Jahrzehnten, darunter auch eine als Premiere.

Die gelernten Fotografen mit derzeitiger Professur an der Hochschule für Künste Bremen setzen sich auf ihre ganz eigene Art mit dem aktuellem Thema „Überwachungsstaat“, im verborgenen agierende Exekutivorgane wie das Bundeskriminalamt oder Bundesnachrichtendienst, ebenso wie der Polizei oder aber mit dem US-Präsidenten als personifizierte Obrigkeiten künstlerisch auseinander. Als Ausdrucksmittel benutzen sie dabei die Fotografie, Videos, Objekte und Sound-Untermalung als wichtigen Bestandteil. Andree Korpys (*1966) und Markus Löffler (*1963) beobachten die Machtstrukturen und nehmen vor allem die nicht so im Fokus stehende Nebenschauplätze genau ins Visier.

Sie wenden die Methoden des modernen Überwachungsstaats auf die für Organe dieses Staates selbst an und geben mit ihren Kunstwerk-Kompositionen Einblicke in den Mechanismus ihres Funktionierens.

Elf Installationen und Werkserien von Andree Korpys (links) und Markus Löffler sind im Hartware Medienkunstverein (HMKV) zu sehen.
Elf Installationen und Werkserien von Andree Korpys (links) und Markus Löffler sind im Hartware Medienkunstverein (HMKV) zu sehen.

Personen, Institutionen, Objekte, Sachen ist zugleich der Titel einer jüngeren Videoinstallation. Das Künstlerduo beobachtete den Neubau des Bundesnachrichtendienstes in Berlin (seit 2017 bietet dieser mit 1,1 Milliarden Euro Kosten teuerste vom Bund realisierte Gebäude Platz für 4.000 Agenten) mit „nachrichtendienstlichen Methoden“. Sie hatten das Geschehen von einem abbruchreifen Nachbarhaus aus im Blick, vorzugsweise wurde mit Super 8 gefilmt. Das zentrale Organ der Auslandsaufklärung selbst ein Objekt der Beobachtung. Eingeblendete Objekte als „sichergestellte Indizien“ ergänzen die präzise Arbeit Über drei parallel abgespielte Bildebenen der Installation legten sie eine Vier-Kanal-Tonspur. Darüber werden immer wieder aufgezeichnete Anrufe eingestreut. Angerufen wurden wurden dabei zahlreiche Unterabteilungen des Nachrichtendienstes.

Eine andere Installation beschäftigt sich mit der Eröffnung des Hauptsitzes der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt im Jahr 2015.

Besonders beeindruckend beim Presserundgang war der die Videoinstallation „Gesang der Jünglinge“ von 2009. Dort sind Polizisten bei einer sogenannten „TASER-Schulung“ zu sehen. Es handelt sich dabei um eine Trainingseinheit zum Einsatz von Elektroimpulswaffen in einer Kaserne in Kaiserslautern. Die jungen Polizisten wurden genötigt, sich „mutig“ als Versuchskaninchen zur Verfügung zu stellen. Die Folgen der Lähmung und den Zusammenbruch konnte man hautnah miterleben. In Zeitlupe und Nahaufnahmen der Gesichter war eine Mischung aus Angst und Faszination zu erkennen.

Ein Highlight der Ausstellung ist sicherlich das Video „Echokammer“ (2018), das in einer Premiere zu sehen ist. Es entstand beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 sowie auch beim Staatsbesuch Barrack Obamas 2013. Hier wird sehr deutlich, wie wenig sich die Gipfelabläufe von den Protesten beeinflussen ließen.

In weiteren Arbeiten widmen sich die Künstler den Aldi-Gründer (DISCOUNT, 2015), besuchen in der amerikanischen Abteilung Ground-Zero in New York (Reflecting Absense, 2016). Die unsichtbare „Macht am nuklearen Zerstörungsknopf“ des US-Präsidenten wird in (Nuclear Football) thematisiert.

Humorvoll ironisch behandelt die Sience-Fiction-Story „The last American“ (1889) von John Ames Mitchell eine in der Zukunft angesiedelte Geschichte aus der Sicht eines Persers, der in Amerika den „letzten Amerikaner“ erschießt und dann „Requisiten“ als Hinweis auf die dortige „Kultur“ sammelt.

Man sollte sich viel Zeit nehmen für diese Ausstellung. Allein die Video-Sequenzen dauern 20 bis 40 Minuten.

Der Eintritt ist frei, und so können die Besucherinnen und Besucher auch spontan mal öfter vorbei schauen. (Spenden werden natürlich gerne angenommen).

Die Eröffnung mit Begrüßung und Einführung durch Dr. Inke Arns (Direktorin HMKV) findet am Freitag, den 25. Mai 2018 ab 19:00 Uhr (bis 22:00 Uhr) auf der Ebene 3 im Dortmunder U statt.

Vor Ort: Andree Korpys und Markus Löffler (Künstler der Ausstellung)

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Kunsthalle Tübingen und dem Kunstverein Braunschweig.

Sturm auf den Winterpalast – Forensik eines Bildes im HMKV

Unter dem Titel „Sturm auf den Winterpalast- Forensik eines Bildes“ zeigt der Hardware MedienKunstVerein im (HMKV) im Dortmunder U auf der Ebene 6 vom 25.11.2017 bis zum 08.04.2018 Teil Eins einer Doppelausstellung, die inhaltlich nichts miteinander zu tun haben, aber gut zusammen passen, so Inke Arns, die Direktorin des HMKV und Kuratorin der Ausstellung. Gemeint ist damit die Ausstellung „Die Grenze“.

Im Jahr 2017 jährt sich zum die Oktoberrevolution und Geburtsstunde der ehemaligen Sowjetunion zum hundertsten Mal. Im Blickpunkt dieser Ausstellung steht deren Gründungsmythos, der sich in der bekannten Fotografie „Sturm auf den Winterpalast“ manifestiert. Das Foto stammt allerdings nicht vom historischen Ereignis selbst, sondern von einem mit vielen Statisten nachgestellten theatralen Reenactment aus dem Jahr 1920 unter der Regie von Regisseur Nikolaj Evreinov. Die Ausstellung präsentiert Filmaufnahmen und Fotografien der „scheinbaren Realität“ und stellt sie dem eigentlichen realen Foto gegenüber. Es gab keine Revolution der Massen, sondern es war nur eine Handvoll Rotgardisten, die eine Gruppe Minister gefangen nahm, die längst aufgegeben hatten.

Die beiden Kuratorinnen der Ausstellung: Inke Arns (links) und Sylvia Sasse.
Die beiden Kuratorinnen der Ausstellung: Inke Arns (links) und Sylvia Sasse.

Aus einer retuschierten Fotografie wurden ein „historisches Dokument“ zur kulturellen Identitätsstiftung in der Sowjetunion. Dokumentiert wird das auch in den damaligen Schulbüchern.

Es ist aber keine historische Ausstellung zum „Sturm auf den Winterpalast“, wie Arns betonte. Es geht vielmehr darum zu verdeutlichen, wie fragil die Entstehung von Geschichte ist und um den Kontrast von Schein und Sein. Im digitalen Zeitalter durchaus von aktueller Brisanz.

Untermauert wird das durch neue Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die das Reenactment kommentieren und in einen politischen Zusammenhang bringen. Eindrucksvoll ist da als Beispiel ein höchst aktuelles Video von Regisseur und Autor Milo Rau. Es in Ausschnitten die in der Berliner Schauburg vom 03. bis 05. November 2017 durchgeführte „Generalversammlung“ mit sechzig Abgeordneten aus der ganzen Welt. Diese widmeten sich mit ihrem Entwurf eines Weltparlaments den globalen Problemen Menschenrechtsverletzungen, Steuerung ökologischen Entwicklungen oder sozialer Ungerechtigkeit. Stellvertretend für alle betroffenen Menschen, die kein politisches Mitspracherecht haben,wollten sie das neu gewählte deutsche Parlament herausfordern.

Zusammen mit der Wanderausstellung „Die Grenze“ wird die Ausstellung am Freitag, den25. November 2017 um 19:00 Uhr im Dortmunder U (HMKV) auf der Ebene 6 eröffnet.

Begrüßung: Edwin Jacobs, Direktor Dortmunder U

Einführung der Kuratorinnen: Dr, Inke Arns, Direktorin HMKV und Prof. Dr. Sylvia Sasse (Slavisches Seminar, Universität Zürich).

Die Grenze – Ausstellung von Künstlern aus der ehemaligen UdSSR

Parallel zur Ausstellung „Sturm auf den Winterpalast“ wird auf der Ebene 6 des Dortmunder U die Wanderausstellung „Die Grenze“, ein Projekt des Goethe-Instituts Moskau, gemeinsam mit 23 Künstlerinnen und Künstler aus den ehemaligen Sowjet-Republiken. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist für die alle eine neue Zeit des Umbruchs und Neuorientierung gekommen. Unterstützt wird das Projekt vom Auswärtigen Amt.

Es geht darum, neue Perspektiven auszuloten. Deshalb sind bei diesem Projekt auch vorwiegend junge Künstler beteiligt. Es fand nach und nach ein Prozess von Vernetzungen statt.

Sie beschäftigen sich in unterschiedlichen Arbeiten, Videos und Installationen mit den facettenreichen Thema „Grenzen“ im weiteren Sinne.

Die Problematik des Grenzkonflikts um die Ost-Ukraine sind da nur ein kleiner Teilbereich. Es stellen sich die Fragen um das Grenzland Europa. Wo verlaufen die Grenzen genau zwischen Europa und Asien? Gibt es nicht vielmehr kulturelle Grenzen? Der Kurator der Ausstellung Thibaut de Ruyter (Belgien) erklärte: „Wenn wir zum Beispiel an Karaoke denken, verbinden wir es mit asiatischen Ländern.“

Wenn die Grenze hell leuchtet, treten die Akteure ins Dunkle. (v.l.n.r.) Astrid Wege, Thibaut de Ruyter und Inke Arns.
Wenn die Grenze hell leuchtet, treten die Akteure ins Dunkle. (v.l.n.r.) Astrid Wege, Thibaut de Ruyter und Inke Arns.

Astrid Wege, Leiterin der Kulturprogramme Goethe-Institut Moskau und Initiatorin der Ausstellung, berichtete beim Pressegespräch von der weiten Reise der Wanderausstellung von Beginn am 31. Januar 2017 in Moskau über die verschiedenen russischen Städte. Dabei wurden die Schwerpunkte je nach Standort verändert. So lag dieser in St. Petersburg beispielsweise auf dem Thema „Arbeitsmigration“.

Am Samstag, den 25.11.2017 um 15:00 Uhr ist vor Ort ein Vortrag von Karl Schlögel zum Thema „Grenzland Europa“ als Kontinent der wandernden Grenzen mit Phantomgrenzen im Kopf und brutalen Grenzverletzungen und Grenzverschiebungen.

Am gleichen Tag findet zudem um 15:30 Uhr eine Podiumsdiskussion mit KünstlerInnen des Ausstellungsprojektes „Die Grenze“ statt.

Führungen durch die Ausstellung werden einmal die Woche am Sonntag (ab 26.11.2017) jeweils um 15:00 Uhr angeboten.

Sonderführungen sind buchbar bis fünfundzwanzig Personen (60 € zzgl. Eintritts bez. Gruppenpreis. Ermäßigt: 40 € zzgl. Eintritts bez. Gruppenpreis.

Weitere Informationen unter info@hmkv.de

Afrofuturismus zwischen Fiktion und Realität

Der Hardware MedienKunstVerein zeigt vom 20.10.2017 bis 22.04.2018 auf der dritten Etage des Dortmunder U in Kooperation mit Interkultur Ruhr & Büro medienwerk.nrw und mit Unterstützung durch den Africa Positive e.V. die Ausstellung „Afro-Tech and the Future of Re-Invention“.
Daneben findet an verschiedenen Orten in Dortmund vom 20. – 28.10.2018 ein Afro-Tech Festivalwoche mit Gesprächen, Performances, Workshops, Filmen und Musik statt. Neben dem HMKV sind als Orte das Kino im U e.V., Tanzcafé Oma Doris, Union Gewerbehof, das Künstlerhaus Dortmund und der Rekorder in der Nordstadt beteiligt.
Worum geht es? Wenn wir von Afrika hören, geht es meistens um Hungersnöte, Terror und Korruption. Diese Ausstellung will ein differenziertes Bild von diesem Kontinent vermitteln. Wie die Kuratorin Dr. Inke Arns vom HMKV sich bei einer Reisen in die Hauptstädte von Kenia, Südafrika und Nigeria überzeugen konnte, gibt es dort aktuell eine erstaunliche Entwicklung im Bereich digitaler Technologien. Ein Reihe von Startup-Unternehmen und KünstlerInnen sowie ErfinderInnen bezeugen das eindrucksvoll. Afrika wird in der Ausstellung als ein Kontinent der technologischen Innovation präsentiert. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit Science-Fiction-Erzählungen und Vorstellungen von Technologie, die nach den eigenen afrikanischen Regeln funktionieren und nicht den „westlichen Vorbildern“ folgen.

 

Die beiden Kuratoren der Ausstellung über Afrofuturismus: Fabian Saavedra-Lara und Inke Arns.
Die beiden Kuratoren der Ausstellung über Afrofuturismus: Fabian Saavedra-Lara und Inke Arns.

Der die künstlerischen Arbeiten beeinflussende Afrofuturismus ist im 20. Jahrhundert in Folge der Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung in den USA entstanden. Er dient als Raum für Emanzipation und Selbstbestimmung. Drei große Themen durchziehen die Ausstellung: Der Weltraum, das Meer und die Technologie. Was, wenn zum Beispiel das Weltraumprojekt in Sambia 1964 erfolgreich durchgeführt worden, und er erste Mensch auf dem Mond ein Afrikaner wäre? Die Tech-Projekte, Installationen, Videos, Performances und Objekt in der Ausstellung sind so vielfältig wie die die zwanzig KünstlerInnen aus Afrika und Europa. Die Ausstellung stellt eine Verbindung zwischen Afrofuturismus, alternativen technologischen Energien und Imaginationen her. Spekulative Narrative in den künstlerischen Arbeiten werden in einer doppelten Verfremdung mit den realen Erfindungen aus der Makerszene in Beziehung gebracht und konfrontiert.
Das reichhaltige Festival-und Ausstellungsprogramm erhalten Sie an allen Veranstaltungsorten. Der verantwortliche Kurator für die Festival-Woche ist Fabian Saavedra-Lara (Leitung Büro medienwerk.nrw & Co-Leitung Interkultur Ruhr).

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, den 20. Oktober 2017 um 19:00 Uhr im Dortmunder U, Kino im U e.V. auf der Ebene 0.
Der Eintritt zu den Veranstaltung ist frei.

Jahresbilanz und Ausblick im Dortmunder U

Freuen sich auf ein spannendes Jahr 2017 im Dortmunder U: (v.l.n.r.) Regina Selter (Museum Ostwall), Edwin Jacobs (Direktor Dortmunder U) und Kurt Eichler (Geschäftsführer Kulturbetriebe).

Bei der Pressekonferenz am 10.02.2017 zog der Geschäftsführer der Kulturbetriebe Kurt Eichler zunächst eine positive Bilanz nach sechs Jahren Vollbetrieb im Dortmunder U.

Das Kunst- und Kulturzentrum inzwischen ist ein fester Bestandteil und eine prägende Landmarke für Dortmund und die Region mit internationaler Signalwirkung geworden,“ so Eichler. Besonders freut ihn, dass fast die Hälfte der Besucher (46%) unter 29 Jahre alt ist. Einige davon werden „Wiederholungstäter“ und kommen gerne wieder. „Die Zufriedenheit steigt,“ erklärte Eichler.

Eine besonders große Resonanz beim Publikum erfreut sich derzeit die MO-Ausstellung „Ich bin eine Kämpferin“ – Die Frauenbilder der Niki de Saint Phalle“. „Wir wollen die verschieden Facetten dieser rebellischen Künstlerin zeigen,“ erläuterte die stellvertretende Direktorin Regina Selter. Im Rahmen des Frauenfilmfestivals Dortmund/Köln findet am 05.04.2017 in Kooperation ein Symposium zum Thema „Trauma, Subjekt- und Körperkonzepte“ statt. Seinen Bekanntheits- und Wirkungsgrad steigern konnte das Dortmunder U mit den sieben Ebenen unterschiedlicher Ausrichtung vor allem auch durch die WDR-Doku „Geheimnis Dortmunder U“ im letzten Jahr. Das Millionen-Projekt „smArtplaces“ der EU kooperiert das mit neun europäischen Partnern. Gemeinsam suchen sie nach Konzepten zur Publikumsentwicklung im digitalen Zeitalter. Einen besonderen Preis bekam das Dortmunder U mit der Auszeichnung als „Europäische Kulturmarke des Jahres“. Das Niveau des Vorjahres konnte mit 137.332 Besuchern im Vergleich zu dem Vorjahr gehalten werden.

Mit einem Neustart und Umbruch geht es im Jahr 2017 weiter. Der neue Direktor Edwin Jacobs setzt auf Partizipation, Kooperation und verlässliche Qualität. Eine Kooperation mit der Volkshochschule kann er sich auch gut vorstellen. „Die Menschen sind das Wichtigste, wofür wir arbeiten. Wir wollen das Beste anbieten, um uns in der Stadtgesellschaft zu verankern. Dazu gehört mindestens eine Top-Ausstellung im Jahr,“ erklärte Jacobs.

Inspiration von Jugendlichen erhält das Kino im U ab Frühling 2017. Die Jugendlichen sollen Dokumentarfilme aussuchen und mit dem Kinopublikum in Dialog treten.

Die kulturelle Bildungsarbeit und gute Zusammenarbeit mit der TU-Dortmund ist von großer Bedeutung und gehört zu den Stärken des Dortmunder U. Nirgendwo sonst gibt es auf ein so breites Bildungsangebot für junge Menschen auf einer einzigen Etage. Kunst nicht nur beobachten, sondern auch mitmachen, so soll das Motto sein. Partizipation ist ja schon in Teilen gelebte Praxis auf der UZWEI. So gibt es Formate wie „Schnittstelle“ zwischen Museum Ostwall und UZWEI, das Festival „Innovative Citizen“ oder etwa das junge Medienfestival „Feedback“. Der Geist des Mitmachens soll das ganze Haus erfassen. Das U bietet auf den verschiedenen Ebenen das ganze Spektrum vom kreativen Workshops bis hin zu analogen oder digitalen kunstwissenschaftlichen Projekten. Das U möchte sich mit seiner Sammlung und seinen Angeboten dynamisch und breiter aufstellen. Eine Ausstellung zum Thema Kohle ist geplant.

Mit dem Sommerfest am 26. August 2017 und weiteren verschiedenen Aktionen wird der Außenbereich auch 2017 wieder einbezogen. Die Gastronomie in Form des Moog wird durch panUrama am Westrand zum „Moog-Garden“ als eine grüne Oase erweitert.

Näheres zu dem umfangreichen Programm und andere Informationen erhalten sie unter www.dortmunder-u.de

Künstliche Intelligenz – Traum oder Albtraum?

Ausflug in die 80er Jahre der Computertechnologie. "Dialector 6" von Chris Marker.
Ausflug in die 80er Jahre der Computertechnologie. „Dialector 6“ von Chris Marker.

Seit es Computer gibt, sind die Menschen von ihren Fähigkeiten angezogen oder abgestoßen. Computer können unser Leben sehr viel angenehmer gestalten, aber sie wirken auch bedrohlich. Hollywood hat das Thema „Artificial Intelligence“ wieder entdeckt. Filme über Alan Turing oder über eine Menschen, der sich in die Stimme seines Computers verliebt („Her“) sind die Nachfolger von Filmen wie „2001: Odyssee im Weltraum“ und dem Schiffscomputer „HAL“. Die Ausstellung „(Artificial Intelligence) Digitale Demenz“ im Hartware MedienKunstVerein im Dortmunder U zeigt vom 14. November 2015 bis 06. März 2016 die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema.

Turing ist ein wichtiger Begriff in dieser Ausstellung. Denn Alan Turing hat 1950 einen Test entwickelt, der bestimmen kann, ob eine Maschine ein dem Menschen gleichwertiges Denkvermögen besitzt. Dass heißt, kann ein Mensch innerhalb eines Gespräches (über Tastatur) nicht erkennen, ob nun ein Programm oder ein Mensch mit ihm gechattet hat, hat der Computer den Test bestanden. Hier baut der „Dialector 6“ von Chris Marker auf. Der Mensch kann in eine Interaktion mit der Software geraten, die durchaus poetische Momente enthält.

Dass Maschinen uns überlegen sein können, zeigte die Niederlage von Garry Kasparov gegen Deep Blue im Schach. Julien Prévieux hat dies Niederlage in minimalistischen Fotografien festgehalten. Wieder zu sehen sind Arbeiten von Suzanne Treister, die ihre Recherchen zu technologischen Entwicklungen in esoterisch anmutenden Kartographien zusammenführt.

Mal sehen, in welche Schwierigkeiten der HMKV durch den „Random Darnet Shopper“ der „!Mediengruppe Bitnik“ gerät. Denn die Arbeit besteht aus einem Shopping-Roboter, das im geheimen Darkweb auf Einkaufstour geht. Ob jetzt Waffen und Drogen ins U geliefert werden?

Neben der klassischen Ausstellung gibt es eine Filmlounge. Hier werden beispielsweise sieben Episoden der Serie „Black Mirror“ gezeigt. Weitere Filme, die gezeigt werden, sind „The Girl who never was“. In dem Film geht es um die Geschichte der ersten Aufzeichnung der menschlichen Stimme im Jahre 1860. Zunächst ging man bei der Rekonstruktion von der Stimme eines kleinen Mädchens aus, doch in der richtigen Geschwindigkeit abgespult, war es die Stimme des Erfinders Édouard-Léon Scott de Martinville. Er singt „Au Clair de la lune“. Interessanterweise singt Computer HAL in der französichen Fassung von Kubricks Film das gleiche Lied, kurz bevor er abgeschaltet wird. Eine weitere Filmlounge präsentiert die zehn Folgen der ersten Staffel der Serie „Real Humans“, in der es um menschenähnliche Roboter geht.

Kinoatmosphäre im HMKV.
Kinoatmosphäre im HMKV.

Mehr Infos zu der Ausstellung, dem Filmprogramm und den Sonderveranstaltungen finden Sie hier: http://www.hmkv.de/programm/programmpunkte/2015/Ausstellungen/2015_AID_Artifical_Intelligence_Digitale_Demenz.php

 

Blick zurück auf das Internet der 90er Jahre

"Under construction" - im Aufbau. Manche Seiten sind über den "Aufbau-Status" nicht hinausgekommen.
„Under construction“ – im Aufbau. Manche Seiten sind über den „Aufbau-Status“ nicht hinausgekommen.

Ist Ihnen „Geocities“ noch ein Begriff? Wenn ja, erinnern sie sich sicher an chaotisch blinkende Home- oder Fanpages mit vielen „animated gifs“, quäkender Midisound aus den Boxen und „under construction“-Grafiken in unterschiedlichen Formen. Der Hartware Medienkunstverein im Dortmunder U erinnert in seiner Ausstellung „Digitale Folklore“ vom 25. Juli bis zum 27. September an die ersten Gehversuche der breiten Masse im Internet ohne ausgefeiltes Webdesign und Suchmaschinenoptimierung.

Was heute „Facebook“ ist, war in den 90er Jahren „Geocities“. Der Dienst stellte ab 1993 (gegen Werbeeinblendungen) ein wenig Speicherplatz zur Verfügung sowie einen Webbaukasten, damit die Nutzer sofort anfangen konnten, ihre Internetpräsenz zu bauen. Um den Stadtcharakter des Dienstes ein wenig zu betonen, konnten die Nutzer wählen, in welches „Stadtviertel“ sie gehen möchten. Auf dem Höhepunkt des Erfolges kaufte „Yahoo“ den Dienst 1999 für etwa 3,5 Milliarden Dollar. Doch nach dem Platzen der Dotcom-Blase ging es bergab. 2009 wurde „Geocities“, bis auf die japanische Version, gelöscht.

Doch das Archiv-Projekt „One Terabyte of Kilobyte Age“ konnte noch kapp 400.000 Geocities-Homepages vor dem digitalen Auslöschen bewahren. Die beiden Kuratoren Olia Lialina und Dragan Espenschied haben sich durch die Unmengen an Daten gewühlt und besondere „Folklore“ entdeckt und für die Ausstellung aufbereitet.

So gibt es Elemente, die häufiger auf den Homepages auftauchen. Beispielsweise ein kleines blaues Flugzeug, das über die Homepage fliegt und „Welcome“ in wolkigen Buchstaben schreibt. Ein eher negatives Element ist der „Peeman“, mit dem die Nutzer ihren Unwillen gegenüber einer Person, einem Unternehmen oder einem Sportverein zeigen konnten. Der „Peeman“ pinkelte als animierte Grafik dann auf ein Foto oder ein Symbol.

Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und die eigene Internetpräsenz meist auch nicht. Was tun, wenn Inhalte erst später hinzugefügt wurden? Entweder man schrieb (möglichst groß): „Hier entsteht die Webpräsenz von XY“, aber noch beliebter waren Baustellenschilder in allen Variationen, zumeist mit einem emsig arbeiteten Bauarbeiter und der Nachricht „Under construction“.

Nach „Jetzt helfe ich mir selbst“ beschäftigt sich der HMKV nun zum zweiten Mal mit der Netzkultur. Standen bei der ersten Ausstellung die selbst gedrehten Tutorials auf Youtube im Mittelpunkt, geht es hier um die erste größere Massenbewegung im Netz, als es nicht nur für Computerexperten möglich war, sich im Internet bekannt zu machen. Aus der heutigen Sicht erinnern manche dieser Homepages aus den 90ern mit ihren blinkenden und drehenden Grafiken eher an Geldspielautomaten, aber sie waren ein Ausdruck amateurhafter und fast schon anarchischer Liebe an Gestaltung.

Schön wäre es noch gewesen, wenn ein Webbaukasten von „Geocitites“ auf einigen Rechnern installiert wäre, denn dann hätten die Besucher selber etwas kreieren können in Stil der 90er.

Wer den Trip in die digitale Vergangenheit wagen möchte, der kann dies von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr und Donnerstag und Freitag von 11 bis 20 Uhr tun. Der Eintritt ist frei.

Ein kleines Video, das eine mit Animationen überladene Seite zeigt (auch wenn es wohl eine künstlerische Bearbeitung ist).

Das Dortmunder U wird Fünf!

Das Dortmunder U feiert Jubiläum und das gleich mehrere Tage lang.Von Donnerstag bis Samstag gibt es viele Führungen und Sonderveranstaltungen rund ums U. Für alle Altersgruppen bieten die einzelnen Etagen etwas zu entdecken.

 

Der Start ist am Donnerstag, 28. Mai, um 19 Uhr auf der Ebene 6, wo die Freundes U die vergangenen Jahre Revue passieren lassen und sich die Frage stellen: „5 Jahre nach RUHR. 2010: Wandel durch Kultur – Wandel durch das U?“ Zu diesem Zweck konnte Prof. Dr. Oliver Scheytt (ehem. Geschäftsführer Ruhr.2010), Marion Edelhoff (Kunstverein Dortmund), den ehemaligen Dortmunder OB Dr. Gerhard Langemeyer sowie den bildenden Künstler Dr. Günter Rückert gewonnen, sich in einer Diskussionsrunde dem oben genannten Thema zu widmen. Moderiert wird das Ganze vom Leiter der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten, Ulrich Breulmann. Der Eintritt ist frei.

Am Freitag, dem 29. Mai haben die Besucher ab 18 Uhr im Rahmen der Veranstaltung „Meet the Maker“ beim HMKV die Gelegenheit, die Personen, die hinter dem U stecken, einmal persönlich kennenzulernen. Zu erleben gibt es Geschichten aus dem Nähkästchen, den Anfängen im Dortmunder U und einen Ausblick in zukünftige Pläne. Im Anschluss daran können die Besucher in Kurzführungen auf jeder Etage Insider-Informationen über die Arbeit der einzelnen Institute des Hauses bekommen. Mit von der Partie sind: Kurt Eichler & Jasmin Vogel (Dortmunder U), Barbara Fischer-Rittmeyer (RWE Forum I Kino im U), Jens Krammenschneider-Hunscha (Fachhochschule Dortmund), Candan Bayram (TU Dortmund), Mechthild Eickhoff (U2 Kulturelle Bildung), Inke Arns (HMKV Hartware MedienKunstVerein), Regina Selter und Nicole Grothe (Museum Ostwall), Thomas Pieper (Panurama).

Und getreu dem Motto: „Fragen kostet nix!“ ist diese Veranstaltung kostenlos. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist auf 50 bis 60 Menschen, wird um Anmeldung unter presse@hmkv.de gebeten.

Die Jubiläumsparty findet dann am 30. Mai von 11 Uhr bis 18 Uhr statt. Zum Sommerfest, welches auch gleichzeitig den Auftakt für das Festival „Sommer am U“ bildet, gibt es elektronische Musik vom Kunst- und Musikkollektiv MASCHINERIE sowie ein Konzert der Silverettes, jede Menge Workshops, wie z.B. eine Upcycling-Werkstatt, und stündliche Führungen durch unser Haus. Alles komplett kostenfrei und die perfekte Gelegenheit, sich mal die Dortmunder Meisterwerke auf der Ebene 6 oder „Das Mechanische Corps. Auf den Spuren von Jules Verne“ auf der Ebene 3 im Rahmen von stündlichen Kurzführungen genauer anzusehen. Ab 18 Uhr lädt dann die TU zur großen Finissage der Jubiläumsausstellung „TU Dortmund im U“ mit einer Buchpräsentation.

Zusätzlich zu alledem finden am 30. Mai und 31. Mai in Kooperation mit Wissenschaft im Dialog und der Open Knowledge Foundation jeweils von 11 Uhr bis 18 Uhr die Science Hack Days statt. Hier werden in interdisziplinären Workshops Antworten auf die gesellschaftlichen Fragen von Morgen gesucht. Ziel dieser Kickoffdays ist es, erste Ideen und Prototypen auf die Beine zu stellen, welche im Laufe des Jahres weiter verfeinert werden. Mit vielen Mitmachaktionen wie Lötworkshops etc.