Ausstellungsprojekte zu „Club, Kunst & Kultur“ in Dortmund

Der Hardware MedienKunstVerein (HMKV ) und die UZWEI im Dortmunder U haben unter dem Motto „Hello again, Dortmunder Clubkultur! We can‘t get you out of our heads“ ein gemeinsames Kooperationsprojekt mit lokalen Clubs, Akteur*innen sowie Medienkünstlerinnen und Künstler ins Leben gerufen. Vom Lockdown in der Pandemie-Zeit besonders hart betroffen, soll der Szene jetzt Solidarität und Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Schwerpunkt liegt dabei auf den politischen Aspekt von Clubs als Orte des Widerstands, Emanzipation, Erinnerung, Einebnung von Klassengrenzen und Diversität.

Dabei übernimmt die Ausstellung „Hello again“ auf der UZWEI die lokalen Clubs, verschieden Akteur*innen aus Dortmund aus der Gegenwart und Vergangenheit vor und bietet Einblicke in unterschiedliche Aspekte von Clubkultur. In einer einladenden Club-Atmosphäre mit Bar und gemütlichen Sitzgelegenheiten können die Besucher*innen mit geliehenen oder mitgebrachtem Kopfhörern an verschiedenen Stationen interaktiv in das Clubleben von gestern bis heute eintauchen. Interviews mit verschiedenen Persönlichkeiten der Clubs (aus verschiedenen Bereichen) geben interessante Einblicke. Ausstellungsdauer: 25. Juni – 07.11.2021

Louis Henderson, Evidence of Things Unseen But Heard, HD-Video, 2018 (still), 20:00 Min.
Louis Henderson, Evidence of Things Unseen But Heard, HD-Video, 2018 (still), 20:00 Min.

Der HMKV geht mit der dezentralen Medienkunst-Ausstellung „Can‘t Get You Out of My Head“ in sieben Dortmunder Clubs und macht diese zum ersten mal seit langer Zeit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Mit dabei: sind: Großmarktschänke, Langer August, Oma Doris, Rekorder, subrosa, Tresor West , Zum Schlips. Diese Orte sollen sollen als Kulturorte sichtbar und neu erfahrbar gemacht werden. Es ist eine Einladung an Interessierte, die gesellschaftliche Rolle von Clubkultur in Krisenzeiten neu zu lesen.

An den nächsten sechs Wochenenden können Besucher*innen in diesen Club verschieden lange Video-Installationen erleben wie etwa in der Großmarktschänke afrokolumbianische „Picó-Kultur“, die in der karibischen Küstenregionen Kolumbiens stark präsent ist. Selbstgebaute , eindrucksvoll bemalte Soundsysteme, bestehend aus Lautsprechern,Verstärkern und Turntables gehören zu dieser Kultur.

In die 1970 und frühen 1980iger Jahre führt Louis Hederson mit „Evidene of Things Unseen But Heard“ (HD Video, 20:00 Minuten). Es geht um die historische Bedeutung der aus dem karibischen Raum stammenden Soundsystem-Kultur für Schwarze Communities in Großbritannien (Bristol). Dieser Ausdruck afrokaribischer Identität wurde durch die neoliberale Regierung Thatcher unterdrückt. Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen mit gewaltsamen polizeilichen Überfall ausgehend von den sogenannten .„St. Pauls Riots“.

Ans Ende des Universums mit „one day, the universe began to breathe“ führen Jana Kerima Stolzer / Lex Rütten die Besucher*innen. Eine Gruppe Raver bleibt als Einzige nach dem „Ende“ des Universums übrig. Die Loslösung von Raum und Zeit gelingt ihnen durch die Aufgabe von Schlaf, durch Konsum unterschiedlicher Substanzen, repetitivem Tanz und Körpernähe. (Tresor West).Zwei-Kanal Videoinstallation, 4K Video. 2021, 30:00 Min.

Genau Informationen über die Club-Event-Termine und anderen Veranstaltungen im Rahen der Ausstellungsprojekte erhalten Sie unter: https://hmkv.de/ausstellungen/ausstellungen-detail/cant-get-you-out-of-my-head.html




Fatadǎ/Fassade – Eine besondere Ausstellung zur Roma-Baukultur

Der Hardware MedienKunstVerein (HMKV) zeigt auf der Ebene 3 des Dortmunder U vom 24.10.2020 bis 21.03.2021 die Ausstellung „Fatadǎ/Fassade“.

Diese besondere Ausstellung baut auf dem gleichnamigen kollaborativen Kunstprojekt der Werkstatt Mallinckrodtstraße auf. Das Projekt wurde 2018 von Akteur*innen aus der Dortmunder Roma-Community zusammen mit den Künstlern Christoph Wachter und Mathias Jud sowie Interkultur Ruhr initiiert.

Im Jahr 2019 wurde ein Hausfassade in der Dortmunder Nordstadt (Schleswigerstr. 31) nach Art der Roma-Baukultur (wie in Rumänien zu sehen) umgestaltet und im September eingeweiht.

Die im Rahmen des Projekts zahlreich entstandenen imposanten teils raumhohe Hausmodelle präsentiert.

Die besondere Form der Architektur zeichnet sich durch ihre expressiven, teils bunten Fassaden, Kuppeln, Burgzinnen oder den silbrig schimmernden Zwiebeldächern – den charakteristischen Spenglerarbeiten der Roma – aus.

Die Leiterin des HMKV, Imke Arns, vor einem der Exponate der Ausstellung "Fatadǎ/Fassade"
Die Leiterin des HMKV, Imke Arns, vor einem der Exponate der Ausstellung „Fatadǎ/Fassade“

Neben dem Sichtbar machen der Roma-Kultur soll aber auch ein Gegen-Narrativ etwa zum Vorurteil, Roma würden „nicht gerne sesshaft in Wohnungen leben“ geschaffen werden. Es ist zudem ein eindringlicher Ausdruck einer Selbstermächtigung. Der Rom‘nja, der Wunsch nach gesellschaftlicher Teilhabe und Anerkennung.

Im Rahmen der Ausstellung wurde von der Werkstatt Mallinckrodtstraße der Eingangsbereich auf der Ebene 3 mit einer neuen Wandgestaltung versehen.

Im hinteren Bereich der Ausstellung steht ein großer Raum mit Lesebereich mit weiterführenden Texten zum Thema Kultur der Roma oder ein Hörspiel zum tieferen Eintauchen zur Verfügung.

Zudem wird ein gedrucktes Magazin zur Ausstellung herausgebracht, das ab Dezember 2020 zu erhalten sein wird.

Der HMKV öffnet am 23.10.2020 (15.00 – 20:00 Uhr) seine Türen für „Fatadă/Fassade“.




Geheimdienste contra Performancekunst

Ausstellung „Artists & Agents“ des HMKV zur Interaktion zwischen Geheimdiensten und Performancekunst

Auf der Ebene 3 im Dortmunder U in den Räumlichkeiten des Harteware MedienKunstVerein (HMKV) können Besucher*innen vom 26.10.2019 bis 22.03.2020 die Ausstellung „Artists & Agents“ erleben.

Diese besondere Ausstellung ist von Inke Arns (Direktorin HMKV), Kata Krasznahorkai (Historikerin Slavisches Seminar Department, Universität Zürich) und Sylvia Sasse (Professorin für Slawistische Literaturwissenschaft, Universität Zürich) kuratiert worden. Beteiligt daran sind 24 Künstlerinnen und Künstler aus 10 Ländern.

Im Mittelpunkt steht
die bis heute andauernden Interaktion zwischen Geheimdiensten und
Performancekunst. Diese Kunstform galt (und gilt wohl noch) als
besonders gefährlich für die Machthaber z.B. in Ost- aber auch in
Westeuropa. Zunächst denkt man bei perfiden Überwachungen von
Künstlern wohl an Osteuropa (Sowjetunion (jetzt Russland), Ungarn,
Polen u.s.w.). Wie wir in der Ausstellung erfahren können, betraf es
auch unliebsame (linke) Performancekünstler im Westen, etwa um 1919
die Dadaist*innen in der Schweiz (Bern). Es ist aber durchaus ein
sehr aktuelles brisantes Thema mit Sprengkraft. Die Frage nach dem
zunehmenden Einsatz geheimdienstlicher Methoden in Politik und Alltag
ist hochaktuell…

Die Kuratorinnen der Ausstellung "Artists & Agents" Kata Krasznahorkai (Historikerin,  Slavisches Seminar Department, Universität Zürich), Sylvia Sasse (Professorin für Slawistische Literaturwissenschaft, Universität Zürich) und Inke Arns (Direktorin HMKV).
Die Kuratorinnen der Ausstellung „Artists & Agents“: (v.l.n.r.) Kata Krasznahorkai (Historikerin, Slavisches Seminar Department, Universität Zürich), Sylvia Sasse (Professorin für Slawistische Literaturwissenschaft, Universität Zürich) und Inke Arns (Direktorin HMKV).

Viele Jahre
Recherchearbeit und Forschung in versch8iedenne Archive und
Begutachtung von Geheimdienstarchiven war von Nöten. Fast nur in
Osteuropa sind diese Archive zugänglich und offenbaren einen
Einblick in die „Zersetzung“ und „Liquidierung“ kritischer
Künstlerinnen und Künstler durch die Staatssicherheitsdienste.
Dafür mussten die Agenten jedoch teils selbst „Performancekünstler“
werden, um an ihre Informationen zu kommen.

Spannend ist es zu erfahren, warum diese Kunstform als so „gefährlich“ eingestuft wurde, und wie man dagegen vorging. Oft wurden mit perfidesten Mitteln versucht, „Performancekunst“ zu verhindern.

Die selbst
betroffenen ausstellenden Künstler*innen setzen sich mit den sie
betreffenden „Akten“ vorwiegend fotografisch, aber auch durch den
Einsatz von Videos (z.B. audiovisuelles Beispiel eines „Verhörs“)
und andere Ausdrucksformen (Mobile) künstlerisch auseinander. Die
zu lesenden Aktenvermerke geben einen ganz besonderen Einblick in
diese spezielle, teils paranoiden Welt des Misstrauens und Argwohns.

Wie Sylvia Sasse
beim Pressegespräch verriet, reagierte vor allem die ungarische
Staatsmacht damals schon auf das Wort „Happening“ mit
hysterischer Abwehr. Happenings waren zutiefst suspekt.

Subversion als
Methode wurde von Geheimdiensten (die mit staatlichem Auftrag die
Kunstszene unterwandern wollten) sowie von den Künstlern selbst (um
den Staat zu überlisten) angewandt.

Zusätzlich wurde
ein Ausstellungsmagazin (HMKV 2/2019, Erscheinungstermin: November
2019) erstellt, und ab dem 26.10.2019 ist das Buch „Artists &
Agents, Performencekunst und Geheimdienste“ (Hg.: Kata
Krasznahorkai, Sylvia Sasse) für 34,- Euro im Buchhandel erhältlich.

Die Ausstellung wird
am Freitag, den 25. Oktober 2019 um 19:00 Uhr auf der Ebene 3
(Dortmunder U) eröffnet.




Internationale Gruppenausstellung über Rechtsextremismus im Netz

Auf der Ebene 3 des
Dortmunder U zeigt der Hardware MedienKunstVerein (HMKV) vom
29.03.2019 bis zum 22.09.2019 die internationale Gruppenausstellung
„Der Alt-Right Komplex – Über Rechtspopulismus im Netz“. „Alt
Right“(Alternative Rechte) ist übrigens eine eher verharmlosende
Bezeichnung.

In zwölf
unterschiedlichen Projekten setzen sich 16 Personen aus zwölf
europäischen Ländern (Deutschland bis Ungarn) mit den bedrohlichen
Entwicklungen rechtspopulistischer Plattformen wie zum Beispiel
Breitbart News, Cambridge Papers oder Online–Foren wie 4chan in
verschiedener weise und künstlerischen Mitteln auseinander. Sie
beschäftigen sich mit Memes (z.b. Pepe der Frosch, dem wohl
bekanntesten Symbol der Trump-Anhänger*innen), oder Figuren wie etwa
Steve Bennon (bis 2016 Chef der 2012 gegründeten
rechtspopulistischen Plattform Breitbart News), oder
rechts-religiöser Flaggen-Verehrung (USA) im Netz. Beschäftigt wird
sich auch mit der sogenannten Prepper-Szene. Das sind „besorgte“
Menschen in West-Europa und vor allem in den USA, die sich akribisch
auf den von ihnen erwarteten Kollaps der Zivilisation (Katastrophe)
vorbereiten und Lebensmittelvorräte bunkern, Waffenübungen
durchführen und mehr.

Verbreitet werden
übers Netz aber auch sogenannte „White Supremacists“
(Rassistische Ideologien, die von der Überlegenheit der „weißen
Rasse“ ausgehen) oder reaktionäres „Dark Enlightment“.

„Man weiß nicht, wo es beginnt und aufhört“, erläuterte Dr. Inke Arns (Kuratorin). Klar ist, dass sie einen subtilen Einfluss auf „unzufriedene“ User nehmen. In der „Netz-Blase“ arbeiten sie geschickt mit Symbolen, wiederholen von rechten Bedrohungs-Szenarien. Das kann im schlimmsten Fall zu einem eskalierenden Gewaltausbruch wie zum Beispiel bei Anders Breivik (2011) in Norwegen oder aktuell bei einem Exzess wie im neuseeländischem Christchurch.

 DISNOVATION.ORG, „Online Culture Wars“, 2018-2019 © the artist. Im Rahmen der Ausstellung „Der Alt-Right-Komplex - Über Rechtspopulismus im Netz“, HMKV im Dortmunder U, 30.3. - 22.9.2019
DISNOVATION.ORG, „Online Culture Wars“, 2018-2019 © the artist. Im Rahmen der Ausstellung „Der Alt-Right-Komplex – Über Rechtspopulismus im Netz“, HMKV im Dortmunder U, 30.3. – 22.9.2019

Einen interessanten
Bezug zu den NSU-Morden und speziell auch den an dem Dortmunder
Bürger Mehmet Kubaşik
hat der Beitrag der beiden aus Künstlerinnen Paula Bulling und Anne
König aus Deutschland. Unter dem Titel „Bruchlinien. Drei Episoden
zum „NSU“ gestalteten sie ein großes Comic-Wandbild in drei
Kapiteln.

Die
Zeichnungen, die Fakten und Imagination verbinden, zeigen drei
Akteurinnen, die gewollt oder ungewollt eine wichtige Nebenrolle in
der Geschichte des NSU einnehmen.

Zum
einen ist da Susann Eminger, engste Freundin und aktive
Unterstützerin von Beate Zschäpe, dann auch die Verwaltungsbeamtin
im Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz Frau N. Sie wollte
zunächst wichtige Akten nicht schreddern, tat es dann aber doch. Was
wurde unter den Teppich gekehrt?

Die
dritte Episode mit den Erlebnissen von Gamze Kubaşik
(Tochter des am 4. April in Dortmund ermordeten Mehmet Kubaşik)
wird in dieser Ausstellung erstmals gezeigt. Ihrer Vermutung, dass
der Täter aus dem rechtsextremen Umfeld stammen könnte, gingen die
deutschen Sicherheitsbehörden nicht nach.

Ein
eindrucksvolles großes
Comic-Bild von der Demonstration in Kassel (2006 nach dem neunten
Mord) steht im
Mittelpunkt. Worum
blieben die Stimmen der migrantischen Communities in der hiesigen
Öffentlichkeit über Jahre ungehört?

In
verschiedenster Form, mit Texten, Videos, Filmausschnitten,
performativen Installationen und mehr beschäftigen sich die Arbeiten
der europäischen Künstler*innen sowohl mit dem amerikanischen
Kontext
wie auch mit speziell
deutschen Phänomenen.

Die
Ausstellung wird in einem sich verengendem Gang von einem kritischen
Glossar begleitet, das die wichtigsten Begriffe kurz erklärt.

Auch
die Verwicklung von wirtschaftlichen und politischen Machtinteressen,
(zum Beispiel die Unterstützung der US-amerikanische Investor
deutscher Herkunft Peter Andreas Thiel im Wahlkampf von Donald Trump)
werden deutlich.

Die Ausstellungseröffnung findet am 29. März um 19 Uhr statt. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wird auch der Justus Bier Preis 2018 verliehen. Am 30. März um 15 Uhr haben die Besucher die Gelegenheit eine Kuratorinnenführung mitzumachen.

Zudem gibt es eine Vortragsreihe „The Kids Are Alt-Right“. Hier wirden die unterschiedlichen Aspekte der Alt-Right-Bewegung beleuchtet. Bisher stehen zwei Termine fest (23. Mai 18 Uhr und 05. September 18 Uhr). Mehr Informationen auf hmkv.de

Die
serbische Künstlerin Vanja Smiljanić
zeigt mit „Waves of
Worship“ den letzten Teil einer dreiteiligen Untersuchung zum
Verhältnis von neuen religiösen Bewegungen
und Nationalismus. Sie setzt
sich am Samstag, den
30.03.2019 um 17:00 Uhr
in Form einer Lecture-Performance mit der Internet-basierten,
religiösen UFO-Bewegungen der Cosmic People sowie der Flag Nation
Society (die ihre Gläubigkeit durch ihre Flaggen-Verehrung zeigen)
auseinander.

Mehr
Informationen vor allem über Sonderveranstaltungen gibt es unter
hmkv.de




Ausstellung als Link zum Verhältnis zwischen Frauen und Technologie

Auf der Ebene 3 des
Dortmunder U, dem Sitz des Hardware-Medien-Kunstvereins (HMKV) wird
vom 27.10.2018 bis zum 24.02.2018 die Ausstellung „Computer Grrrls“
zu sehen sein. Es handelt sich um eine Koproduktion mit La Gaîté
Lyrique (Paris). Diese Ausstellung wird auch im Anschluss in
Paris (La Gaîté
Lyrique)
und danach in Eindhoven (MU) in den Niederlanden gezeigt werden.

Die
Direktorin des HMKV und Kuratorin Dr. Inke Arns und Ko-Kuratorin
Marie Lechner (La Gaîté
Lyrique) informierten über die Ausstellung und gaben einen ersten
Einblick bei einem Presserundgang.

„Computer
Grrrls“ (in Anspielung
auf die Schreibweise der technofeministischen Bewegung) versammelt 23
Arbeiten und Positionen von 26 Künstlerinnen und einem
Künstler aus 16
verschiedenen Ländern von Australien bis zum Iran, die das
Verhältnis von Geschlecht und Technologie in Geschichte und
Gegenwart verhandeln und künstlerisch darstellen.

Die Direktorin des HMKV und Kuratorin Dr. Inke Arns und Ko-Kuratorin Marie Lechner (La Gaîté Lyrique) informierten über die Ausstellung.
Die Direktorin des HMKV und Kuratorin Dr. Inke Arns und Ko-Kuratorin Marie Lechner (La Gaîté Lyrique) informierten über die Ausstellung.

Dazu
muss man wissen, bis in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts
haben die
Frauen eine wesentliche Rolle in der technologischen Entwicklung
gespielt. Sie waren als
Telegrafinnen,
Telefonistinnen oder später auch als Programmiererinnen tätig.
Rechnen galt als weibliche Tätigkeit und Frauen
berechneten astronomische Daten, knackten den Verschlüsselungscode
der Nazis und vieles mehr. Mit der Einführung des PC (Personal
Computer) und dem Beruf des Informatik- Ingenieurs um
1985 fand eine „Vermännlichung“ statt.

Mit
einer großangelegten Timeline an der Wand wird diese Entwicklung von
dem 18. Jahrhundert bis heute eindrucksvoll dokumentiert.

Erst
in den 1990iger Jahren kam es dann zur Entstehung der ersten
cyberfeministischen Bewegungen, die die Frauen ermutigten, sich die
modernen Technologien (wieder) anzueignen und sich als handelnde
kreative Personen zu nutzen.

Die
Ausstellung zeigt diese Kreativität der jungen Künstlerinnen in der
Vielfalt der Medien und der selbstironischen offenen weiblichen
Herangehensweise an den versteckten Optimierungs-Druck,
Rassismus und dem Aufzeigen der Möglichkeiten der sich rasch
entwickelnden Technologien.

Die
verwendeten Medien reichen von 3D-Drucken, Videoinstallationen,
Filmtutorials und analoge Skulpturen, Algorithmen, Poster, sezierte
analoge Rhythmusgeräte, einen Dokumentarfilm, eine stereoskopische
3D-Projektion, Fotografien, aufblasbare Figuren sowie Zeichnungen und
Aquarelle. Hier trifft Lowtech auf die sogenannte Künstliche
Intelligenz (KI), Hightech auf Lötkolben
und ein Friseursalon auf ein Virtual Reality Set.

Besonders
interessant ist die Postion der afroamerikanischen
Frauen innerhalb der Ausstellung. Hier treffen
esoterisch-mythologische Einflüsse auf moderne Technik.

Die
Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, eine spannende
Virtual Reality-Reise in eine andere
(am Ende freiheitliche ?)
Welt zu unternehmen.

Die
Kuratorinnen haben ein große und Auswahl und Bandbreite von
technofeministischen Manifesten zusammengestellt, die zum größten
Teil
zwischen den 1990iger Jahren und heute veröffentlicht wurden.

Es
gibt viel zu entdecken. Also viel Zeit einplanen! Ein
Begleitheft gibt es natürlich auch.

„Computer
Grrrls“ wird am Freitag, den 26.10.2018 um 19:00 Uhr auf der Ebene
3 (HMKV) eröffnet.

Weiter
Informationen erhalten Sie unter www.hmkv.de




Ausstellung des Künstlerduos Korpys / Löffler im Dortmunder U

Unter dem Titel „Korpys/Löffler – Personen, Institutionen, Objekte, Sachen“ zeigt der Hartware Medien Kunst Verein (HMKV) in seinen Räumlichkeiten auf der 3. Etage des Dortmunder U vom 26. Mai 2018 bis zum 23. September 2018 elf Installationen und Werkserien der beiden Medienkünstler aus den letzten zwei Jahrzehnten, darunter auch eine als Premiere.

Die gelernten Fotografen mit derzeitiger Professur an der Hochschule für Künste Bremen setzen sich auf ihre ganz eigene Art mit dem aktuellem Thema „Überwachungsstaat“, im verborgenen agierende Exekutivorgane wie das Bundeskriminalamt oder Bundesnachrichtendienst, ebenso wie der Polizei oder aber mit dem US-Präsidenten als personifizierte Obrigkeiten künstlerisch auseinander. Als Ausdrucksmittel benutzen sie dabei die Fotografie, Videos, Objekte und Sound-Untermalung als wichtigen Bestandteil. Andree Korpys (*1966) und Markus Löffler (*1963) beobachten die Machtstrukturen und nehmen vor allem die nicht so im Fokus stehende Nebenschauplätze genau ins Visier.

Sie wenden die Methoden des modernen Überwachungsstaats auf die für Organe dieses Staates selbst an und geben mit ihren Kunstwerk-Kompositionen Einblicke in den Mechanismus ihres Funktionierens.

Elf Installationen und Werkserien von Andree Korpys (links) und Markus Löffler sind im Hartware Medienkunstverein (HMKV) zu sehen.
Elf Installationen und Werkserien von Andree Korpys (links) und Markus Löffler sind im Hartware Medienkunstverein (HMKV) zu sehen.

Personen, Institutionen, Objekte, Sachen ist zugleich der Titel einer jüngeren Videoinstallation. Das Künstlerduo beobachtete den Neubau des Bundesnachrichtendienstes in Berlin (seit 2017 bietet dieser mit 1,1 Milliarden Euro Kosten teuerste vom Bund realisierte Gebäude Platz für 4.000 Agenten) mit „nachrichtendienstlichen Methoden“. Sie hatten das Geschehen von einem abbruchreifen Nachbarhaus aus im Blick, vorzugsweise wurde mit Super 8 gefilmt. Das zentrale Organ der Auslandsaufklärung selbst ein Objekt der Beobachtung. Eingeblendete Objekte als „sichergestellte Indizien“ ergänzen die präzise Arbeit Über drei parallel abgespielte Bildebenen der Installation legten sie eine Vier-Kanal-Tonspur. Darüber werden immer wieder aufgezeichnete Anrufe eingestreut. Angerufen wurden wurden dabei zahlreiche Unterabteilungen des Nachrichtendienstes.

Eine andere Installation beschäftigt sich mit der Eröffnung des Hauptsitzes der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt im Jahr 2015.

Besonders beeindruckend beim Presserundgang war der die Videoinstallation „Gesang der Jünglinge“ von 2009. Dort sind Polizisten bei einer sogenannten „TASER-Schulung“ zu sehen. Es handelt sich dabei um eine Trainingseinheit zum Einsatz von Elektroimpulswaffen in einer Kaserne in Kaiserslautern. Die jungen Polizisten wurden genötigt, sich „mutig“ als Versuchskaninchen zur Verfügung zu stellen. Die Folgen der Lähmung und den Zusammenbruch konnte man hautnah miterleben. In Zeitlupe und Nahaufnahmen der Gesichter war eine Mischung aus Angst und Faszination zu erkennen.

Ein Highlight der Ausstellung ist sicherlich das Video „Echokammer“ (2018), das in einer Premiere zu sehen ist. Es entstand beim G20-Gipfel in Hamburg im Juli 2017 sowie auch beim Staatsbesuch Barrack Obamas 2013. Hier wird sehr deutlich, wie wenig sich die Gipfelabläufe von den Protesten beeinflussen ließen.

In weiteren Arbeiten widmen sich die Künstler den Aldi-Gründer (DISCOUNT, 2015), besuchen in der amerikanischen Abteilung Ground-Zero in New York (Reflecting Absense, 2016). Die unsichtbare „Macht am nuklearen Zerstörungsknopf“ des US-Präsidenten wird in (Nuclear Football) thematisiert.

Humorvoll ironisch behandelt die Sience-Fiction-Story „The last American“ (1889) von John Ames Mitchell eine in der Zukunft angesiedelte Geschichte aus der Sicht eines Persers, der in Amerika den „letzten Amerikaner“ erschießt und dann „Requisiten“ als Hinweis auf die dortige „Kultur“ sammelt.

Man sollte sich viel Zeit nehmen für diese Ausstellung. Allein die Video-Sequenzen dauern 20 bis 40 Minuten.

Der Eintritt ist frei, und so können die Besucherinnen und Besucher auch spontan mal öfter vorbei schauen. (Spenden werden natürlich gerne angenommen).

Die Eröffnung mit Begrüßung und Einführung durch Dr. Inke Arns (Direktorin HMKV) findet am Freitag, den 25. Mai 2018 ab 19:00 Uhr (bis 22:00 Uhr) auf der Ebene 3 im Dortmunder U statt.

Vor Ort: Andree Korpys und Markus Löffler (Künstler der Ausstellung)

Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Kunsthalle Tübingen und dem Kunstverein Braunschweig.




Sturm auf den Winterpalast – Forensik eines Bildes im HMKV

Unter dem Titel „Sturm auf den Winterpalast- Forensik eines Bildes“ zeigt der Hardware MedienKunstVerein im (HMKV) im Dortmunder U auf der Ebene 6 vom 25.11.2017 bis zum 08.04.2018 Teil Eins einer Doppelausstellung, die inhaltlich nichts miteinander zu tun haben, aber gut zusammen passen, so Inke Arns, die Direktorin des HMKV und Kuratorin der Ausstellung. Gemeint ist damit die Ausstellung „Die Grenze“.

Im Jahr 2017 jährt sich zum die Oktoberrevolution und Geburtsstunde der ehemaligen Sowjetunion zum hundertsten Mal. Im Blickpunkt dieser Ausstellung steht deren Gründungsmythos, der sich in der bekannten Fotografie „Sturm auf den Winterpalast“ manifestiert. Das Foto stammt allerdings nicht vom historischen Ereignis selbst, sondern von einem mit vielen Statisten nachgestellten theatralen Reenactment aus dem Jahr 1920 unter der Regie von Regisseur Nikolaj Evreinov. Die Ausstellung präsentiert Filmaufnahmen und Fotografien der „scheinbaren Realität“ und stellt sie dem eigentlichen realen Foto gegenüber. Es gab keine Revolution der Massen, sondern es war nur eine Handvoll Rotgardisten, die eine Gruppe Minister gefangen nahm, die längst aufgegeben hatten.

Die beiden Kuratorinnen der Ausstellung: Inke Arns (links) und Sylvia Sasse.
Die beiden Kuratorinnen der Ausstellung: Inke Arns (links) und Sylvia Sasse.

Aus einer retuschierten Fotografie wurden ein „historisches Dokument“ zur kulturellen Identitätsstiftung in der Sowjetunion. Dokumentiert wird das auch in den damaligen Schulbüchern.

Es ist aber keine historische Ausstellung zum „Sturm auf den Winterpalast“, wie Arns betonte. Es geht vielmehr darum zu verdeutlichen, wie fragil die Entstehung von Geschichte ist und um den Kontrast von Schein und Sein. Im digitalen Zeitalter durchaus von aktueller Brisanz.

Untermauert wird das durch neue Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die das Reenactment kommentieren und in einen politischen Zusammenhang bringen. Eindrucksvoll ist da als Beispiel ein höchst aktuelles Video von Regisseur und Autor Milo Rau. Es in Ausschnitten die in der Berliner Schauburg vom 03. bis 05. November 2017 durchgeführte „Generalversammlung“ mit sechzig Abgeordneten aus der ganzen Welt. Diese widmeten sich mit ihrem Entwurf eines Weltparlaments den globalen Problemen Menschenrechtsverletzungen, Steuerung ökologischen Entwicklungen oder sozialer Ungerechtigkeit. Stellvertretend für alle betroffenen Menschen, die kein politisches Mitspracherecht haben,wollten sie das neu gewählte deutsche Parlament herausfordern.

Zusammen mit der Wanderausstellung „Die Grenze“ wird die Ausstellung am Freitag, den25. November 2017 um 19:00 Uhr im Dortmunder U (HMKV) auf der Ebene 6 eröffnet.

Begrüßung: Edwin Jacobs, Direktor Dortmunder U

Einführung der Kuratorinnen: Dr, Inke Arns, Direktorin HMKV und Prof. Dr. Sylvia Sasse (Slavisches Seminar, Universität Zürich).




Die Grenze – Ausstellung von Künstlern aus der ehemaligen UdSSR

Parallel zur Ausstellung „Sturm auf den Winterpalast“ wird auf der Ebene 6 des Dortmunder U die Wanderausstellung „Die Grenze“, ein Projekt des Goethe-Instituts Moskau, gemeinsam mit 23 Künstlerinnen und Künstler aus den ehemaligen Sowjet-Republiken. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist für die alle eine neue Zeit des Umbruchs und Neuorientierung gekommen. Unterstützt wird das Projekt vom Auswärtigen Amt.

Es geht darum, neue Perspektiven auszuloten. Deshalb sind bei diesem Projekt auch vorwiegend junge Künstler beteiligt. Es fand nach und nach ein Prozess von Vernetzungen statt.

Sie beschäftigen sich in unterschiedlichen Arbeiten, Videos und Installationen mit den facettenreichen Thema „Grenzen“ im weiteren Sinne.

Die Problematik des Grenzkonflikts um die Ost-Ukraine sind da nur ein kleiner Teilbereich. Es stellen sich die Fragen um das Grenzland Europa. Wo verlaufen die Grenzen genau zwischen Europa und Asien? Gibt es nicht vielmehr kulturelle Grenzen? Der Kurator der Ausstellung Thibaut de Ruyter (Belgien) erklärte: „Wenn wir zum Beispiel an Karaoke denken, verbinden wir es mit asiatischen Ländern.“

Wenn die Grenze hell leuchtet, treten die Akteure ins Dunkle. (v.l.n.r.) Astrid Wege, Thibaut de Ruyter und Inke Arns.
Wenn die Grenze hell leuchtet, treten die Akteure ins Dunkle. (v.l.n.r.) Astrid Wege, Thibaut de Ruyter und Inke Arns.

Astrid Wege, Leiterin der Kulturprogramme Goethe-Institut Moskau und Initiatorin der Ausstellung, berichtete beim Pressegespräch von der weiten Reise der Wanderausstellung von Beginn am 31. Januar 2017 in Moskau über die verschiedenen russischen Städte. Dabei wurden die Schwerpunkte je nach Standort verändert. So lag dieser in St. Petersburg beispielsweise auf dem Thema „Arbeitsmigration“.

Am Samstag, den 25.11.2017 um 15:00 Uhr ist vor Ort ein Vortrag von Karl Schlögel zum Thema „Grenzland Europa“ als Kontinent der wandernden Grenzen mit Phantomgrenzen im Kopf und brutalen Grenzverletzungen und Grenzverschiebungen.

Am gleichen Tag findet zudem um 15:30 Uhr eine Podiumsdiskussion mit KünstlerInnen des Ausstellungsprojektes „Die Grenze“ statt.

Führungen durch die Ausstellung werden einmal die Woche am Sonntag (ab 26.11.2017) jeweils um 15:00 Uhr angeboten.

Sonderführungen sind buchbar bis fünfundzwanzig Personen (60 € zzgl. Eintritts bez. Gruppenpreis. Ermäßigt: 40 € zzgl. Eintritts bez. Gruppenpreis.

Weitere Informationen unter info@hmkv.de




Afrofuturismus zwischen Fiktion und Realität

Der Hardware MedienKunstVerein zeigt vom 20.10.2017 bis 22.04.2018 auf der dritten Etage des Dortmunder U in Kooperation mit Interkultur Ruhr & Büro medienwerk.nrw und mit Unterstützung durch den Africa Positive e.V. die Ausstellung „Afro-Tech and the Future of Re-Invention“.
Daneben findet an verschiedenen Orten in Dortmund vom 20. – 28.10.2018 ein Afro-Tech Festivalwoche mit Gesprächen, Performances, Workshops, Filmen und Musik statt. Neben dem HMKV sind als Orte das Kino im U e.V., Tanzcafé Oma Doris, Union Gewerbehof, das Künstlerhaus Dortmund und der Rekorder in der Nordstadt beteiligt.
Worum geht es? Wenn wir von Afrika hören, geht es meistens um Hungersnöte, Terror und Korruption. Diese Ausstellung will ein differenziertes Bild von diesem Kontinent vermitteln. Wie die Kuratorin Dr. Inke Arns vom HMKV sich bei einer Reisen in die Hauptstädte von Kenia, Südafrika und Nigeria überzeugen konnte, gibt es dort aktuell eine erstaunliche Entwicklung im Bereich digitaler Technologien. Ein Reihe von Startup-Unternehmen und KünstlerInnen sowie ErfinderInnen bezeugen das eindrucksvoll. Afrika wird in der Ausstellung als ein Kontinent der technologischen Innovation präsentiert. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit Science-Fiction-Erzählungen und Vorstellungen von Technologie, die nach den eigenen afrikanischen Regeln funktionieren und nicht den „westlichen Vorbildern“ folgen.

 

Die beiden Kuratoren der Ausstellung über Afrofuturismus: Fabian Saavedra-Lara und Inke Arns.
Die beiden Kuratoren der Ausstellung über Afrofuturismus: Fabian Saavedra-Lara und Inke Arns.

Der die künstlerischen Arbeiten beeinflussende Afrofuturismus ist im 20. Jahrhundert in Folge der Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung in den USA entstanden. Er dient als Raum für Emanzipation und Selbstbestimmung. Drei große Themen durchziehen die Ausstellung: Der Weltraum, das Meer und die Technologie. Was, wenn zum Beispiel das Weltraumprojekt in Sambia 1964 erfolgreich durchgeführt worden, und er erste Mensch auf dem Mond ein Afrikaner wäre? Die Tech-Projekte, Installationen, Videos, Performances und Objekt in der Ausstellung sind so vielfältig wie die die zwanzig KünstlerInnen aus Afrika und Europa. Die Ausstellung stellt eine Verbindung zwischen Afrofuturismus, alternativen technologischen Energien und Imaginationen her. Spekulative Narrative in den künstlerischen Arbeiten werden in einer doppelten Verfremdung mit den realen Erfindungen aus der Makerszene in Beziehung gebracht und konfrontiert.
Das reichhaltige Festival-und Ausstellungsprogramm erhalten Sie an allen Veranstaltungsorten. Der verantwortliche Kurator für die Festival-Woche ist Fabian Saavedra-Lara (Leitung Büro medienwerk.nrw & Co-Leitung Interkultur Ruhr).

Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, den 20. Oktober 2017 um 19:00 Uhr im Dortmunder U, Kino im U e.V. auf der Ebene 0.
Der Eintritt zu den Veranstaltung ist frei.




Jahresbilanz und Ausblick im Dortmunder U

Freuen sich auf ein spannendes Jahr 2017 im Dortmunder U: (v.l.n.r.) Regina Selter (Museum Ostwall), Edwin Jacobs (Direktor Dortmunder U) und Kurt Eichler (Geschäftsführer Kulturbetriebe).

Bei der Pressekonferenz am 10.02.2017 zog der Geschäftsführer der Kulturbetriebe Kurt Eichler zunächst eine positive Bilanz nach sechs Jahren Vollbetrieb im Dortmunder U.

Das Kunst- und Kulturzentrum inzwischen ist ein fester Bestandteil und eine prägende Landmarke für Dortmund und die Region mit internationaler Signalwirkung geworden,“ so Eichler. Besonders freut ihn, dass fast die Hälfte der Besucher (46%) unter 29 Jahre alt ist. Einige davon werden „Wiederholungstäter“ und kommen gerne wieder. „Die Zufriedenheit steigt,“ erklärte Eichler.

Eine besonders große Resonanz beim Publikum erfreut sich derzeit die MO-Ausstellung „Ich bin eine Kämpferin“ – Die Frauenbilder der Niki de Saint Phalle“. „Wir wollen die verschieden Facetten dieser rebellischen Künstlerin zeigen,“ erläuterte die stellvertretende Direktorin Regina Selter. Im Rahmen des Frauenfilmfestivals Dortmund/Köln findet am 05.04.2017 in Kooperation ein Symposium zum Thema „Trauma, Subjekt- und Körperkonzepte“ statt. Seinen Bekanntheits- und Wirkungsgrad steigern konnte das Dortmunder U mit den sieben Ebenen unterschiedlicher Ausrichtung vor allem auch durch die WDR-Doku „Geheimnis Dortmunder U“ im letzten Jahr. Das Millionen-Projekt „smArtplaces“ der EU kooperiert das mit neun europäischen Partnern. Gemeinsam suchen sie nach Konzepten zur Publikumsentwicklung im digitalen Zeitalter. Einen besonderen Preis bekam das Dortmunder U mit der Auszeichnung als „Europäische Kulturmarke des Jahres“. Das Niveau des Vorjahres konnte mit 137.332 Besuchern im Vergleich zu dem Vorjahr gehalten werden.

Mit einem Neustart und Umbruch geht es im Jahr 2017 weiter. Der neue Direktor Edwin Jacobs setzt auf Partizipation, Kooperation und verlässliche Qualität. Eine Kooperation mit der Volkshochschule kann er sich auch gut vorstellen. „Die Menschen sind das Wichtigste, wofür wir arbeiten. Wir wollen das Beste anbieten, um uns in der Stadtgesellschaft zu verankern. Dazu gehört mindestens eine Top-Ausstellung im Jahr,“ erklärte Jacobs.

Inspiration von Jugendlichen erhält das Kino im U ab Frühling 2017. Die Jugendlichen sollen Dokumentarfilme aussuchen und mit dem Kinopublikum in Dialog treten.

Die kulturelle Bildungsarbeit und gute Zusammenarbeit mit der TU-Dortmund ist von großer Bedeutung und gehört zu den Stärken des Dortmunder U. Nirgendwo sonst gibt es auf ein so breites Bildungsangebot für junge Menschen auf einer einzigen Etage. Kunst nicht nur beobachten, sondern auch mitmachen, so soll das Motto sein. Partizipation ist ja schon in Teilen gelebte Praxis auf der UZWEI. So gibt es Formate wie „Schnittstelle“ zwischen Museum Ostwall und UZWEI, das Festival „Innovative Citizen“ oder etwa das junge Medienfestival „Feedback“. Der Geist des Mitmachens soll das ganze Haus erfassen. Das U bietet auf den verschiedenen Ebenen das ganze Spektrum vom kreativen Workshops bis hin zu analogen oder digitalen kunstwissenschaftlichen Projekten. Das U möchte sich mit seiner Sammlung und seinen Angeboten dynamisch und breiter aufstellen. Eine Ausstellung zum Thema Kohle ist geplant.

Mit dem Sommerfest am 26. August 2017 und weiteren verschiedenen Aktionen wird der Außenbereich auch 2017 wieder einbezogen. Die Gastronomie in Form des Moog wird durch panUrama am Westrand zum „Moog-Garden“ als eine grüne Oase erweitert.

Näheres zu dem umfangreichen Programm und andere Informationen erhalten sie unter www.dortmunder-u.de